17.10.2018 18:02:44

MÄRKTE EUROPA/Leichter - FMC und Fresenius drücken den DAX

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Kursgewinnen der vergangenen beiden Handelstage haben die Aktienmärkte in Europa zur Wochenmitte mit Abschlägen geschlossen. Während eine bisher überzeugende Berichtssaison in den USA für eine steigende Risikobereitschaft sorgt, hagelte es in Europa teils deutliche Gewinnwarnungen. Im DAX verschreckte Fresenius Medical Care (FMC) mit gesenkten Umsatz- und Ergebniszielen für 2018 die Investoren, was auch die Mutter Fresenius belastete.

Der DAX verlor vor diesem Hintergrund 0,5 Prozent auf 11.715 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,4 Prozent auf 3.243 Punkte nach unten. Mit der negativen Eröffnung an der Wall Street bauten im späten Verlauf auch die Indizes in Europa ihre Verluste zwischenzeitlich aus. Der US-Aktienmarkt hatte am Vortag, getragen von überzeugenden Quartalszahlen, das stärkste Tagesplus seit März verzeichnet.

Anleger von Entwicklung bei FMC geschockt

FMC stürzten um 16,5 Prozent ab auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Viele Investoren haben den defensiven Wert in ihrem Depot zur Absicherung in unsicheren Zeiten und wurden nun auf dem falschen Fuß erwischt. Die Analysten von Bryan Garnier stuften die vorläufigen FMC-Zahlen als schwach ein. Ursächlich dafür sei die schwache Entwicklung des nordamerikanischen Dialyse-Dienstleistungsgeschäfts und in den Schwellenländern - hier vor allem in Lateinamerika.

Fresenius rutschten um 8,9 Prozent ab. Die Anpassung der Unternehmensprognose erklärte sich laut den Warburg-Analysten damit, dass die exzellente Entwicklung bei Kabi die schwächer als erwartet ausgefallene Entwicklung bei Helios und FMC nicht habe auffangen können. Das Konzernergebnis bei Fresenius soll deshalb währungsbereinigt nur noch am unteren Ende der weiter gültigen Spanne von 6 bis 9 Prozent wachsen.

Danone enttäuscht bei Umsatz und Gewinn

Für die Aktie von Danone ging es um 4,3 Prozent abwärts. Nicht nur sind die Umsätze leicht unter den Erwartungen ausgefallen, Gegenwind gab es auch von der Abwertung mehrerer Währungen in Wachstumsmärkten, beispielsweise der Türkei oder Argentinien. Wichtiger ist aber noch, darauf wiesen die Analysten von Bryan Garnier hin, dass die Wachstumsverlangsamung in der Sparte Baby- und medizinische Ernährung (Specialized Nutrition) stärker als erwartet ausgefallen ist.

Seit dem Börsengang Anfang des Monats macht die Aktie des Sportwagenherstellers Aston Martin den Aktionären nur wenig Freude. Nach einem Ausgabepreis von 1.900 Pence, schloss der Wert 5,6 Prozent tiefer bei 1.500 Pence. "Die Aktie wird gegenüber anderen Luxusgüterherstellern wie Ferrari mit einer nicht gerechtfertigten Prämie gehandelt", hieß es von den Jefferies-Analysten.

Nach überzeugenden Zahlen für das dritte Quartal ging es für die Aktie von Akzo Nobel um 2,6 Prozent nach oben. Positiv stellten die Analysten der DZ Bank heraus, dass das Unternehmen nach einer schwächeren operativen Entwicklung im ersten Halbjahr den Trend umkehren und die Margen verbessern konnte.

Goldman Sachs wird für Automobilsektor etwas vorsichtiger

Die Analysten von Goldman Sachs werden für die europäische Automobilbranche etwas vorsichtiger. Die Stimmung der Anleger bei Autos dürfte sich vor dem Hintergrund eines schwierigen makroökonomischen Umfelds und einer abschwächenden Automobilnachfrage verschlechtern. Dies zeige sich zum Beispiel in China, dort sei die Produktion im September um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Aber auch in Europa komme es zu Produktionsrückgängen aufgrund von WLTP-bezogenen Umstellungen, zudem hielten sich die Briten auf Grund des Brexit mit Käufen zurück. Das dritte Quartal stufen die Analysten als "herausfordernd" ein. Vor allem bei den Zulieferern schließen sie Ergebnisrevisionen nicht aus. Der Sektor der europäischen Automobilwerte verlor 1,9 Prozent und war damit der größte Verlierer.

