01.07.2016 18:54:50

MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich weiter von "Brexit"-Schock

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben ihre Erholung am Freitag fortgesetzt. Die Hoffnung auf weitere geldpolitische Lockerungen durch die Notenbanken stützte dabei die Stimmung genauso wie ein besser als erwartet ausgefallener ISM-Index für das Verarbeitende US-Gewerbe. Nach einem massiven Kapitalabfluss an den Börsen infolge der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, sprach Bank of America-Merrill Lynch zudem von Kaufgelegenheiten.

   Der Dax gewann 1 Prozent auf 9.776 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,6 Prozent auf 2.883 nach oben. Im Blick stand der Bankensektor. Die Europäische Kommission erlaubt Italien die Unterstützung seiner Banken. Ein EU-Vertreter sagte, das Stützungsprogramm beinhalte bis zu 150 Milliarden Euro an Staatsgarantien.

Anleger hoffen auf weitere geldpolitische Lockerungen Daneben gab es Spekulationen, die Bank of England könnte die Kapitalanforderungen für den britischen Bankensektor als Folge des "Brexits" lockern. HSBC stiegen um 0,8 Prozent und Barclays um 3,2 Prozent. In Mailand selbst konnten Bankenaktien allerdings nicht von der Nachrichten profitieren und gaben mit Gewinnmitnahmen nach. So gab etwa das Papier von Intesa Sanpaolo 1,3 Prozent ab. Für Banken ging es europaweit 0,3 Prozent nach oben.

   An den Anleihemärkten der Peripherie der Eurozone ging es mit den Renditen am Freitag überwiegend weiter leicht nach unten. Die Risikoprämien hatten sich am Vortag kräftig gen Süden entwickelt. Auslöser waren Medienberichte, laut denen die Europäische Zentralbank (EZB) eine Änderung ihres Programms zum Ankauf öffentlicher Anleihen in Erwägung ziehe. Einige Ratsmitglieder möchten demnach, dass die EZB diese Papiere nicht entsprechend dem EZB-Kapitalschlüssel ankauft, sondern entsprechend dem Volumen der ausstehenden Anleihen.

   Im Devisenhandel herrschte Ruhe. Das Pfund notierte wenig verändert gegen den Dollar bei etwa 1,3275. Der Euro erholte sich derweil und wertete leicht auf rund 1,1140 gegen die US-Währung auf. Weiter gefragt war Gold - der Preis für das Edelmetall stieg um 1 Prozent auf 1.336 Dollar die Feinunze. Gold profitiert von den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten nach dem "Brexit" und der Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen durch die Zentralbanken.

Zyklische Titel erholen sich Gefragt war der zyklische Automobilsektor. Für die VW-Aktie ging es gleich 4,9 Prozent nach oben. Die Anleger hoffen, dass die Kosten für die Behebung der Motorenprobleme in den USA kostengünstiger als bislang befürchtet ausfallen könnte. Daimler legten 2,3 Prozent zu, während es für das BMW-Papier 3 Prozent nach oben ging. Europaweit erholten sich Rohstofftitel weiter: Im DAX profitierte hiervon die Aktie von thyssenkrupp mit einem Plus von 5,6 Prozent. Im MDAX stiegen Salzgitter 5,1 Prozent und K+S 3,3 Prozent.

Anleger glauben nicht mehr an Fusion der Deutschen Börse mit LSE Mit Abschlägen von 0,5 Prozent partizipierten Deutsche Börse nicht an der Erholung. "In der Aktie wird die Fusion mit der LSE ausgepreist", hieß es. Zwar dürften die LSE-Aktionäre am Montag auf der Hauptversammlung in London der Fusion mit den Eschbornern zustimmen. Nach dem "Brexit" haben sich jedoch die kritischen Stimmen aus Politik und Aufsichtsbehörden gemehrt, die nahelegen, dass eine Fusion mit dem geplanten Sitz der neuen Holding in London nicht genehmigt wird.

