30.10.2024 18:10:44
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Flut von Unternehmenszahlen setzt Akzente
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Verlusten haben Europas Börsen am Mittwoch geschlossen. Im Handel war von Zurückhaltung im Vorfeld der US-Wahlen in der kommenden Woche die Rede. "Der exzellente Quartalsbericht der Google-Mutter Alphabet reichte nicht aus, um die Börsen in Richtung neuer Rekorde zu schicken", hieß es bei QC Partners. Keine guten Nachrichten kamen von der Inflationsfront. Die deutschen Verbraucherpreise sind im Oktober mit 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat viel stärker als die erwarteten 0,2 Prozent gestiegen. Die Deutsche Bank sprach von einer "handfesten negativen Überraschung". Das Inflationsproblem sei noch nicht abschließend gelöst.
Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 19.257 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,3 Prozent auf 4.886 Punkte nach unten. Am Devisenmarkt wertete der Euro nach den Inflationsdaten auf 1,0857 Dollar auf. Bessere ADP-Arbeitsmarktdaten setzten keine größeren Akzente genauso wenig wie etwas unter den Erwartungen ausgefallene US-BIP-Zahlen für das dritte Quartal. Die Daten sprechen nicht gegen weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank, zugleich legen sie auch keine baldige US-Rezession nahe.
Akzente in Einzelwerten setzte eine Flut von Unternehmenszahlen. VW - seit Tagen in den Schlagzeilen - legte Zahlen für das dritte Quartal vor. Sie zeigten eine niedrige Profitabilität. Die VW-Ergebnisse für das dritte Quartal lagen den RBC-Analysten zufolge insgesamt aber im Einklang mit der Gewinnwarnung vom 27. September. Die Prognose für 2024 wurde bestätigt. Im Handel hieß es, vieles dürfte nun davon abhängen, wie die anstehenden Gespräche mit den Gewerkschaften über Kosteneinsparungen vorangingen. Der Kurs legte gegen den Trend am Gesamtmarkt um 1,1 Prozent zu.
BASF mit schwächeren Zahlen
BASF hat im dritten Quartal ein bereinigtes EBITDA von 1,62 Milliarden Euro erzielt, das laut Jefferies 5 Prozent unter der Schätzung der eigenen Analysten und 3 Prozent unter dem Konsens liegt. Während der Konzern im Gesamtjahr ein bereinigtes EBITDA am unteren Ende der Prognosebandbreite von 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro erwarte, gehe Jefferies von 7,8 Milliarden Euro und der Konsens von 7,9 Milliarden aus, hieß es weiter. BASF gaben um 1,7 Prozent nach.
Die DHL-Aktie verlor 1,3 Prozent, schloss damit aber deutlich über dem Tagestief. Der Konzern senkte die Prognosen, was am Markt aber bereits eingepreist war. Der Konzern erwartet 2024 nun ein EBIT bei über 5,8 Milliarden Euro nach bislang 6,0 bis 6,6 Milliarden. Morgan Stanley rechnet für das laufende Jahr mit einem EBIT von 5,9 Milliarden Euro, was bereits in der Nähe der Konzernprognose liegt. Die ebenfalls veröffentlichten vorläufigen Drittquartalszahlen bewegten sich derweil laut Angaben aus dem Handel im Rahmen der Erwartungen.
Für Kion ging es um 5,7 Prozent nach oben. Im dritten Quartal ist die Gewinnmarge besser ausgefallen als erwartet. Zugleich grenzte der Gabelstaplerhersteller und Lagerautomatisierer seinen Ausblick tendenziell etwas nach oben ein.
Ebenfalls nach dem Quartalsbericht legten Fuchs um 1,4 Prozent zu. Der Schmierstoffhersteller hat sowohl den Umsatz als auch den operativen Gewinn etwas stärker erhöht als Analysten im Konsens erwartet hatten.
Der belgische Mikroelektronikhersteller Melexis hat einen schwachen Ausblick geliefert, worauf dessen Kurs um 12,7 Prozent einbrach. Das belastete auch Aktien von Wettbewerbern wie Infineon (-3,5%), STMicro (-3,6%) und Elmos (-6,3%). Umsatz und EBIT bei Melexis haben nach Aussage der Analysten von JP Morgan im dritten Quartal die Erwartung leicht verfehlt. Dem Unternehmen zufolge möchten Kunden ihre Lagerbestände reduzieren. Der Ausblick des insbesondere auf die Autoindustrie ausgerichteten Unternehmens ist daher vorsichtig.
