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Für 34 Milliarden Euro 28.05.2015 20:00:00

Rekord-Übernahme in Chipindustrie: Avago schluckt Broadcom

Das teilten die Gesellschaften am Donnerstag gemeinsam mit. Das Gesamtvolumen der Transaktion liege bei rund 37 Milliarden US-Dollar (etwa 34 Milliarden Euro). Dabei sollen 17 Milliarden Dollar in bar und etwa 20 Milliarden Dollar in Aktien beglichen werden.

Die beiden Broadcom-Gründer unterstützen den Zusammenschluss. Wenn die Behörden zustimmen, soll die Übernahme Ende des ersten Quartals 2016 unter Dach und Fach sein, hieß es. Die Gesamtgesellschaft, die den Namen Broadcom übernehmen wird, soll auf einen Wert von 77 Milliarden Dollar kommen.

ÜBERNAHMEKARUSSELL

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Mittwoch unter Berufung auf Kreise bereits über die bevorstehende Übernahme berichtet. Broadcom-Aktien hatten am Mittwoch um mehr als 20 Prozent zugelegt, während Avago-Papiere knapp acht Prozent gewannen.

In der Halbleiterindustrie dreht sich das Übernahmekarussell schon seit einiger Zeit. Börsianer sprechen von Konsolidierungsdruck. In der Branche zähle die Größe, sagte ein Analyst. Er rechnet mit weiteren Transaktionen, wenngleich er davon ausgeht, dass die Geschwindigkeit der Konsolidierung ihren Höhepunkt erreicht hat.

AUCH INFINEON AKTIV

Dass die Branche in Bewegung ist, zeigte am Donnerstag auch ein anderer Deal: Der niederländische Infineon-Konkurrent NXP schlug zur Finanzierung einer Übernahme das Geschäft mit Hochfrequenzleistungsverstärkern für 1,8 Milliarden Dollar los. Im März hatte NXP angekündigt, das US-Unternehmen Freescale kaufen zu wollen. Zum Zeitpunkt der Ankündigung belief sich der Wert der Übernahme inklusive Schulden von Freescale auf insgesamt 16,7 Milliarden Dollar. Da der Kurs der NXP-Aktien - mit denen soll ein Teil des Kaufs finanziert werden - seitdem deutlich zugelegt hat, stieg der Wert auf zuletzt rund 19 Milliarden Dollar.

Auch Infineon war in den vergangen Monaten aktiv: Der Dax-Konzern schluckte das US-Unternehmen International Rectifier. Mit dem rund 3 Milliarden Dollar teuren Kauf wollten sich die Münchener vor allem einen besseren Zugang zum amerikanischen und asiatischen Markt verschaffen. Das scheint aufzugehen. Neben einer starken Nachfrage in allen Bereichen und der Euro-Schwäche hatte auch die Übernahme den Umsatz und den operativen Gewinn des Dax-Konzerns zuletzt in die Höhe getrieben. Das Unternehmen schraubte die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr nach oben.

/jha/fbr

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