   ProSiebensat.1 verloren rein optisch 2,6 Prozent oder 1,00 auf 38,21 Euro. Das Medienunternehmen schüttete am Freitag 1,80 Euro an die Aktionäre aus. Im TecDax stiegen United Internet 2,9 Prozent. Das Unternehmen hat ein neues Aktienrückkaufprogramm aufgelegt. Dabei sollen bis zu 5 Millionen eigene Aktien über die Börse zurückgekauft werden, das entspricht 2,44 Prozent des Grundkapitals. Im Rahmen des alten Programms hatte der Telekomkonzern insgesamt 800.000 eigene Aktien zurückgekauft.

Nestle dürften nicht an Hershey interessiert sein Derweil dreht sich das Übernahmekarussell weiter. Hershey hat das Gebot von Mondelez in einer Höhe von 23 Milliarden Dollar abgelehnt. Die Societe Generale (SocGen) hält ein Gebot von Nestle für Hershey für unwahrscheinlich. Die Ernennung von Fresenius-Vorstandschef Ulf Schneider zum neuen CEO von Nestle stelle die Weichen in Richtung Gesundheitspflege, unterstrich auch RBC. An Übernahmen in traditionellen Geschäftsfeldern dürfte er kein Interesse haben, meinen die Analysten. Nestle stiegen 1,2 Prozent. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.883,06 +18,32 +0,6% -11,8% Stoxx-50 2.825,86 +12,53 +0,4% -8,9% Stoxx-600 332,24 +2,36 +0,7% -9,2% XETRA-DAX 9.776,12 +96,03 +1,0% -9,0% FTSE-100 London 6.577,83 +73,50 +1,1% +5,4% CAC-40 Paris 4.273,96 +36,48 +0,9% -7,8% AEX Amsterdam 438,85 +2,97 +0,7% -0,7% ATHEX-20 Athen 1.452,06 +0,10 +0,0% -20,8% BEL-20 Brüssel 3.363,98 +18,35 +0,5% -9,1% BUX Budapest 26.328,67 +3,07 +0,0% +10,1% OMXH-25 Helsinki 3.262,35 +64,16 +2,0% -2,9% ISE NAT. 30 Istanbul 95.972,55 +1437,33 +1,5% +7,4% OMXC-20 Kopenhagen 971,24 +13,66 +1,4% -4,2% PSI 20 Lissabon 4.453,66 +37,04 +0,8% -15,5% IBEX-35 Madrid 8.268,90 +105,60 +1,3% -13,4% FTSE-MIB Mailand 16.295,78 +98,00 +0,6% -23,9% RTS Moskau 933,32 +2,55 +0,3% +23,3% OBX Oslo 550,52 +9,29 +1,7% +2,1% PX-GLOB Prag 1.071,67 +7,59 +0,7% -13,6% OMXS-30 Stockholm 1.340,26 +16,69 +1,3% -7,4% WIG-20 Warschau 1.744,56 -6,13 -0,4% -6,2% ATX Wien 2.104,21 +8,25 +0,4% -12,2% SMI Zürich 8.085,21 +65,06 +0,8% -8,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 11.19 Uhr Do, 17.36 Uhr % YTD EUR/USD 1,1139 +0,28% 1,1108 1,1102 +2,6% EUR/JPY 114,2543 +0,29% 113,9278 114,09 -21,3% EUR/CHF 1,0840 +0,02% 1,0838 1,0829 -0,3% EUR/GBP 0,8387 +0,38% 0,8352 1,1959 +13,9% USD/JPY 102,57 +0,04% 102,54 102,71 -12,6% GBP/USD 1,3278 -0,19% 1,3304 1,3269 -10,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,42 48,33 +0,2% 0,09 +15,6% Brent/ICE 49,80 49,71 +0,2% 0,09 +16,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.335,94 1.322,18 +1,0% +13,77 +25,9% Silber (Spot) 19,48 18,71 +4,2% +0,78 +41,0% Platin (Spot) 1.054,00 1.022,50 +3,1% +31,50 +18,2% Kupfer-Future 2,23 2,19 +1,5% +0,03 +3,5% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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   July 01, 2016 12:23 ET (16:23 GMT)

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