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Geändert am: 21.11.2025 22:09:34

Sorge um ausbleibende US-Leitzinssenkung: ATX und DAX gehen mit Verlusten ins Wochenende -- US-Börsen zum Handelsende im Plus -- Asiens Börsen letztlich tiefer

AUSTRIA

Der Wiener Aktienmarkt konnte sich den schwachen Vorgaben am Freitag nicht entziehen.

Der ATX tendierte bereits im frühen Handel zu Abgaben und musste anschließend weitere Verluste einstecken. Letztlich verabschiedete er sich mit einem Minus von 0,64 Prozent bei 4.789,17 Punkten ins Wochenende.

Nach der Erholung der Vortage zogen am Freitag an der Wiener Börse schon wieder dunklere Wolken auf. Am Vorabend hatten insbesondere die US-Techwerte eine dramatische Kehrtwende hingelegt, als die Erleichterung nach guten NVIDIA-Zahlen wieder den Sorgen vor überhöhten Bewertungen und hohen KI-Investitionen gewichen war. Darüber hinaus lieferten solide Daten vom Arbeitsmarkt keine neuen Argumente für eine Zinssenkung im Dezember.

Im Blick stand auch weiterhin die Debatte über einen US-Friedensplan, der heikle Zugeständnisse der Ukraine vorsieht. Mehrere Medien veröffentlichten den Entwurf des 28 Punkte umfassenden Abkommens, das einen dauerhaften Waffenstillstand nach mehr als dreieinhalb Jahren Krieg absichern soll. Nach Gesprächen in Kiew müsse an den einzelnen Punkten gearbeitet werden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

DEUTSCHLAND

Anleger am deutschen Aktienmarkt agierten am Freitag als Verkäufer.

Der DAX rutschte bereits zur Eröffnung unter die wichtige 23.000-Punkte-Marke. Der psychologisch wichtige Zählerstand wurde im Verlauf umkämpft, doch der deutsche Leitindex hielt sich knapp darüber. Letztlich beendete das deutsche Börsenbarometer die Sitzung 0,80 Prozent tiefer bei 23.091,87 Punkten.

Der DAX tauchte zeitweise unter die 23.000-Punkte-Marke ab, konnte sich zuletzt aber wieder über der Tausendermarke behaupten. Die Skepsis der Anleger über hohe Bewertungen im US-Technologiesektor ließ die Anleger am Freitag weiter nicht los. Die Erleichterung durch den starken Quartalsbericht von NVIDIA hatte sich am Vortag in New York in Luft aufgelöst und dies verunsicherte zu Wochenschluss auch hierzulande weiter die Anleger.

"Der DAX startet nach dem gestrigen Ausverkauf an der Wallstreet mit einer schweren Hypothek in den heutigen Handelstag", schrieb der Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Angst vor der "KI-Blase" sei an der Wall Street schnell wieder zurückgekehrt und die Freude über starke NVIDIA-Zahlen habe nicht lange angehalten. Anleger hätten sich dort panikartig von Aktien getrennt und neue Käufer kämen derzeit auch aus saisonalen Gründen kaum in den Markt.

"Richtung Jahresende wollen viele keine neuen Positionen mehr eingehen", schrieb Altmann. Im Ergebnis liegt der DAX nun schon drei Tage unter seinem 200-Tage-Durchschnitt, der am Vortag vergeblich getestet wurde. Damit verfestigte sich ein getrübtes Chartbild. Unter 23.000 Punkten hatte der DAX letztmals Anfang Mai gestanden, deutlich darunter während des Zollschocks im April.

Stephen Innes von SPI Asset Management sieht eine Reihe von Mosaiksteinen, die derzeit das große Bild ergeben. Er nennt unter anderem das hohe Investitionstempo im KI-Bereich, dem die Monetarisierung klar hinterherhinke. Außerdem erhärtet sich die Annahme, dass die US-Notenbank Fed im Dezember auf eine Zinssenkung verzichten könnte.

WALL STREET

Die US-Börsen setzten sich nach einem vorsichtigen Start nach oben ab.

Der Dow Jones verbuchte zum Handelsstart minimale Gewinne und baute diese im Handelsverlauf schlussendlich bis auf ein Plus von 1,08 Prozent auf 46.245,41 Punkte aus.
Der NASDAQ Composite stieg zur Startglocke etwas deutlicher. Im Tagesverlauf wechselt er einige Male das Vorzeichen. Er legte zum Handelsende 0,88 Prozent auf 22.273,08 Zähler zu.

Zum Wochenschluss ging es an der Wall Street aufwärts. Vor allem der Technologiesektor hatte am Donnerstag kräftige Verluste verzeichnet. Denn trotz des starken NVIDIA-Quartalsberichts befürchten viele Investoren, dass die hohen Bewertungen der KI-Unternehmen und ihre weiter aggressiven Ausgabenpläne Anzeichen für eine Blase sein könnten, die irgendwann platzen dürfte.

Etwas in den Hintergrund gedrängt wurde die Sorge, dass die US-Notenbank nach dem starken Arbeitsmarktbericht für September am Vortag auf der Dezember-Sitzung keine weitere Zinssenkung beschließen wird. Keine klaren Signale für die US-Zinspolitik sind vom US-Arbeitsmarkt gekommen, sagt Pimco-Volkswirtin Tiffany Wilding. Nach diversen privaten Arbeitsmarktdaten und dem am Vortag nachgeholten offiziellen Monatsbericht hält sie vor allem den überraschenden Anstieg der Arbeitslosenquote im September für relevant. "Falls die Fed im nächsten Monat keine Zinssenkungen vornimmt, halten wir eine Zinssenkung im Januar weiterhin für wahrscheinlich", so Wilding.

ASIEN

Asiens Börsen zeigten sich am letzten Handelstag der Woche schwächer.

In Tokio rutschte der Nikkei 225 am Freitag deutlich um 2,26 Prozent auf 48.700,26 Punkte ab.

Abwärts ging es auch auf dem chinesischen Festland, wo der Shanghai Composite 2,45 Prozent tiefer bei 3.834,89 Punkten schloss.

In Hongkong verlor der Hang Seng unterdessen 2,38 Prozent auf 25.220,02 Indexpunkte.

Die Aktienbörsen in Asien sind am Freitag deutlich ins Minus gerutscht. Auslöser waren zum einen die erneut aufgekommene Unsicherheit über die zukünftige Zinspolitik in den USA und zum anderen ein kräftiger Abverkauf bei Technologieunternehmen.

Eine weitere Belastung war das neue Konjunkturprogramm der japanischen Regierung im Wert von rund 135,4 Milliarden Dollar, das wegen der ohnehin angespannten Finanzlage des Staates für zusätzliche Nervosität sorgte. Gleichzeitig wurden jedoch deutlich stärkere Exportzahlen veröffentlicht, begleitet von einer weiterhin hohen Inflation. Dies spreche für die Möglichkeit einer weiteren Anhebung des Leitzinses durch die Bank of Japan (BOJ).

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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21.11.25 HCOB Manufacturing PMI
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