08.04.2009 14:09:00
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ROUNDUP 2: Schwacher Start in US-Bilanzsaison - Aluriese Alcoa mit Verlust
NEW YORK (dpa-AFX) - Der größte amerikanische Aluminiumkonzern Alcoa <AA.NYS> <ALU.ETR> hat der US-Bilanzsaison mit seinem bereits zweiten Quartalsverlust in Folge den befürchtet schwachen Auftakt beschert. Bei den 500 größten US-Konzernen rechnen Experten zur Zahlenvorlage für die ersten drei Monate mit einem Gewinneinbruch um insgesamt 37 Prozent zum Vorjahr. Dies wäre das siebte Quartal hintereinander mit sinkenden Ergebnissen und die längste Talfahrt seit der Großen Depression.
In der nächste Woche geben unter anderem der Mischkonzern General Electric (GE) <GE.NYS> <GEC.ETR>, der Konsumgüterriese Johnson & Johnson <JNJ.NYS> <JNJ.FSE> sowie mehrere Großbanken ihre Ergebnisse bekannt.Sie alle sind wie Alcoa wichtige Gradmesser für die weiteren Aussichten der US-Wirtschaft.
SCHLIMMER ALS BEFÜRCHTET
Alcoas Minus fiel angesichts der globalen Wirtschaftskrise mit 497 Millionen Dollar noch höher aus als von Analysten erwartet, so der Konzern am Dienstagabend. Ein Jahr zuvor hatte Alcoa noch einen Gewinn von 303 Millionen Dollar erzielt.
Der Umsatz brach wegen der stark gesunkenen Nachfrage etwa in der Auto- und Flugzeugbranche sowie am Bau um mehr als 41 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro) ein. Schuld war auch die steile Talfahrt der Aluminiumpreise um 60 Prozent seit vergangenem Sommer.
HOFFNUNG AUF LANGSAMEREN ABSTURZ
Derzeit zieht sich die US-Rezession quer durch alle Bereiche der Wirtschaft: Analysten erwarten laut Daten von Thomson Financial in allen zehn Branchen des S&P-500-Indexes für das erste Quartal weniger Gewinn als noch ein Jahr zuvor. Für die zwei nächsten Quartale halten Experten zumindest eine Verlangsamung des Sinkflugs für möglich. Frühestens gegen Ende des Jahres werden die Gewinn demnach erstmals wieder wachsen.
Mehr denn je gilt daher bei den anstehenden Zahlenvorlagen alle Aufmerksamkeit der Anleger und Analysten dem Ausblick der Konzerne. Doch zuletzt trauten sich die meisten Unternehmenschefs wegen der unsicheren Wirtschaftslage überhaupt keine Prognosen mehr zu.
WENIG KONKRETES VON KLEINFELD
US-Aktienmarktstrategin Linda Duessel erhofft sich von den Konzernen die Aussage: "Wir glauben, das erste Quartal war das schlimmste und von nun an wird es besser." Andernfalls drohe ein neuer Einbruch der Börsenkurse, so Duessel im "Wall Street Journal".
Der aus Deutschland stammende Alcoa-Chef Klaus Kleinfeld versprach lediglich, dass sein Konzern gestärkt aus der Krise hervorgehen werde - zum Zeitpunkt gab es wenig Konkretes. Prompt sank die Aktie erneut, seit Jahresbeginn sind es bereits rund 30 Prozent.
DRASTISCHER STELLENABBAU
Wie bereits viele Konzerne nutzte Alcoa den Konjunktureinbruch zum drastischen Sparen: Der US-Riese baute mehr als 15.000 Jobs ab, kürzte die Produktion um 20 Prozent und verkauft Sparten - auch in Deutschland.
Zu den größten Verlierern unter den US-Konzernen dürften im vergangenen Quartal Experten zufolge ein weiteres Mal Banken und Autowerte gezählt haben. Von der Opel-Mutter General Motors (GM) <GM.NYS> <GMC.FSE> und von Ford Motor <F.NYS> <FMC1.FSE> werden erneut tiefrote Ergebnisse erwartet.
Etwa bis Mitte Mai ziehen sich die Zahlenvorlagen der US-Konzerne. Einer der letzten ist der Supermarkt-Riese Wal-Mart Stores <WMT.NYS> <WMT.FSE>, der weltgrößte Einzelhändler sorgte trotz Krise bisher meist für gute Nachrichten. Als Discounter profitiert Wal-Mart noch am ehesten vom Sparzwang der Bürger./fd/DP/nl
--- Roland Freund, dpa ---
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