30.01.2024 18:03:40
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MÄRKTE EUROPA/Kleinere Aufschläge - Weg zu neuen Hochs bleibt offen
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben auch am Dienstag kleinere Aufschläge verzeichnet. Der DAX stieg um 0,2 Prozent auf 16.972 Punkte, damit hat er sowohl die 17.000er Marke als auch das Allzeithoch aus dem Dezember bei 17.003 Punkten weiterhin fest im Blick. Im Tageshoch hatte er die 17.000er Marke bereits fast erreicht. Der Euro-Stoxx-50 legte etwas deutlicher zu um gut 0,5 Prozent.
"Die Chancen für weitere Anläufe nach oben sind gut", meinte ein Marktanalyst. Zum einen stützten die zuletzt wieder gesunkenen Renditen die Stimmung, und von den Rohstoffpreisen komme kein Störfeuer. Zum anderen sehen Marktteilnehmer gerade die DAX-Schwergewichte weiter aussichtsreich positioniert: SAP gewannen 0,3 Prozent und notierten mit 162,42 Euro auf einem neuen Allzeithoch, und auch Airbus nahmen die Rekordjagd wieder auf, sie stiegen um 0,6 Prozent auf 149,92 Euro. Siemens als zweitgrößter DAX-Titel hinter SAP zogen um 1,2 Prozent an und schlossen nur noch knapp unter ihrem Rekordstand.
"Die Zutaten sind angerichtet, und ein Ausbruch auf neue Allzeithochs sollte nach sechs Wochen Verschnaufpause deutliche Anschlussgewinne ermöglichen", so der Marktanalyst zum DAX. Für Zurückhaltung sorgten am Dienstag aber noch die anstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Bank of England am Donnerstag. Es gilt als so gut wie sicher, dass die Fed den Leitzins unverändert bei 5,25 bis 5,5 Prozent belassen wird, deshalb werden Anleger vor allem auf die begleitenden Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell achten werden, von denen sie sich Aufschluss über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung erhoffen. Der Markt rechnet aktuell mit dem Beginn des Zinssenkungszyklus im Mai, aber auch eine Zinssenkung im März gilt nicht als ausgeschlossen.
Konjunkturseitig haben BIP-Daten aus europäischen Ländern für das vierte Quartal keine Überraschungen gebracht. Die Daten unterstreichen unter anderem die Wachstumsschwäche in Deutschland. Die hiesige Wirtschaft ist im vierten Quartal wie erwartet um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft.
Banken mit BBVA fest - auch Ibex profitiert
Der Stoxx-Subindex der Bankenwerte stieg um 1,3 Prozent. Hier gewannen BBVA 6,2 Prozent. Die spanische Bank hat 2023 nach einem starken Schlussquartal einen Rekordgewinn erzielt und auch mehr verdient als erwartet. Sie profitierte vor allem von einem hohen Provisionsüberschuss und kündigte nun an, Aktien im Volumen von 781 Millionen Euro zurückzukaufen. Im Sog gewannen Santander 2,4 Prozent und Intesa 3,4 Prozent. Der Leitindex in Madrid war mit einem Plus von 1,5 Prozent der Outperformer in Europa.
Auch der Stoxx-Index der Autotitel gehörte zu den Gewinnern in Europa. Gestützt wurde er von der Steilvorlage von General Motors, die nach unerwartet guten Geschäftszahlen und einem optimistischen Ausblick am Nachmittag etwa 7 Prozent zulegten. Einer der Gewinner unter den Autotiteln in Europa waren Renault, die nach der Absage des Elektro-IPO um 1,3 Prozent steigen. Porsche AG zogen um ebenfalls um 1,3 Prozent an, VW um 0,6 Prozent.
Der Index der Nahrungsmittel- und Getränkeaktien fiel um 0,3 Prozent. Diageo stiegen um 0,7 Prozent, nachdem sie im frühen Geschäft noch etwa 5 Prozent abgegeben hatten. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis des Getränkekonzerns sind stärker als erwartet zurückgegangen. Belastet hat vor allem die schwache Entwicklung im Amerika-Geschäft, davor war aber bereits im November gewarnt worden.
Anteilsverkauf von Delivery Hero kommt schlecht an
Mit einem Minus von 5,3 Prozent reagierten Delivery Hero auf den Verkauf der Beteiligung an Deliveroo (-3,1%). Zwar verschafft sich Delivery damit etwas zusätzliche Liquidität. Der erzielte Verkaufspreis wurde von Beobachtern aber als gering eingeschätzt, und das sei kein gutes Omen für einen möglichen Verkauf der Delivery-Tochter Foodpanda. Nach einem coronabedingten Sonderboom stehe der Sektor auch wegen der gestiegenen Zinsen, die die Kosumnachfrage belasten, unter Konsolidierungszwang. Hellofresh fielen um 2,3 Prozent.
