11.01.2013 17:19:34
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ROUNDUP 3: Boeings 'Dreamliner' muss nach Pannenserie zur Generalinspektion
"Mit dieser Untersuchung werden wir den Problemen auf den Grund gehen, damit wir sicherstellen können, dass sich derartige Vorkommnisse nicht wiederholen", sagte US-Verkehrsminister Ray LaHood. Gleichzeitig versicherte er auf einer Pressekonferenz in Washington, dass sich niemand Sorgen zu machen brauche, an Bord eines "Dreamliner" zu gehen: "Die Flugzeuge sind sicher."
REPUTATION VON BOEING UND LUFTFAHRTBEHÖRDE FAA
Es geht bei der Untersuchung nicht nur um die Reputation von Boeing
"Bei jedem neuen Flugzeug gibt es Probleme bei der Einführung", sagte Boeings Verkehrsflugzeug-Chef Ray Conner. "Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass das Flugzeug unsicher ist." Im Gegenteil: Der "Dreamliner" gehöre zu den bislang zuverlässigsten Typen. Die mittlerweile ausgelieferten 50 Maschinen hätten schon mehr als eine Million Passagiere sicher zum Ziel gebracht.
RISS IM COCKPIT-FENSTER
Doch auch am Freitag gab es weitere Pannen. Bei einer Maschine der japanischen Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) (ANA) trat während eines Fluges über Japan im Cockpit-Fenster ein spinnennetzförmiger Riss auf, wie die Gesellschaft bestätigte. Wie es dazu kam, war zunächst unklar. ANA strich daraufhin den Rückflug mit dem Flugzeug, um das Fenster auszutauschen.
Bei einem anderen Flugzeug der gleichen Gesellschaft wurde nach der Landung im südlichen Miyazaki ein Ölleck am linken Triebwerk festgestellt. ANA hatte erst am Mittwoch einen Inlandsflug nach Tokio streichen müssen, weil die Computersteuerung für die Bremsen Probleme machte. Die Japaner waren Erstkunde für den "Dreamliner". Bereits am Dienstag hatte ein "Dreamliner" des Konkurrenten Japan Airlines am Boden Treibstoff verloren.
KOPFZERBRECHEN BEREITS BEI ENTWICKLUNG
Der "Dreamliner" steht unter besonderer Beobachtung, weil der Langstreckenjet in seiner Konstruktion revolutionär ist: In dem Modell werden großflächig leichte Verbundwerkstoffe verbaut, während herkömmliche Flugzeuge aus Aluminium bestehen. Das senkt das Gewicht und damit den Spritverbrauch. Zudem hat die Elektronik in großem Maße die hydraulischen Steuerungen verdrängt. Die neue Technik bereitete aber bereits in der Entwicklung Kopfzerbrechen: Der "Dreamliner" wurde mit mehr als drei Jahren Verzögerung erstmals ausgeliefert.
Boeing hat rund 800 Bestellungen für den "Dreamliner" in den Büchern stehen, was das Modell zu einem der erfolgreichsten macht. Um der starken Nachfrage Herr zu werden, hat der US-Hersteller die Produktion schnell hochgefahren und setzte vermehrt auf Zulieferer. Er glaube aber nicht, dass darin die Ursache für die Pannen zu suchen sei, erklärte Spartenchef Conner. Die Aktie fiel am Freitag um annähernd 3 Prozent.
Der europäische Erzrivale Airbus wird das Geschehen bei Boeing genau verfolgen. Sein Konkurrenzmodell ist der A350, der aber erst Mitte diesen Jahres seinen Erstflug absolviert. Bei dem bislang jüngsten Modell, dem doppelstöckigen A380, war es nach der Auslieferung ebenfalls zu einer Reihe von Pannen gekommen. Unter anderem gab es Haarrisse in den Tragflächen und Probleme mit den Triebwerken./ln/das/DP/sf
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