08.12.2016 08:47:53
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MÄRKTE EUROPA/Nach festerer Eröffnung rückt die EZB in den Blick
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Anschlusskäufe dürften die Kurse am deutschen Aktienmarkt zur Eröffnung noch einmal nach oben treiben. Der Dax wird vorbörslich ein halbes Prozent höher erwartet bei 11.047 Punkten und damit auf einem neuen Jahreshoch. Grund sind die guten Vorlagen mit Rekordständen bei den US-Aktien, aber auch günstige Außenhandelsdaten aus China, die ein stärkeres Wachstum anzeigen. "Nach der Eröffnung dürfte sich Europa aber erst einmal eine Pause gönnen und auf die Europäische Zentralbank warten", sagt ein Marktteilnehmer.
Kurzfristig orientierte Marktteilnehmer könnten nach der 700-Punkte-Rally im Verlauf des Vormittags auch einmal ein paar Gewinne mitnehmen. "Längerfristig orientierte Anleger könnten dagegen nach der EZB-Sitzung erst in den Markt gehen", so der Händler. Der DAX könnte also im Verlauf des Nachmittags schon wieder anziehen, erwartet er.
EZB dürfte Wertpapierkaufprogramm verlängern Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Meinung von Allianz Global Investors das Wertpapierkaufprogramm um sechs bis neun Monate verlängern. Für eine Verlängerung spreche die niedrige Inflationsrate in der Eurozone von zuletzt 0,8 Prozent. Sie liege deutlich unter dem Ziel von 2 Prozent. Daneben bleibe das politische Umfeld instabil, wie der Ausgang des Referendums in Italien zeige.
Außerdem sei schwer einschätzbar, ob der aktuelle vom Wahlsieg Donald Trumps ausgelöste Renditeanstieg nachhaltig sei. "Sollte seine Wirtschaftspolitik enttäuschen, dürften die US-Renditen in der Folge sinken und einen Abwärtsdruck auf die Renditen in der Eurozone ausüben", so Frank Diximier, Anleihenchef von Allianz Global Investors.
China-Daten gut für Rohstoff-Aktien "Die chinesischen Konjunkturdaten sind immens gut", sagt ein Marktteilnehmer. Die starken Export- und Importdaten würden daher einen "kompletten Turnaround" für China und damit auch die Weltkonjunktur andeuten. Wie stark der Swing nach oben sei zeigten vor allem die Exporte, die mit einem Minus von 5,5 Prozent erwartet worden waren. Stattdessen wurde sogar ein leichtes Plus von 0,1 Prozent erreicht.
Davon dürften die Rohstoff-Aktien profitieren, aber auch die exportorientierten deutschen Autotitel, heißt es am Markt.
Monte dei Paschi trübt Stimmung für Banken leicht ein Bankaktien könnten dagegen nach dem jüngsten Aufwärtsschub einen Rücksetzer erleiden. Grund ist die Lage um die italienische Krisenbank Monte dei Paschi. Die Bank will ihren Rettungsplan nun erst bis zum 20. Januar vorlegen. "Dass es hier zu einer schnellen Lösung kommt war eigentlich Konsens", sagt ein Händler. Der Antrag auf eine Verlängerung der Frist für ihre Kapitalerhöhung dürfte daher schlecht ankommen.
Daneben machen Analysteneinstufungen die Musik. Das Brokerhaus Main First hat laut Händlern Airbus auf "Outperform" hochgestuft. Das Bankhaus Lampe empfiehlt die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co zum Kauf, und Jefferies hat Munich Re auf "Halten" heruntergenommen.
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