Börse Frankfurt Schluss: DAX gibt ab, OHB im Höhenflug

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich im Laufe des Tages deutlich von seinen Tiefstständen erholen können. Der Dax schloss am Ende mit 0,25 Prozent im Minus bei 6.019,36 Punkten. Der MDAX stieg dagegen um 0,70 Prozent auf 7.839,07 Zähler. Für den SDAX ging es um 0,31 Prozent nach oben auf 3.667,49 Stellen. Gleichzeitig gewann der TecDax 0,30 Prozent auf 858,59 Zähler. Der Bund Future kletterte zuletzt um 0,19 Prozent auf 121,46 Punkte.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet für 2010 und 2011 mit einem Wirtschaftswachstum von jeweils rund 2,0 Prozent. Wie aus der Konjunkturprognose des Instituts hervorgeht, wird die Zahl der Arbeitslosen in 2011 auf voraussichtlich mehr als 4 Millionen steigen. Gleichzeitig bleiben die Preise mit einer Inflationsrate von rund 1,0 Prozent weitgehend stabil. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes lag der deutsche Einzelhandelsumsatz im November um 1,2 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Auf Jahressicht gab der Einzelhandelsumsatz nominal um 3,1 Prozent und real um 2,8 Prozent nach. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistikamtes Eurostat lag auch das Absatzvolumen im europäischen Einzelhandel im November unter dem Vormonatsniveau. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Berlin bekannt gab, stieg der Auftragseingang in der Industrie im November preis- und saisonbereinigt auf Monatssicht um 0,2 Prozent.

Die breiten US-Indizes pendelten zum Xetra-Schluss zwischen Plus und Minus. Wie am Nachmittag bekannt wurde, hat sich die Arbeitsmarktsituation in den USA in der Vorwoche geringfügig verschlechtert. Demnach erhöhte sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 1.000 auf 434.000, während Volkswirte im Vorfeld einen Anstieg auf 440.000 prognostiziert hatten. Am Freitag dürfte insbesondere der große US-Arbeitsmarktbericht für Furore sorgen.

Nach den enttäuschenden Einzelhandelsdaten aus Deutschland fielen Titel des Handelsriesen METRO als DAX-Schlusslicht um 4 Prozent zurück. Anteilsscheine der Deutschen Telekom schlossen mit 1,9 Prozent im Minus. Die US-Telefongesellschaft Verizon (Verizon Communications) hat am Mittwochabend bekannt gegeben, dass ihr Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr stärker gefallen ist als von Analysten erwartet. Auf der Gegenseite gewannen Papiere der Commerzbank ohne weitere Nachrichten 4,1 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei legten SAP 2,7 Prozent und K+S 2,6 Prozent zu. Für Salzgitter blieb mit einem Aufschlag von knapp 2,6 Prozent der vierte Rang.

Praktiker (Praktiker Bau- und Heimwerkermaerkte) sackten im MDAX um 8,3 Prozent ab. Die Baumarktkette musste nach vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatzrückgang ausweisen. Den Angaben zufolge lag der Rückgang des Netto-Konzernumsatzes von 6,2 Prozent (währungsbereinigt 3,3 Prozent) auf rund 3,7 Mrd. Euro im Rahmen der Erwartungen des Managements. In Deutschland lag das Umsatzvolumen mit rund 2,62 Mrd. Euro nur geringfügig unter Vorjahresniveau.

Der Shoppingcenter-Investor Deutsche EuroShop (+0,8 Prozent) hat das A10 Center in Wildau bei Berlin vom Insolvenzverwalter des bisherigen Eigentümers gekauft. Das Gesamtinvestitionsvolumen inklusive einer bis 2011 geplanten Modernisierung und Neubaumaßnahme belaufe sich auf rund 265 Mio. Euro. EADS (European Aeronautic Defence and Space) zogen um 0,9 Prozent an. Im Streit um zusätzliche Milliardenhilfen für den umstrittenen Militärtransporter A400M des zum Luft- und Raumfahrtkonzern gehörenden Flugzeugbauers Airbus zeichnet sich einem Pressebericht zufolge Kompromissbereitschaft bei den Bestellnationen ab. Zwar sei es unwahrscheinlich, dass Airbus die zusätzlichen 5,3 Mrd. Euro erhält, die man von den sieben europäischen Bestellern fordert. Denkbar sei aber eine Zahlung in einer Höhe, die der Konzern nicht ablehnen könne. Anteilsscheine des Automobilzulieferers Continental gewannen an der Spitze 12,8 Prozent. Am Vorabend hatte der Konzern eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die Altaktionäre angekündigt. Dabei soll die Ausgabe von 31 Millionen neuer Aktie insgesamt 1,085 Mrd. Euro in die Kassen von Continental spülen.

Im TecDAX stachen Q-Cells mit einem Aufschlag von 4,9 Prozent aus der Masse hervor. Dahinter verteuerten sich Drägerwerk um 3,1 Prozent und centrotherm um 2,5 Prozent. Drillisch gaben am Indexende 2,9 Prozent ab. Papiere von OHB Technology gewannen im DAXsector Technology Performance-Index 10,7 Prozent. Das Konsortium aus der OHB-System AG und der Surrey Satellite Technology Ltd. (SSTL) wurde für den Bau und Test von 14 Satelliten für das europäische, von der Europäischen Union finanzierte, Satelliten-Navigationssystem Galileo ausgewählt.

DAX: 6.019,36 (-0,25 Prozent) MDAX: 7.839,07 (+0,70 Prozent) SDAX: 3.667,49 (+0,31 Prozent) TecDAX: 858,59 (+0,30 Prozent) (07.01.2010/ac/n/m)