02.08.2006 15:59:00
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Wall Street: Freundlich nach guten Unternehmensergebnissen, Time Warner und MasterCard gefragt
Nach Zahlen stehen unter anderem Papiere von Time Warner im Fokus. Nach einem Vorjahresverlust erzielte der Medienkonzern im vergangenen Quartal einen Gewinn, zugleich legte der Umsatz leicht zu. Aktuell gewinnt der Titel 3 Prozent. Daneben rücken Papiere des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble, der eine Gewinnsteigerung von 36 Prozent für das vierte Quartal bekannt gab, um gut 4 Prozent vor.
Der kanadische Aluminiumkonzern Alcan präsentierte ebenfalls überzeugende Ergebnisse. Demnach konnte der Konzern seinen Gewinn im vergangenen Quartal mehr als verdoppeln, was die Anleger mit einem kräftigen Aufschlag von 4,1 Prozent honorieren. Im Technologiesektor verfestigen sich Anteilsscheine von Electronic Arts um 5,6 Prozent. Der Computerspiele-Hersteller wies für das vergangene Vierteljahr zwar einen größeren Verlust aus, die Erwartungen der Analysten konnten aber dennoch geschlagen werden.
Deutlich grüne Vorzeichen von mehr als 7 Prozent prägen das Geschehen auch bei Anteilsscheinen des Kreditkartenanbieters MasterCard, der seinen Verlust im zweiten Quartal mehr als verdoppelt hat. Ohne IPO-Kosten und andere Einmaleffekte verbuchte man jedoch einen Gewinn, der deutlich über den Prognosen des Marktes lag. Ford-Aktien profitieren von einem Pressebericht, wonach der Automobilhersteller derzeit eine strategische Überprüfung von Aktivitäten wie der Marke Jaguar startet, was zu Asset-Verkäufen oder Allianzen mit anderen Unternehmen führen könnte. Dagegen verlieren Titel von U.S. Steel nach einer Abstufung durch die UBS 1,5 Prozent.
Der US-Medienkonzern Time Warner Inc. (ISIN US8873171057/ WKN 592629) gab heute bekannt, dass er im zweiten Quartal einen Gewinn nach einem Vorjahresverlust erzielt hat, was mit einem starken Kundenwachstum in den Bereichen Digital-Telefonie und High-Speed-Internet zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 1,01 Mrd. Dollar bzw. 24 Cents pro Aktie, gegenüber einem Fehlbetrag von 409 Mio. Dollar bzw. 9 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Einmaleffekten lag der Gewinn bei 20 Cents pro Aktie. Der Umsatz des weltgrößten Medienkonzerns verbesserte sich von 10,59 Mrd. Dollar auf 10,71 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 19 Cents und einem Umsatz von 10,99 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 21 Cents bei Erlösen von 10,88 Mrd. Dollar in Aussicht. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern nun in seiner neuen Prognose damit, das bereinigte OIBDA-Ergebnis (Adjusted Operating Income before Depreciation and Amortization) im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zu steigern. Der Basiswert in 2005 liegt hier bei 10,0 Mrd. Dollar. Die neue Planung beinhaltet hier die Übernahme der Adelphia-Assets, zugehörige Transaktionen mit Comcast, die Konsolidierung von Court TV sowie die Einstellung des WB Network.
Der amerikanische Konsumgüterkonzern Procter & Gamble Co. (P&G) (ProcterGamble) gab heute eine Gewinnsteigerung von 36 Prozent für das vierte Quartal bekannt, was mit einer starken Entwicklung bei der Marke Tide zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf knapp 1,9 Mrd. Dollar bzw. 55 Cents pro Aktie, im Vergleich zu 1,39 Mrd. Dollar bzw. 56 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Umsatz kletterte im Berichtszeitraum um 25 Prozent auf 17,84 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 54 Cents und einem Umsatz von 17,50 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 78 Cents bei Erlösen von 18,24 Mrd. Dollar in Aussicht, während P&G selbst ein Ergebnis pro Aktie von 76 bis 78 Cents erwartet. Für das angelaufene Geschäftsjahr 2007 rechnet der Konzern mit einem EPS-Ergebnis von 2,96 bis 3,00 Dollar. Die durchschnittliche Marktschätzung sieht hier einen Gewinn von 2,99 Dollar pro Aktie vor.
