14.11.2008 14:48:00

ROUNDUP 2: Telefonica legt im operativen Geschäft zu - O2-Umsatz stagniert

        (neu: Aussagen, Details O2 Deutschland)          MADRID (dpa-AFX) - Der spanische Telekomkonzern Telefonica hat im dritten Quartal im operativen Geschäft mehr umgesetzt und verdient als im Vorjahr. Zugleich bekräftigte das Unternehmen die Prognosen für das laufende Jahr. Der Umsatz sei um 5,7 Prozent auf knapp 15 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Freitag in Madrid mit. Der operative Gewinn (OIBDA) sei zwar um 15,4 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro gefallen - bereinigt um die Erlöse aus einem Spartenverkauf im Vorjahresquartal sei er allerdings um rund 5 Prozent gestiegen. Die Aktie legte mit dem Markt um 3,33 Prozent auf 15,22 Euro zu.

    Der Überschuss halbierte sich auf 2 Milliarden Euro. Hier belastete neben dem fehlenden Sondereffekt aus dem Vorjahr eine deutlich höhere Steuerlast. Das Unternehmen, das in Deutschland mit O2 vertreten ist, bekräftigte die Absicht einer stark steigenden Dividende in den kommenden Jahren. Der Rückkauf eigener Aktien soll fortgesetzt werden. Die finanzielle Ausstattung sei gut genug, um die aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten zu überstehen, hieß es. Telefonica bestätigte seine Prognose für das laufende Jahr. Danach soll ein Umsatzplus von 6 bis 8 Prozent und ein Anstieg des operativen Gewinns von 7,5 bis 11 Prozent erwirtschaftet werden.

LATEINAMERIKA IST WACHSTUMSTREIBER

    Größter Wachstumstreiber bleibt das Geschäft in Lateinamerika, wo Telefonica bei Umsatz und Gewinn kräftig zulegen konnte. Die Spanier hatten bereits im September ihr eigentlich erst für 2009 angepeiltes Ziel von 150 Millionen Kunden in Lateinamerika erreicht. Auch auf dem wichtigen spanischen Markt verteidigte Telefonica seine Position. Die Entwicklung im Festnetzgeschäft stabilisierte sich weiter. Allerdings verlor Telefonica wie andere ehemalige Monopolisten in Europa erneut Kunden.

UMSÄTZE IN DEUTSCHLAND - ARPU SINKT

    In Deutschland blieben die Umsätze bei der Tochter O2 mit 915 Millionen Euro stabil. Der OIBDA ging um 2,4 Prozent auf 192 Millionen Euro zurück. Der Mobilfunk-Serviceumsatz ging dabei um 2,8 Prozent zurück. Der durchschnittliche Umsatz je Kunde (ARPU) sank im Mobilfunk um 16,8 Prozent. Neben niedrigeren Terminierungsentgelten und Roaming-Gebühren habe sich auch die Entscheidung der Kunden für günstigere Tarife negativ ausgewirkt, sagte O2-Finanzvorstand Andre Krause. Insgesamt gewann Telefonica mit ihrer deutschen Tochter 402.405 Mobilfunkkunden hinzu. Zu dem Kundenwachstum trug vor allem die Marke Fonic bei, über die allein neue 164.000 Kunden gewonnen werden konnten. Neben Fonic gehören auch der Kaffeeröster Tchibo und der DSL-Anbieter Alice mit ihren Mobilfunkangeboten zu den Partnern. Bis Ende des Jahres sollen noch Vereinbarungen mit zwei Partnern geschlossen werden, die zukünftig das Mobilfunknetz von O2 nutzen können.

    Der Mobilfunkanbieter investiert weiter in den Ausbau seiner Netzinfrastruktur und erhöhte seine Investitionen im abgelaufenen Quartal um 33 Prozent. Bis Ende 2009 soll eine Abdeckung mit dem eigenen Netz von nahezu 100 Prozent erreicht werden, bislang greift O2 in einigen Bereichen auf das Netz von T-Mobile zurück.

    Die Zahl der O2-eigenen DSL-Kunden stieg um 33.000 auf insgesamt 200.000. Neben den eigenen DSL-Anschlüssen verkauft O2 auch DSL-Verbindungen an Großkunden. Wie bei anderen Mobilfunkanbietern boomt auch bei O2 die Nutzung des mobilen Internet. Das Datenvolumen habe sich im vergangenen Jahr versechsfacht, hieß es./gr/edh

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