30.05.2014 12:19:48
|
ROUNDUP/Klartext statt Kauderwelsch: BMW-Boss Reithofer kann's am besten
STUTTGART/HANNOVER (dpa-AFX) - Der ganz dicke Klopfer in dem Manuskript hält sich auf der vorletzten von insgesamt 28 Seiten versteckt. Dort lauert der Marathon-Satz im zweiten Absatz und nötigt seinem Redner bis zum Punkt 51 Wörter ab. Das ist Rekord. Und der geht an Norbert Steiner, Chef des Kasseler Dünger- und Salzproduzenten K+S (K+S) Der Satz, in dem nur ein Komma zum Luftholen einlädt, war Teil der Steiner-Rede vor den K+S-Aktionären bei der Hauptversammlung Mitte Mai. Und was für den Bandwurmsatz gilt - nämlich vollendete Unverständlichkeit - gilt auch für weite Teile der gesamten Rede Steiners. Mit ihr belegt der Manager den viertletzten Rang in einer Analyse, die die Reden der jüngsten Hauptversammlungen bei den 30 DAX-Konzernen untersucht hat.
Ein leuchtendes Beispiel dafür, dass statt Kauderwelsch auch Klartext gelingen kann, gibt BMW-Boss Norbert Reithofer. Er führt die Studie an, in der die Kommunikationswissenschaftler um Frank Brettschneider von der Uni Stuttgart-Hohenheim Deutschlands Managerelite einmal fern von Bilanzkennzahlen bewertet. Reithofer holt 18,4 von 20 möglichen Punkten. Zum Vergleich: Steiner kommt nur auf magere 8,1. Noch schlechter bestellt ist es nur noch um die Verständlichkeit der Reden von Stefan Heidenreich (Beiersdorf (Beiersdorf) - 8,0) Allianz-Chef Michael Diekmann (7,7) und Schlusslicht Wolfgang Reitzle (Linde (Linde) - 6,7).
"Gelegentlich kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, als wäre die Rede auf der Hauptversammlung ein lästiger oder unangenehmer Pflichttermin", sagt Wissenschaftler Brettschneider, der die Analyse regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem "Handelsblatt" erstellt. Seine Studie beurteilt dabei zwar nur die formale Verständlichkeit und schaut dafür beispielsweise auf die Länge von Sätzen, deren Aufbau, die Portionierung von Informationen oder auf den Fremdwörteranteil.
Doch auch wenn noch weitere Kriterien die Güte einer Rede ausmachen, darunter etwa der Vortragsstil, bleiben die formal verständlichsten Botschaften beim Zuhörer besser in Erinnerung. Klartext statt Kauderwelsch sollte also eine Grundregel sein. Außerdem betont die Untersuchung: "Verständliche Botschaften genießen mehr Vertrauen als unverständliche Botschaften." Und Aktionäre sollen ja vertrauen.
Die Reden zur Hauptversammlung gelten als einer der wichtigsten Termine im Kalender der Vorstandsvorsitzenden. Idealerweise sollten sie darin den Anteilseignern Rechenschaft ablegen über ihre Arbeit im abgelaufenen Jahr, neue strategische Weichenstellungen begründen und Ziele erklären. Vergleichbar sind diese Reden zum Beispiel mit den Regierungserklärungen von Kanzlern oder Ministern.
Hinter Spitzenreiter Reithofer rangiert Ulf Schneider (Fresenius). Frank Appel (Deutsche Post (Deutsche Post)) und RWE-Chef Peter Terium teilen sich Rang drei. In aller Regel haben die Manager Abteilungen fürs Redenschreiben, diese bekommen es dabei aber oft mit den Vorstellungen von Fachabteilungen und Hausjuristen zu tun. Doch Brettschneider betont, dass auch juristisch wasserdichte und fachlich korrekte Texte nicht auf Kosten der Verständlichkeit gehen müssten./loh/DP/stb
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu RWE AG St.mehr Nachrichten
15.01.25 |
Handel in Frankfurt: DAX letztendlich mit Gewinnen (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Pluszeichen in Frankfurt: nachmittags Pluszeichen im DAX (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Zuversicht in Frankfurt: DAX am Mittwochmittag auf grünem Terrain (finanzen.at) | |
15.01.25 |
DAX 40-Wert RWE-Aktie: So viel hätten Anleger mit einem Investment in RWE von vor 5 Jahren verloren (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Börse Frankfurt in Grün: DAX zum Handelsstart mit Zuschlägen (finanzen.at) | |
14.01.25 |
Aufschläge in Frankfurt: DAX letztendlich mit Gewinnen (finanzen.at) | |
14.01.25 |
Gewinne in Frankfurt: LUS-DAX klettert (finanzen.at) | |
14.01.25 |
Gewinne in Frankfurt: So entwickelt sich der DAX am Dienstagnachmittag (finanzen.at) |
Analysen zu RWE AG St.mehr Analysen
14.01.25 | RWE Market-Perform | Bernstein Research | |
13.01.25 | RWE Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
13.01.25 | RWE Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.01.25 | RWE Buy | UBS AG | |
09.12.24 | RWE Market-Perform | Bernstein Research |
Aktien in diesem Artikel
Beiersdorf AG | 124,95 | 1,26% | |
BMW AG | 77,46 | 0,62% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 34,46 | -0,12% | |
RWE AG St. | 28,83 | -0,45% |