Der kanadische Aluminiumhersteller Alcan Inc. (ISIN CA0137161059/ WKN 850204) meldete heute, dass er seinen Gewinn im zweiten Quartal mehr als verdoppeln konnte, was auf gestiegene Aluminiumpreise zurückzuführen ist. Der Nettogewinn belief sich auf 455 Mio. Dollar bzw. 1,21 Dollar pro Aktie, im Vergleich zu 191 Mio. Dollar bzw. 52 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der operative Gewinn lag bei 1,48 Dollar (Vorjahr: 77 Cents) pro Aktie. Der Umsatz nahm um 17 Prozent auf 6,10 Mrd. Dollar zu. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 1,39 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 6,15 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ebenfalls ein EPS-Ergebnis von 1,39 Dollar bei Erlösen von 5,61 Mrd. Dollar.
Die Electronic Arts Inc. (ISIN US2855121099/ WKN 878372) hat am Dienstag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das abgelaufene Fiskalquartal veröffentlicht. Dabei konnte der amerikanische Computerspiele-Hersteller die Erwartungen der Analysten übertreffen. Der Nettoverlust belief sich demnach auf 81 Mio. Dollar bzw. 26 Cents je Aktie, nach einem Verlust von 58 Mio. Dollar bzw. 19 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Einmal-Aufwendungen belief sich aber der Verlust auf 12 Cents nach 18 Cents im Vorjahr. Analysten hatten im Vorfeld jedoch einen Verlust von 24 Cents je Aktie erwartet. Die Umsatzerlöse stiegen von 365 Mio. Dollar auf nun 413 Mio. Dollar an. Die Analysten hatten zuvor Umsätze von 334 Mio. Dollar erwartet. Für das derzeit laufende Fiskalquartal erwarten die Analysten ein EPS von 1 Cent bei Umsätzen von 628 Mio. Dollar.
Die MasterCard Inc. (ISIN US57636Q1040/ WKN A0F602), der zweitgrößte Herausgeber von Kreditkarten in den USA, meldete heute, dass sich ihr Verlust im zweiten Quartal mehr als verdoppelt hat, was mit IPO-Kosten und anderen Einmaleffekten zusammenhängt. Der Nettoverlust belief sich demnach auf 310,5 Mio. Dollar bzw. 2,30 Dollar pro Aktie, nach einem Fehlbetrag von 120,2 Mio. Dollar bzw. 89 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Einmaleffekten wurde ein Gewinn von 74 Cents pro Aktie erzielt. Die Einnahmen stiegen um 9,7 Prozent auf 846,5 Mio. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 62 Cents pro Aktie ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 1,02 Dollar in Aussicht.
Die Ford Motor Co. (ISIN US3453708600/ WKN 502391), der zweitgrößte Automobilhersteller in den USA, startet Presseangaben zufolge derzeit eine strategische Überprüfung von Aktivitäten wie der Marke Jaguar, was zu Asset-Verkäufen oder Allianzen mit anderen Unternehmen führen könnte. Wie das "Wall Street Journal" heute berichtet, wird Kenneth Leet, der bereits bei Goldman Sachs und der Bank of America M&A-Teams geführt hat, diese Maßnahmen bei Ford federführend leiten. Er wird an Chairman und CEO Bill Ford berichten, der sich vom Board dazu gezwungen sieht, drastischere Restrukturierungsanstrengungen zu unternehmen, hieß es. Die englische Luxusmarke Jaguar ist Teil der Premier Automotive Group von Ford. Der US-Konzern hat Jaguar 1989 gekauft und muss bei der Marke seitdem mit Verlusten kämpfen. Der Konzern, der vor knapp zwei Wochen überraschend einen Verlust im zweiten Quartal gemeldet hat, kündigte vor sechs Monaten an, 14 Werke zu schließen und bis zu 30.000 Arbeiter in Nordamerika abzubauen. (02.08.2006/ac/n/m)
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Procter & Gamble Co. | 169,52 | -0,82% |
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