Wall Street: Kaum verändert, Procter & Gamble im Blick, UPS und 3M unter Druck

Papiere von Procter & Gamble sind trotz der Vorlage starker Quartalsergebnisse schwächer in den Handel gestartet und verlieren aktuell 1,7 Prozent. Der Konsumgüterkonzern profitierte im abgelaufenen Quartal unter anderem von starken Umsätzen bei Gillette-Produkten und verzeichnete ein stärker als von Analysten erwartetes Gewinnwachstum, ferner hob der Konzern seinen Ausblick an. Anteilsscheine des Mischkonzerns 3M, der die Gewinnerwartungen der Marktbeobachter im vergangenen Quartal recht deutlich verfehlt hat, sacken um 6 Prozent ab. Ähnlich starke Abschläge erleiden Lexmark-Titel. Der Druckerhersteller verbuchte im vierten Quartal aufgrund einer geringeren Steuerbelastung einen Ergebnisanstieg, blieb jedoch beim Ausblick hinter den Analystenschätzungen zurück.

Spürbare Verluste von rund 3 Prozent prägen das Bild außerdem bei UPS. Der größte Paketdienst der Welt konnte seinen Gewinn im abgelaufenen Vierteljahr wie erwartet um 7,5 Prozent steigern, die präsentierten Umsatzzahlen sowie der verhaltene Ausblick kommen dagegen nicht gut bei den Anteilseignern an. Anteilsscheine von Merck liegen knapp behauptet im Markt. Der Pharmakonzern musste im vierten Quartal aufgrund zahlreicher Einmaleffekte einen Gewinnrückgang ausweisen, der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft erreichte allerdings die Schätzungen. Aktien des Softwareriesen Microsoft, der am Vorabend die Markteinführung der neuen Betriebssystems "Windows Vista" feierte, verlieren rund 1 Prozent.

Der amerikanische Konsumgüterkonzern Procter & Gamble Co. (P&G) (ProcterGamble) meldete heute, dass sich sein Gewinn im zweiten Quartal erhöht hat, was mit starken Umsätzen bei Gillette- und anderen Produkten zusammenhängt. Zudem wurde der Jahresausblick angehoben. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 2,86 Mrd. Dollar bzw. 84 Cents pro Aktie, nach 2,55 Mrd. Dollar bzw. 72 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Umsatz kletterte von 18,34 Mrd. Dollar im Vorjahr auf 19,73 Mrd. Dollar im Berichtszeitraum. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 83 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 19,57 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS-Ergebnis von 74 Cents bei Erlösen von 18,40 Mrd. Dollar. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern nun mit einem EPS-Ergebnis von 2,99 bis 3,03 Dollar (zuvor: 2,97 bis 3,02 Dollar). Analysten stellen hier einen Gewinn von 3,02 Dollar pro Aktie in Aussicht.

Der amerikanische Mischkonzern 3M Co. (ISIN US88579Y1010/ WKN 851745) teilte heute mit, dass sein Gewinn im vierten Quartal um 58 Prozent gestiegen ist, was vor allem mit dem Verkauf seiner Pharmasparte zusammenhängt. Der Nettogewinn lag demnach bei 1,18 Mrd. Dollar bzw. 1,57 Dollar pro Aktie, nach 746 Mio. Dollar bzw. 97 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der um einen Einmalertrag bereinigte Gewinn pro Aktie betrug 1,10 Dollar. Der Umsatz nahm um 9 Prozent auf 5,78 Mrd. Dollar zu. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 1,14 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 5,76 Mrd. Dollar ausgegangen. Sie rechnen für das laufende Quartal mit einem EPS-Ergebnis von 1,22 Dollar bei Erlösen von 5,80 Mrd. Dollar.

Die amerikanische United Parcel Service Inc. (UPS) (ISIN US9113121068/ WKN 929198), der größte Paketdienst der Welt, meldete heute, dass sie ihren Gewinn im vierten Quartal um 7,5 Prozent erhöht hat und damit die Erwartungen erfüllen konnte. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 1,13 Mrd. Dollar bzw. 1,04 Dollar pro Aktie, gegenüber 1,05 Mrd. Dollar bzw. 95 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Umsatz nahm im Berichtszeitraum um 5,6 Prozent auf 12,63 Mrd. Dollar zu. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von ebenfalls 1,04 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 12,87 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 98 Cents bei Erlösen von 12,40 Mrd. Dollar in Aussicht. Für das laufende Jahr stellt der Konzern ein EPS von 4,10 bis 4,25 Dollar in Aussicht, während Analysten einen Gewinn von 4,27 Dollar je Anteilsschein prognostizieren.

