16.01.2011 20:35:32

dpa-AFX Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

    Russisch-britischer Öldeal in der Arktis

 

    LONDON - In einem historischen Milliardendeal haben die britische BP und der russische Staatskonzern Rosneft ihre Pläne zur Öl- und Gasförderung im Polarmeer besiegelt. Rosneft wird künftig fünf Prozent der BP-Aktien halten. BP erhält im Gegenzug 9,5 Prozent der Rosneft-Anteile und steigert seinen Anteil damit auf insgesamt 10,8 Prozent. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Vertreter beider Unternehmen am Freitagabend in London.

 

Kontron will Krisenjahr 2010 endgültig abhaken

 

    ECHING - Der Minicomputer-Hersteller Kontron will 2011 die jüngsten durch die internationale Expansion verursachten Probleme endgültig hinter sich lassen. Nach einem operativen Verlust in 2010 soll das laufende Jahr wieder profitabel werden. Zudem peilt Kontron-Chef Ulrich Gehrmann einen weiteren Umsatzanstieg an. Der Erlös soll von mehr als 500 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf über 540 Millionen Euro klettern, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit. Gehrmann konnte zudem vermelden, dass der Großaktionär Warburg Pincus den Anteil auf mehr als zehn Prozent aufgestockt hat.

 

Bechtle will Dividende erhöhen - Rekordumsatz 2010

 

    FRANKFURT - Der IT-Händler Bechtle will seine Aktionäre mit einer höheren Ausschüttung erfreuen. "Angesichts der guten Entwicklung kann ich mir für 2010 einen Dividendenerhöhung vorstellen, wenn die Hauptversammlung zustimmt", sagte Unternehmenschef Thomas Olemotz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Im abgelaufenen Jahr werde das Unternehmen "mit Sicherheit" einen Rekordumsatz geschafft haben. Das Ergebnis hingegen werde das Rekordniveau von 2008 wohl nicht wieder erreichen, auch wenn Bechtle zum Vorjahr deutlich gewachsen sei.

 

Brenntag liebäugelt mit zügiger Refinanzierung

 

    FRANKFURT - Der Chemiedistributeur Brenntag will das günstige Marktumfeld nutzen, um einen milliardenschweren syndizierten Kredit vorzeitig abzulösen. Zwar werde die erste große Tranche von gut einer Milliarde Euro aus dem Kredit erst 2014 fällig, die Refinanzierung werde jedoch geprüft, sagte Finanzvorstand Jürgen Buchsteiner der "Börsen-Zeitung" (Samstag). "Die Interbankensätze, aber auch die Risikoprämien für Credits wie den von Brenntag sind auf Sicht der letzten zwei, drei Jahre absolut auf dem niedrigsten Stand. Das ist sicherlich auch ein wirtschaftlicher Anreiz, die Refinanzierung einzuleiten", so Buchsteiner.

 

Daimler setzt auf China - Mercedes-Benz-Arena eröffnet

 

    SHANGHAI - Der Autokonzern Daimler rechnet in diesem Jahr weiter mit einem starken Wachstum in China. 2010 war für die Stuttgarter Autobauer das erfolgreichste Jahr seit Beginn seines China-Engagements vor 25 Jahren: Mit 147 670 verkauften Fahrzeugen wurde der Absatz im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 115 Prozent mehr als verdoppelt. Im Dezember hätten sie auch erstmals mehr Autos in China verkauft als alle anderen Premiumhersteller, sagte Daimler-Vorstand Ulrich Walker am Samstag in anlässlich der Einweihung der Mercedes-Benz-Arena in Shanghai.

 

Smart will bald über elektrische Roller und Räder entscheiden

 

    STUTTGART - Nach dem rückläufigem Auto-Absatz im vergangenen Jahr will die Daimler-Tochter Smart möglicherweise ihre Produktpalette mit elektrischen Rollern und Fahrrädern erweitern. "Wir wollen innerhalb von sechs Monaten eine Entscheidung treffen", sagte Smart-Chefin Annette Winkler im Gespräch mit der Fachzeitschrift "Automotive News Europe". Die Tendenz sei derzeit positiv. Mit welchem Partner aus dem Zweirad-Bereich dafür eine Kooperation eingegangen werden könnte, ließ die Managerin offen.

 

Porsche denkt über Produktion in China nach

 

    STUTTGART - Der Stuttgarter Sportwagen-Hersteller Porsche erwägt, Fahrzeuge auch in China produzieren. "Wir werden noch in diesem Jahr darüber reden, ob wir in Asien oder Nordamerika eine Montage beginnen", sagte Unternehmenschef Matthias Müller dem Magazin "Focus". Der geplante kleine Geländewagen Cajun könnte in China am selben Standort gebaut werden wie der technisch ähnliche Audi Q5. "Hauptsache, es steht "Engineered by Porsche" darauf", sagte Müller auf die Frage nach einem möglichen Imageverlust durch die Auslandsproduktion.

 

Audi: Kein Streit mit VW über Elektroantrieb

 

    INGOLSTADT/NECKARSULM - Der Autohersteller Audi ist Spekulationen über einen Streit mit der Konzernmutter Volkswagen (Volkswagen vz) zu Antriebskonzepten bei Elektroautos entgegengetreten. "Der Einsatz des Wankelmotors für einen Flottenversuch mit 20 Fahrzeugen in München ist im Konzernvorstand abgestimmt", sagte Audi-Entwicklungsvorstand Michael Dick der "Heilbronner Stimme" (Samstag). "Wir sind auf die Reaktionen der Kunden gespannt und entscheiden dann über eine Serienproduktion."

