MÄRKTE EUROPA/Kleine Aktiengewinne vor Start in Berichtssaison

   Von Thomas Leppert

   Der Start in die Woche ist geglückt: Nach den teils kräftigen Kursverlusten in der Vorwoche konnten die meisten Länderindizes zulegen. Nun hoffen die Börsianer auf einen guten Start in die US-Berichtssaison, was den Börsen einen entscheidenden Aufwärtsimpuls geben könnte. Am Ende des Tages legte der Euro-Stoxx-50 um vier Punkte auf 2.589 zu. Der Dax verzeichnete ein Plus von ebenfalls vier Punkten auf 7.663.

   Am Abend beginnt die Berichtssaison traditionell mit dem US-Aluminiumkonzern Alcoa. Die meisten Analysten erwarten, dass der Gewinn des Konzerns im ersten Quartal des Jahres leicht gesunken ist. Grund dafür ist der Preis für Rohaluminium, der seit sieben Quartalen nicht mehr gestiegen ist.

   Die Marktstrategen der Landesbank Baden-Württemberg weisen darauf hin, dass die Analysten ihre Gewinnschätzungen für die großen US-Unternehmen jüngst gesenkt haben. Im Konsens erwarten sie gegenüber dem Vorquartal einen Gewinnrückgang von 2,4 Prozent. Schwache Erwartungen waren aber in der Vergangenheit kein schlechtes Omen. Damit besteht eine gute Chance, dass die US-Unternehmen die Erwartungen übertreffen.

   Der Aktienmarkt in Portugal fiel gegen den Trend, da er unter einer Entscheidung des Verfassungsgerichts zu leiden hatte. Die Richter hatten am Freitag Teile des Sparprogramms der Regierung in Lissabon gekippt. Die Regierung sucht nun alternative Möglichkeiten, das Defizit zu reduzieren. Analysten zufolge könnte dies die nächste Tranche von Hilfsgeldern der Europäischen Union gefährden. Auch die Rückkehr Portugals an die Kapitalmärkte steht auf dem Prüfstand. An der Börse in Lissabon fiel das Marktbarometer PSI-20 um 1,4 Prozent. Mit der Entwicklung in Portugal stellten die Aktien der Versicherer und Banken in Europa die größten Verlierer.

   Der Euro legte weiter zu, nachdem er bereits am Freitag von den überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten profitiert hatte. Aktuell kostet der Euro 1,3020 Dollar. Zudem stützt die Schwäche im Yen, der weiter auf Talfahrt ist. "Es wäre keine Überraschung, wenn die US-Währung auf 100 Yen stiege," sagte der Händler einer Tokioter Bank. Nachdem die japanische Notenbank vergangene Woche eine überraschend starke geldpolitische Lockerung beschlossen hatte, setzten zahlreiche Investoren auf einen Anstieg des Dollar zum Yen.

   Zu den Gewinnern am Aktienmarkt gehörten europäische Luftfahrt- und Tourismusaktien. Nachdem die Investoren wegen der Vogelgrippe in Asien vor dem Wochenende die Aktien des Sektors verkauft hatten, kamen wieder Käufer an den Markt. Die Aktie von Thomas Cook legte um 1,7 Prozent zu, TUI Travel verteuerten sich um 1,2 Prozent. Einen neuerlichen Abschlag musste die Aktie der Air France hinnehmen, sie schloss 2,5 Prozent leichter. Die Analysten der Bank of America-Merrill Lynch hatten die Aktie auf "Verkaufen" abgestuft.

   Gute Nachrichten kamen aus dem Hause Volkswagen. So hat Audi das beste Auftaktquartal in der Unternehmensgeschichte hingelegt. In China glückte mit einem Plus von 14,2 Prozent ein guter Start in das Jahr. Auch Porsche ist flott in das Jahr gestartet und konnte in den ersten drei Monaten den Absatz deutlich steigern. Den stärksten Anstieg verzeichnete die Sportwagenschmiede mit einem Plus von 44,7 Prozent in Amerika. Die Aktie von Volkswagen schloss 1,0 Prozent fester bei 156,10 Euro, Porsche legten um 2 Prozent zu.

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   April 08, 2013 12:31 ET (16:31 GMT)

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