15.03.2023 10:00:41

MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Anleger vor EZB-Sitzung zurückhaltend

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch etwas leichter in den Handel gestartet. Der DAX gibt um 0,4 Prozent auf 15.171 Punkten nach, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,6 Prozent tiefer bei 4.154 Punkten. Der Sektor der Einzelhändler stellt mit einem Abschlag von 2,6 Prozent den Verlierer des Tages, hier notieren die Aktien von H&M und Inditex nach Zahlen im Minus.

Entspannung kommt derweil aus den USA, dort scheint die Bankenkrise mit dem schnellen Eingreifen der staatlichen Organe zunächst gebannt zu sein, ein Flächenbrand wurde somit im Keim erstickt. Nach dem Zusammenbruch zweier Kreditinstitute überdenkt die US-Notenbank eine Reihe ihrer eigenen Vorschriften für mittelgroße Banken und erweitert möglicherweise die Beschränkungen, die derzeit nur für die größten Wall-Street-Unternehmen gelten, heißt es von einer Person, die mit den jüngsten Überlegungen der US-Aufsichtsbehörden vertraut ist.

Unterstützung könnte von den Ölpreisen kommen, die nahe ihrer 12-Monats-Tiefs gehandelt werden. Impulse könnten zudem am Nachmittag von den US-Einzelhandelsumsätzen sowie den US-Erzeugerpreisen ausgehen. Daneben steht weiterhin die Berichtssaison mit den Detail-Zahlen und den Ausblicken im Blick.

EZB wird Leitzinsen anheben

An der Börse ist man sich einig, dass die Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag erneut die Leitzinsen erhöht. Mit der US-Bankenkrise wurden aber zuletzt Zweifel geäußert, ob es sich erneut um einen Schritt um 50 Basispunkte handeln wird oder um einen kleinen um 25 Basispunkte.

Die Strategen bei BNY Mellon Investment Management rechnen mit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte und rechnen mit weiteren Zinsschritten um 100 Basispunkte bis zum dritten Quartal 2023. Sie gehen zudem davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus mit Leitzinsen im Bereich von 3,5 bis 4 Prozent enden wird. Die EZB habe in der Vergangenheit die Stärke der Wirtschaft überschätzt, und trotz eines schwachen Wirtschaftsumfelds einen restriktiven geldpolitischen Kurs verfolgt. Sie habe bereits zweimal in einer Rezession die Zinsen erhöht, was zu fallenden Aktienkursen und einem Anstieg der Renditeaufschläge von Schwellenländeranleihen geführt habe. In Anbetracht der derzeitigen deutlichen EZB-Kommunikation könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich ein Fehler wiederhole.

Eon steigert Ergebnis und erhöht Dividende

Der Energieversorger Eon (+1,5%) hat 2022 den Umsatz kräftig gesteigert und deutlich mehr verdient als im Vorjahr. An die Aktionäre soll für das vergangene Jahr eine um zwei Cent höhere Dividende von 51 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. "Die Krise macht deutlich: Die Dekarbonisierung, die Energiewende und der Ausbau der Infrastruktur müssen massiv beschleunigt werden", sagte Eon-Vorstandschef Leonhard Birnbaum laut Mitteilung. Für 2023 erwartet die Eon SE einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 2,3 Milliarden und 2,5 Milliarden Euro. Der Eon-Ausblick toppt die Erwartungen und sollte von daher den Kurs stützen, heißt es an der Börse. Das Ziel eines Gewinns je Aktie von 88 bis 96 Cent liege im oberen Bereich der Prognosen. Das gelte auch für das EBITDA-Ziel und den Konzernüberschuss.

BMW legen mit den finalen Zahlen und dem Ausblick um 0,5 Prozent zu. "Der Ausblick liest sich gut", so ein Marktteilnehmer. BMW will dieses Jahr auch durch einen weiteren starken Hochlauf der Elektromobilität die Auslieferungen leicht steigern und rechnet bestenfalls mit einer EBIT-Marge im Kerngeschäft von 10 Prozent. BMW rechnet mit einem ab 2025 deutlich steigenden Angebot an vollelektrischen Fahrzeugen (BEV) und einem dann schnelleren Hochlauf der Elektromobilität. Nach einem BEV-Anteil von 15 Prozent an den gesamten Verkäufen des Konzerns dieses Jahr soll der Anteil im Jahr 2025 auf mindestens 25 Prozent steigen.

Inditex und H&M belasten Sektor der Einzelhändler

Für die Aktien von Inditex und H&M geht es nach Zahlenvorlage um 2,9 bzw. 5,9 Prozent nach unten. Während die Zahlen und Aussagen von Inditex von Analysten mehrheitlich als "in line" eingestuft werden, wird bei H&M der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres in lokalen Währungen bemängelt, der mit 3 Prozent unter der Konsens-Prognose von 4,4 Prozent liegt, wie es bei der Citi heißt. Die Analysten raten zum Verkaufen.

Der Spezialchemiekonzern Lanxess (-4,5%) hat im vergangenen Jahr sein abgespecktes Gewinnziel erreicht und den Markt auf ein herausforderndes Jahr 2023 eingestimmt. Mit Blick auf das erste Quartal ist das Unternehmen etwas vorsichtiger als der Konsens der Analysten, so ein Marktteilnehmer.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.154,26 -0,6% -25,21 +9,5%

Stoxx-50 3.805,67 -0,5% -19,93 +4,2%

DAX 15.171,18 -0,4% -61,65 +9,0%

MDAX 27.543,76 -0,8% -236,00 +9,7%

TecDAX 3.231,72 -0,7% -22,47 +10,6%

SDAX 13.236,60 -0,3% -44,01 +11,0%

FTSE 7.590,15 -0,6% -46,96 +2,5%

CAC 7.084,02 -0,8% -57,55 +9,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,48 +0,07 -0,09

US-Zehnjahresrendite 3,68 -0,01 -0,20

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:01 Uhr Di, 17:56 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0736 +0,0% 1,0736 1,0713 +0,3%

EUR/JPY 144,68 +0,4% 144,68 144,06 +3,1%

EUR/CHF 0,9823 +0,2% 0,9819 0,9811 -0,8%

EUR/GBP 0,8830 +0,0% 0,8833 0,8819 -0,2%

USD/JPY 134,74 +0,4% 134,67 134,45 +2,8%

GBP/USD 1,2158 +0,0% 1,2156 1,2148 +0,5%

USD/CNH (Offshore) 6,8989 +0,2% 6,8908 6,8839 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 24.881,98 +0,3% 24.859,29 25.939,79 +49,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,37 71,33 +1,5% +1,04 -10,1%

Brent/ICE 78,68 77,45 +1,6% +1,23 -7,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 45,40 44,19 +2,7% +1,22 -41,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.888,74 1.904,23 -0,8% -15,49 +3,6%

Silber (Spot) 21,60 21,69 -0,4% -0,10 -9,9%

Platin (Spot) 977,88 986,70 -0,9% -8,83 -8,4%

Kupfer-Future 3,97 4,01 -1,0% -0,04 +4,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 15, 2023 05:00 ET (09:00 GMT)

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