Fraport von Streikaufruf belastet
Nach anfänglichen deutlichen Aufschlägen gaben Fraport um 0,7 Prozent nach, Lufthansa konnten noch ein kleines Plus von 0,6 Prozent über die Ziellinie retten. Der angekündigte Streik des Sicherheitspersonals an den Flughäfen belastete am Nachmittag die Kurse.
Hapag Lloyd rutschten um 9,6 Prozent ab. Bei der Reederei sind im vergangenen Jahr trotz einer etwas höheren Transportmenge Umsatz und operativer Gewinn eingebrochen. Als solide wurden die Geschäftszahlen von Westwing (+9,9%) zum vierten Quartal gewertet. Allerdings steht die Aktie fast 85 Prozent unter ihrem Allzeithoch.
KPS knickten um fast 10 Prozent ein. Der Unternehmensberater ist von der Insolvenz der Luxuskaufhaus-Gruppe KaDeWe betroffen und hat deswegen die Veröffentlichung des Jahresabschlusses verschoben. KaDeWe schuldet KPS noch einen mittleren einstelligen Millionenbetrag.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.663,19 +23,83 +0,5% +3,1%
Stoxx-50 4.215,36 +2,12 +0,1% +3,0%
Stoxx-600 485,72 +0,88 +0,2% +1,4%
XETRA-DAX 16.972,34 +30,63 +0,2% +1,3%
FTSE-100 London 7.666,31 +33,57 +0,4% -1,3%
CAC-40 Paris 7.677,47 +36,66 +0,5% +1,8%
AEX Amsterdam 820,64 +0,73 +0,1% +4,3%
ATHEX-20 Athen 3.293,03 +10,22 +0,3% +5,5%
BEL-20 Brüssel 3.643,93 -11,80 -0,3% -1,7%
BUX Budapest 63.213,55 +20,78 +0,0% +4,3%
OMXH-25 Helsinki 4.556,07 -26,49 -0,6% +1,5%
ISE NAT. 30 Istanbul 9.092,32 -15,68 -0,2% +13,4%
OMXC-20 Kopenhagen 2.381,57 +2,64 +0,1% +4,3%
PSI 20 Lissabon 6.252,96 +39,65 +0,6% -1,6%
IBEX-35 Madrid 10.039,30 +149,00 +1,5% -0,6%
FTSE-MIB Mailand 30.623,27 +389,66 +1,3% +0,1%
OBX Oslo 1.167,84 -9,86 -0,8% -2,2%
PX Prag 1.450,49 +5,05 +0,3% +2,6%
OMXS-30 Stockholm 2.368,36 +0,30 +0,0% -1,2%
WIG-20 Warschau 2.235,83 +22,66 +1,0% -4,6%
ATX Wien 3.455,00 +8,04 +0,2% +0,9%
SMI Zürich 11.443,13 +13,30 +0,1% +2,7%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,27 +0,04 -0,30
US-Zehnjahresrendite 4,07 -0,01 +0,19
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:09 Mo, 17:25 % YTD
EUR/USD 1,0843 +0,1% 1,0815 1,0805 -1,8%
EUR/JPY 160,17 +0,2% 159,34 159,60 +2,9%
EUR/CHF 0,9352 +0,2% 0,9321 0,9334 +0,8%
EUR/GBP 0,8551 +0,3% 0,8522 0,8522 -1,4%
USD/JPY 147,71 +0,1% 147,33 147,71 +4,8%
GBP/USD 1,2681 -0,2% 1,2690 1,2678 -0,3%
USD/CNH (Offshore) 7,1868 -0,0% 7,1866 7,1890 +0,9%
Bitcoin
BTC/USD 43.482,25 +0,8% 43.347,71 42.982,82 -0,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 77,95 76,78 +1,5% +1,17 +8,0%
Brent/ICE 83,07 82,40 +0,8% +0,67 +7,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 29,275 28,30 +3,4% +0,97 -11,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.035,99 2.033,20 +0,1% +2,79 -1,3%
Silber (Spot) 23,11 23,20 -0,4% -0,09 -2,8%
Platin (Spot) 925,83 931,50 -0,6% -5,68 -6,7%
Kupfer-Future 3,90 3,88 +0,5% +0,02 +0,2%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 30, 2024 12:04 ET (17:04 GMT)
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