 

Presse: Comeback des Ein-Liter-Autos bei VW - Weltpremiere in Qatar

 

    DÜSSELDORF/WOLFSBURG - Der Volkswagen-Konzern (Volkswagen vz) kommt laut einem Pressebericht mit einem Ein-Liter-Auto auf den Markt. Auf der Qatar Motor Show Ende Januar soll das Super Efficent Vehicle (SEV) seine Weltpremiere erleben, hieß es in der "Wirtschaftswoche". Die Karosserie des Zweisitzers sei aus Kohlefaser. Ein Zweizylinder- Dieselmotor sei von den Ingenieuren an einen kleinen Elektromotor gekoppelt worden, der von einer Lithium-Ionen-Batterie gespeist werde. Diese könne an einer Steckdose wieder aufgeladen werden, wenn das Auto parkt. Durch Fortschritte in der Verarbeitung von Kohlefasern soll nach Angaben der "Wirtschaftswoche" das Auto nun serientauglich sein und könnte angeblich schon 2013 in Serie gehen.

 

'WSJ': Apotheker will HP neu ausrichten

 

    NEW YORK/BERLIN - Der deutsche HP-Chef Léo Apotheker will den Computerkonzern laut einem Zeitungsbericht stärker auf profitablere Bereiche wie Software, Netzwerke und Speichergeschäft ausrichten. Außerdem stünden personelle Veränderungen in den oberen Management-Rängen an, berichtete das "Wall Street Journal" am Wochenende unter Berufung auf informierte Personen. So werde Technik-Chef Randy Mott wohl gehen. Außerdem habe Apotheker als Kommunikationschef den SAP-Sprecher (SAP) Bill Wohl zu Hewlett-Packard (Hewlett-Packard (HP)) geholt.

 

Umstrittener Fiat-Tarifvertrag knapp angenommen

 

    TURIN - Die mehr als 5.000 Beschäftigten im Stammwerk des Autobauers Fiat in Turin-Mirafiori haben einen umstrittenen neuen Tarifvertrag knapp angenommen. 54 Prozent stimmten für die Pläne von Fiat-Chef Sergio Marchionne, der für das Werk flexiblere Verträge, längere Arbeitsschichten und kürzere Pausen verlangt. Das wurde am Samstag im Werk des italienischen Autokonzerns bekanntgegeben. Die Regierung in Rom begrüßte die Zustimmung zu dem neuen Tarifvertrag.

 

'Spiegel': Ermittlungen in Deutschland gegen Pfizer wegen Steuerhinterziehung

 

    MANNHEIM/KARLSRUHE/BERLIN - Gegen den Pharmakonzern Pfizer wird nach einem Bericht des "Spiegels" in Deutschland wegen Steuerhinterziehung in dreistelliger Millionenhöhe ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Mannheim, die dem Magazin die Ermittlungen bestätigt hat, beschäftigt sich mit dem Fall seit 2006 (Az.: 603 Js 20552/06). Bis 2008 hatte der Produzent des Potenzmittels Viagra seinen deutschen Sitz in Karlsruhe und verlagerte ihn dann nach Berlin.

 

Bank klagt gegen Abgabe für Krisenfonds

 

    VELEN - Gegen die Zwangsabgabe für den deutschen Rettungsfonds will eine Genossenschaftsbank aus Nordrhein-Westfalen klagen. "Mit einer solchen Sonderabgabe darf der Gesetzgeber nur homogene Gruppen belasten. Dazu reicht es aber nicht, wenn bei Unternehmen mit einander entgegengesetzten Geschäftsmodellen und Strukturen "Bank" an der Tür steht", sagte der Vorstandsvorsitzende der Volks- und Raiffeisenbanken Westmünsterland, Wolfgang Baecker, am Freitag in Velen. "Wir werden deshalb im Klageverfahren eine verfassungsrechtliche Prüfung beantragen."

 

'SZ': BayernLB-Ermittlungen teilweise vor Abschluss

 

    MÜNCHEN - Die Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft zu Milliardenverlusten der BayernLB mit Schrott-Immobilienpapieren stehen einem Medienbericht zufolge vor dem Abschluss. Ein Verfahren wegen Verdachts der Untreue gegen ein früheres Vorstandsmitglied werde in Kürze eingestellt, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Samstag). Bei der Staatsanwaltschaft war am Wochenende niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

 

'Spiegel': Nonnenmacher muss um Abfindung fürchten

 

    HAMBURG - Der scheidende Chef der HSH-Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, muss nach einem Bericht des "Spiegels" womöglich auf seine ausgehandelte 2,1-Millionen-Euro-Abfindung verzichten. Ein von den Landesregierungen in Hamburg und Kiel in Auftrag gegebenes Gutachten zu möglichen Pflichtverletzungen durch Vorstandsmitglieder der HSH Nordbank belaste den Manager schwer, berichtet das Nachrichtenmagazin. Nonnenmacher sei demnach im Zusammenhang mit den dubiosen Omega-Deals im Jahr 2007 seiner Überwachungsverantwortung nicht genügend nachgekommen.

 

/he

 

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Kontron 17,11 1,42% Kontron
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