GSK leidet unter schwachen Impfstoffnachfrage
Für GSK ging es nach dem Quartalsbericht des Pharmariesen um 3,1 Prozent nach unten. Der Umsatz mit Impfstoffen ging aufgrund der schwachen Nachfrage in den USA zurück, was Analysten wie die von Intron Health als Besorgnis erregend bezeichneten, wenngleich der Gewinn unerwartet deutlich stieg. Fresenius Medical Care gaben um 5,8 Prozent nach - hier drückten negative Vorgaben von Devita.
Erneut keine guten Nachrichten kamen aus dem Sektor der Luxusgüterhersteller, Moncler (-2,6%) vermeldete einen Umsatzrückgang. Tiefrot schlossen nach Zahlen Campari mit einem Minus von 18,5 Prozent. Die Analysten von Stifel sprachen von einem starken Rücksetzer. Im dritten Quartal sei der organische Umsatz leicht gefallen, der Konsens habe dagegen mit einem Anstieg um 9,3 Prozent gerechnet. Für Pernod Ricard ging es im Sog um 4,3 Prozent abwärts, für Remy Cointreau um 3,6 Prozent und in London verbilligten sich Diageo um 2,6 Prozent.
Die Aktie von Grenke brach um 24,2 Prozent ein, nachdem der Leasinganbieter die Prognose überraschend und deutlich gekappt hatte. Ursache ist laut Grenke die kontinuierlich steigende Zahl von Insolvenzen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.885,75 -64,27 -1,3% +8,1%
Stoxx-50 4.367,68 -60,07 -1,4% +6,7%
Stoxx-600 511,51 -6,48 -1,3% +6,8%
XETRA-DAX 19.257,34 -220,73 -1,1% +15,0%
FTSE-100 London 8.159,63 -59,98 -0,7% +6,3%
CAC-40 Paris 7.428,36 -82,75 -1,1% -1,5%
AEX Amsterdam 881,27 -13,37 -1,5% +12,0%
ATHEX-20 Athen 3.341,35 -43,47 -1,3% +7,0%
BEL-20 Bruessel 4.229,83 -54,61 -1,3% +14,1%
BUX Budapest 73.883,03 -342,65 -0,5% +21,9%
OMXH-25 Helsinki 4.525,04 -67,52 -1,5% +2,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 9.968,38 +56,90 +0,6% +24,3%
OMXC-20 Kopenhagen 2.425,99 -7,73 -0,3% +6,2%
PSI 20 Lissabon 6.438,64 -47,04 -0,7% -0,1%
IBEX-35 Madrid 11.715,00 -80,30 -0,7% +16,0%
FTSE-MIB Mailand 34.502,70 -422,89 -1,2% +15,1%
OBX Oslo 1.357,10 +1,46 +0,1% +13,7%
PX Prag 1.640,36 -2,98 -0,2% +16,0%
OMXS-30 Stockholm 2.578,38 -32,38 -1,2% +7,5%
WIG-20 Warschau 2.230,54 -54,22 -2,4% -4,8%
ATX Wien 3.545,72 -46,51 -1,3% +3,8%
SMI Zuerich 11.967,70 -132,87 -1,1% +7,5%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:14 Di, 17:07 % YTD
EUR/USD 1,0857 +0,3% 1,0821 1,0804 -1,7%
EUR/JPY 166,29 +0,3% 165,87 165,76 +6,9%
EUR/CHF 0,9406 +0,2% 0,9375 0,9380 +1,4%
EUR/GBP 0,8355 +0,5% 0,8318 0,8306 -3,7%
USD/JPY 153,17 -0,1% 153,29 153,41 +8,7%
GBP/USD 1,2994 -0,2% 1,3009 1,3008 +2,1%
USD/CNH (Offshore) 7,1294 -0,2% 7,1406 7,1455 +0,1%
Bitcoin
BTC/USD 71.989,90 -1,0% 72.391,80 72.409,20 +65,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,62 67,21 +2,1% +1,41 -3,0%
Brent/ICE 72,56 71,12 +2,0% +1,44 -3,2%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 41,15 42,31 -2,7% -1,16 +15,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.784,54 2.774,56 +0,4% +9,98 +35,0%
Silber (Spot) 33,82 34,45 -1,9% -0,64 +42,2%
Platin (Spot) 1.014,09 1.052,43 -3,6% -38,34 +2,2%
Kupfer-Future 4,35 4,36 -0,2% -0,01 +10,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
October 30, 2024 13:11 ET (17:11 GMT)
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