26.05.2010 13:09:11
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UPDATE: Cognis sieht keinen Zeitdruck bei Suche nach neuen Investoren
(NEU: Hintergrund, aktueller Geschäftsverlauf)
Von Heide Oberhauser-Aslan Dow Jones NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Der Spezialchemiekonzern Cognis sieht sich nicht unter Zeitdruck bei der Suche nach neuen Investoren. "Wir sind seit 8 Jahren im Besitz von Private Equity", sagte Finanzvorstand Marco Panichi am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz, anlässlich der Veröffentlichung der detaillierten Quartalszahlen. Das Geschäftsmodell von Private Equity sehe an einem gewissen Punkt jedoch einen Exit vor. Ob dabei eher ein Verkauf oder ein Börsengang in Betracht kommt, wollte der Manager nicht sagen.
"Wir prüfen zusammen mit unseren Investoren zu gegebener Zeit die Alternativen", es bestehe aber kein Zeitdruck, versicherte er. Cognis sei gut aufgestellt, in den vergangenen 8 Jahren sei das Unternehmen komplett restrukturiert worden. Zudem habe sich Cognis extrem gut in der Wirtschaftskrise behauptet. "Das erzeugt natürlich auch ein gewisses Interesse", erklärte der Manager weiter.
Zum derzeitigen Klima für Börsengänge meinte Panichi, das Kapitalmarktumfeld sei derzeit schwierig. In den letzten beiden Jahren seien die Kapitalmärkte durch extreme Phasen der Volatilität gekennzeichnet gewesen. "Es gab aber immer wieder Fenster, die sie nutzen konnten, wenn die Stimmung entsprechend gut war", sagte er und nannte als Beispiel unter anderem den Börsengang von Kabel Deutschland.
"Sie müssen aber so ein Fenster erwischen", so Panichi weiter. Derzeit seien die Märkte aufgrund diverser politischer Entscheidungen irritiert. "Es gilt, wenn man so eine Maßnahme plant, das richtige Fenster zu finden". Daher sei es wichtig, vorbereitet zu sein, wenn sich diese Chance ergebe. "Wir prüfen die Möglichkeit des Börsenganges intensiv. Wenn sich eine Möglichkeit eröffnen sollte, möchten wir vorbereitet sein".
Wie Panichi weiter erklärte, hat Cognis aufgrund der Verkaufspekulationen bisher keinen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. "Die Marktteilnehmer, die Lieferanten und Kunden können das einschätzen", meinte er. Das Unternehmen sei alle zwei Jahre in diesen Diskussionen. "Wir haben hier bisher keinerlei negative Auswirkungen erfahren", fügte er hinzu. Nach Panichis Aussage prüfen die Eigentümer nicht zum ersten Mal Exitmöglichkeiten und dabei auch einen Verkauf.
Zum Unternehmenswert von Cognis meinte Panichi auf Nachfrage, die Multiples der chemischen Industrie bewegten sich derzeit im Rahmen des 6 bis 10-fachen des EBITDA. Ich glaube, dass Cognis in der Mitte nicht so schlecht positioniert ist", sagte der Manager. Das sei allerdings nur eine Näherungsgröße. "Der Wert ergibt sich, wenn jemand bereit ist zu verkaufen, und ein anderer bereit ist zu kaufen, dann haben sie den fairen Wert des Unternehmens", sagte er.
Seit April wird darüber spekuliert, dass der Chemiekonzern BASF ein Angebot für Cognis vorlegen wird. Unbestätigten Presseberichten zufolge sollen die Verhandlungen der Cognis-Eigentümer Pemira und Goldman Sachs mit dem Ludwigshafener Chemieriesen bereits weit fortgeschritten sein. Auch andere Unternehmen wie der US-Konzern Lubrizol sollen ernsthaft Interesse bekundet haben. Die frühere Henkel-Tochter gehört seit 2001 Finanzinvestoren, was für Private Equity untypisch lang ist. In der Vergangenheit waren Versuche, Cognis zu veräußern, bereits mehrfach an den Preisvorstellungen der Eigentümer gescheitert.
Analysten halten derzeit einen Preis von etwa 3 Mrd EUR für realistisch. Ein Börsengang halten Experten vor dem Hintergrund des schwierigen Kapitalmarktumfeldes derzeit für weniger wahrscheinlich.
In das zweite Quartal ist Cognis nach Aussage von Panichi gut gestartet. Der Start sei ähnlich gut wie im ersten Quartal ausgefallen. Der April habe sich in etwa im Durchschnitt des ersten Quartals bewegt, sagte Panichi. "Wir haben immer noch eine relativ geringe Visibilität", erklärte der Manager weiter.
Er geht jedoch davon aus, dass das zweite Quartal insgesamt gut verlaufen wird. "Wir wissen aber noch nicht, wie sich das zweite Halbjahr halten wird." Der Manager erwartet aber, dass Cognis gut aufgestellt ist, um auch im zweiten Halbjahr Ergebnisse zu erzielen, die im Rahmen dessen liegen, was das Unternehmen in der Vergangenheit gezeigt habe.
Vorläufige Zahlen für das erste Quartal hat der Monheimer Konzern schon am 26. April bekannt gegeben. Der Konzernumsatz stieg den Angaben zufolge in den ersten drei Monaten des Jahres um 10,6% auf 728 Mio EUR. Das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) legte um knapp 80% auf 131 Mio EUR zu und das Nettoergebnis war mit 47 Mio EUR im positiven Bereich, nach einem Fehlbetrag von 33 Mio EUR im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Nettoverschuldung sei mit 1,88 Mrd EUR am Ende des ersten Quartals stabil geblieben, hieß es.
Webseite: www.cognis.com
- Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com
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May 26, 2010 06:36 ET (10:36 GMT)
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