Als einziger Sektor gewannen die Technologiewerte 0,4 Prozent. Zur fortgesetzten Erholung der in den vergangenen Wochen arg gebeutelten Branchenwerte trug bei, dass Netflix starke Kundenzahlen vorgelegt hat. Aus Europa kam dazu noch ein gutes Ergebnis aus dem Sektor von ASML. Umsätze und Gewinn des Anbieters von Lithographiesystemen für den Halbleitersektor haben die Erwartungen leicht übertroffen und ASML ist profitabler geworden. Für die ASML-Aktie ging es um 3,5 Prozent nach oben, STMicro legten 0,8 Prozent zu.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.243,08 -14,26 -0,4% -7,5%

. Stoxx-50 2.940,39 -4,59 -0,2% -7,5%

. Stoxx-600 363,54 -1,45 -0,4% -6,6%

Frankfurt XETRA-DAX 11.715,03 -61,52 -0,5% -9,3%

London FTSE-100 London 7.054,60 -4,80 -0,1% -8,2%

Paris CAC-40 Paris 5.144,95 -28,09 -0,5% -3,2%

Amsterdam AEX Amsterdam 527,58 +1,41 +0,3% -3,1%

Athen ATHEX-20 Athen 1.677,20 -20,42 -1,2% -19,5%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.559,97 -3,96 -0,1% -10,5%

Budapest BUX Budapest 37.399,11 -46,56 -0,1% -5,0%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.035,02 -47,24 -1,2% +3,0%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 123.303,71 +660,88 +0,5% -12,6%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 913,29 +2,33 +0,3% -10,8%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.042,74 +15,34 +0,3% -6,1%

Madrid IBEX-35 Madrid 8.997,20 -77,50 -0,9% -10,4%

Mailand FTSE-MIB Mailand 19.454,99 -262,84 -1,3% -9,8%

Moskau RTS Moskau 1.161,36 -4,51 -0,4% +0,6%

Oslo OBX Oslo 839,99 -0,30 -0,0% +13,1%

Prag PX Prag 1.087,86 -0,58 -0,1% +0,9%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.548,27 -5,89 -0,4% -1,8%

Warschau WIG-20 Warschau 2.199,53 -17,27 -0,8% -10,6%

Wien ATX Wien 3.286,04 +12,01 +0,4% -4,5%

Zürich SMI Zuerich 8.750,35 -44,62 -0,5% -6,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:29 Di, 17:12 % YTD

EUR/USD 1,1537 -0,31% 1,1562 1,1576 -4,0%

EUR/JPY 129,42 -0,41% 129,77 129,93 -4,3%

EUR/CHF 1,1452 -0,09% 1,1462 1,1470 -2,2%

EUR/GBP 0,8783 +0,05% 0,8772 0,8767 -1,2%

USD/JPY 112,16 -0,11% 112,24 112,22 -0,4%

GBP/USD 1,3134 -0,39% 1,3181 1,3206 -2,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.554,58 -0,3% 6.592,74 6.594,11 -52,0%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,57 0,03

Deutschland 10 Jahre 0,46 0,49 0,03

USA 2 Jahre 2,87 2,87 0,98

USA 10 Jahre 3,16 3,16 0,75

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,14 0,14 0,10

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,00 71,92 -2,7% -1,92 +19,9%

Brent/ICE 79,80 81,41 -2,0% -1,61 +25,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.226,92 1.225,01 +0,2% +1,92 -5,8%

Silber (Spot) 14,69 14,66 +0,2% +0,03 -13,3%

Platin (Spot) 838,10 841,50 -0,4% -3,40 -9,8%

Kupfer-Future 2,77 2,78 -0,2% -0,01 -17,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 17, 2018 12:02 ET (16:02 GMT)

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