Der US-Pharmakonzern Merck & Co. Inc. (ISIN US5893311077/ WKN 851719) musste im vierten Quartal aufgrund zahlreicher Einmaleffekte einen Gewinnrückgang ausweisen. Wie der Konzern heute erklärte, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 473,9 Mio. Dollar bzw. 22 Cents je Aktie, nach 1,12 Mrd. Dollar bzw. 51 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Ohne die Berücksichtigung von Einmalbelastungen in Höhe von 21 Cents je Aktie in Zusammenhang mit der Übernahme von Sirna sowie restrukturierungsbedingten Aufwendungen in Höhe von 7 Cents je Aktie lag der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft bei 50 Cents je Aktie. Der Konzernumsatz verbesserte sich dank besserer Umsatzerlöse bei verschiedenen Medikamenten wie etwa dem Asthmamedikament Sigular oder dem Cholesterin-Senker Ezetrol von 5,77 Mrd. Dollar auf 6,04 Mrd. Dollar. Analysten hatten zuvor ein EPS von 50 Cents sowie einen Umsatz von 5,38 Mrd. Dollar erwartet. Für das laufende Quartal liegen die Analystenschätzungen bei einem EPS von 58 Cents sowie einem Umsatz von 5,02 Mrd. Dollar.

Die amerikanische Microsoft Corp. (ISIN US5949181045/ WKN 870747), der größte Software-Hersteller der Welt, feierte am Montagabend die Markteinführung ihres neuen Betriebssystems "Windows Vista" auf dem New Yorker Times Square. Das lang erwartete Betriebssystem, das neue Versionen der E-Mail-Software "Microsoft Exchange" und der Business Suite "Microsoft Office" enthält, wird ab dem heutigen Tage in 70 Ländern verkauft. Der Nachfolger von "Windows XP", der für Geschäftskunden bereits seit dem 30. November 2006 verfügbar ist, wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren entwickelt und erforderte Investitionen von rund 6 Mrd. Dollar. Das neue Betriebssystem kostet zwischen 100 und 400 Dollar, abhängig von der Version und davon, ob ein Upgrade von "Windows XP" erfolgt. Es sei Unternehmensangaben zufolge das wichtigste Release seit "Windows 95" vor über zehn Jahren. Bei der gestrigen Feier auf dem Times Square war u.a. Microsoft-Chairman und -Mitgründer Bill Gates anwesend.

Der amerikanische Druckerhersteller Lexmark International Inc. (ISIN US5297711070/ WKN 898072) verbuchte im vierten Quartal aufgrund einer geringeren Steuerbelastung einen Ergebnisanstieg, blieb jedoch beim Ausblick hinter den Analystenschätzungen zurück. Wie der Konzern heute erklärte, lag der Konzernumsatz im Berichtszeitraum mit 1,37 Mrd. Dollar auf Vorjahresniveau. Der Nettogewinn lag bei 89,9 Mio. Dollar bzw. 91 Cents je Aktie, nach 82,3 Mio. Dollar bzw. 71 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Ohne die Berücksichtigung von Restrukturierungsbedingten Einmalaufwendungen lag der Gewinn je Aktie bei 1,05 Dollar. Analysten hatten zuvor ein EPS von 93 Cents sowie einen Umsatz von 1,38 Mrd. Dollar erwartet. Für das laufende Quartal liegen die Analystenschätzungen bei einem EPS von 1,04 Dollar sowie einem Umsatz von 1,28 Mrd. Dollar. Lexmark stellte für das laufende erste Quartal ein EPS von 0,90 bis 1,00 Dollar in Aussicht. Um Restrukturierungen bereinigt wird ein EPS von 0,93 bis 1,03 Dollar erwartet. Des Weiteren erwartet Lexmark einen Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.

Der US-Nahrungsmittelkonzern Kellogg Co. (ISIN US4878361082/ WKN 853265) verbuchte im vierten Quartal aufgrund negativer Einmaleffekte einen Gewinnrückgang. Wie der Frühstücksflockenhersteller heute erklärte, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 182,4 Mio. Dollar bzw. 45 Cents je Aktie, nach 192,4 Mio. Dollar bzw. 47 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis beinhaltet dabei Einmalaufwendungen in Zusammenhang mit der Vergabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter in Höhe von 3 Cents je Aktie sowie weitere Einmalbelastungen in Höhe von 8 Cents je Aktie. Der Konzernumsatz verbesserte sich von 2,39 Mrd. Dollar auf 2,58 Mrd. Dollar. Analysten hatten zuvor ein EPS von 46 Cents sowie einen Umsatz von 2,53 Mrd. Dollar erwartet. Für das laufende Quartal liegen die Markterwartungen bei einem EPS von 71 Cents sowie einem Umsatz von 2,84 Mrd. Dollar. (30.01.2007/ac/n/m)