Vorab-Briefing 23.01.2025 16:25:00

Volkswagen überzeugt mit optimistischen Aussagen - VW-Aktie steigt

Volkswagen überzeugt mit optimistischen Aussagen - VW-Aktie steigt

Im XETRA-Handel gehören sie mit einem Anstieg um 2,0 Prozent auf 95,72 Euro zu den Favoriten im DAX. Das Umfeld im Autosektor war durchwachsen, denn auf europäischer Ebene lag der Sektorindex im Minus. BMW zeigen sichb 0,26 Prozent tiefer bei 78,02 Euro und Mercedes-Benz Group verlieren 0,69 Prozent auf 55,86 Euro, während die Titel der Porsche AG um 0,46 Prozent auf 36,74 Euro fallen.

Analyst Stephen Reitman von Bernstein Research sprach von "optimistischeren Aussagen", die es am Vorabend in einem Analystengespräch vor den Jahreszahlen gegeben habe. Solche Termine sind bei großen europäischen Unternehmen eine übliche Praxis, um Analysten etwas Orientierung zu geben. Reitman sagte, der Tenor sei bei Volkswagen besser gewesen als bei der Sportwagentochter Porsche AG am Tag zuvor.

Wie Reitman näher beschrieb, habe Volkswagen die Konsenserwartung eines Gewinns je Aktie von 21,80 Euro für 2024 als "vernünftige Einschätzung" bezeichnet. Zur Nutzfahrzeugtochter TRATON bleibe der Konzern der Ansicht, dass diese mit einem höheren Streubesitz besser dastehen würde und dies auf der Agenda bleibe.

Volkswagen taxiert CO2-Strafen für dieses Jahr auf Milliardenbetrag

Der schleppende Verkauf von Elektroautos brockt dem kriselnden Volkswagen-Konzern dieses Jahr womöglich eine Strafe in Milliardenhöhe ein. Das Management bezifferte die möglichen Kosten für ein Verfehlen der Brüsseler CO2-Flottengrenzen für Neuwagen nach derzeitigem Stand auf 1,5 Milliarden Euro. Die Aussagen fielen in einem Austausch mit Analysten am Vorabend, wie ein Konzernsprecher am Donnerstag bestätigte. Vereinzelt hatte es im Lauf des vergangenen Jahres noch deutlich höhere Schätzungen gegeben. Die im DAX notierte VW (Volkswagen (VW) vz)-Aktie gewann zuletzt rund zwei Prozent. Analysten verwiesen zudem auf einen grundlegend zuversichtlichen Ton des Managements.

Nach derzeitiger Lage müssen Autobauer in der EU in diesem Jahr verschärfte Emissionsgrenzen für das klimaschädliche Kohlendioxid einhalten - liegen die CO2-Abgase im Schnitt der neu verkauften Fahrzeuge zu hoch, werden Strafzahlungen fällig. Angesichts der aktuell schwierigen Lage der deutschen und europäischen Automobilindustrie mit Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Wertschöpfung fordern viele Politiker derzeit ohnehin, diesen Mechanismus auszusetzen und die Anbieter mit Strafzahlungen nicht noch stärker unter Druck zu setzen.

Autobauer haben einige Möglichkeiten, die Strafen zu begrenzen. Sie können zum einen versuchen, den Verkauf von Elektroautos oder Hybridantrieben deutlich anzukurbeln. Zum anderen können auch effizientere Verbrennungsmotoren den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoß senken. Außerdem können die Hersteller sogenannte Pools mit anderen Autobauern bei der EU anmelden und würden dann als ein gemeinsamer Anbieter gewertet. So können stark auf Verbrenner ausgerichtete Hersteller mit der Hereinnahme von Elektroautospezialisten ihre Flottenabgaswerte senken.

Das Gespräch mit Analysten war ein für Börsenkonzerne vielfach üblicher sogenannter "Pre-close Call", in dem das Unternehmen vor der kommunikativen Ruhephase im Vorfeld von Geschäftszahlen noch ein letztes Mal die Experten von Researchhäusern informiert.

FRANKFURT (dpa-AFX)

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