11.12.2018 13:31:45

MÄRKTE EUROPA/DAX dank Wall Street und ZEW kräftig erholt

FRANKFURT (Dow Jones)--Deutlich erholt nach ersten Anlaufproblemen zeigen sich Europas Aktienmärkte am Dienstagmittag. Die Trendwende an der Wall Street am späten Vorabend hatte zunächst nur zu leichten Aufschlägen geführt. Ein deutlich verbesserter ZEW-Index zur Konjunktur in Deutschland beschleunigte dann aber den Aufwärtstrend. In New York waren vor allem Technologiewerte deutlich angestiegen und hatten den Dow-Jones-Index um zeitweise 600 Punkte vom Tagestief angeschoben. Im Dow standen Microsoft, Intel und IBM an der Spitze der Gewinnerliste und stiegen bis zu 2,6 Prozent, Facebook legten sogar über 3 Prozent zu.

Die Rally könnte weitergehen, denn die US-Futures ziehen weiter an. Den DAX treibt dies um 1,8 Prozent auf 10.814 Zähler nach oben, der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,6 Prozent auf 3.065 Punkte. Kräftige Gewinne zeigen Tech- und Autowerte, bei Wirecard und Infineon geht es je 3,5 Prozent nach oben. Vor allem Chip-Titel wie AMS zeigen sich sogar in Rallylaune und springen 9 Prozent.

ZEW überrascht mit Stabilisierung bei Konjunktur

Die konjunktursensiblen Auto- und Chemiewerte legen über 4 Prozent zu dank eines besseren ZEW-Index. Die Eintrübung bei der Komponente Konjunkturlage sei keine Überraschung, da hier Analysten und Anleger befragt werden und keine Unternehmenslenker, unterstreicht Thomas Altmann von QC Partners: "Befragt wurde also die Personengruppe, der der aktuelle Sell-Off an den Aktienmärkten am meisten zugesetzt hat." Positiv rage aber hervor, dass sich die Erwartungskomponente nicht nur stabilisiert, sondern sogar etwas erholt habe. Nach der aktuellen Abkühlung sollte daher in Zukunft in der deutschen Wirtschaft eine Stabilisierung und später Erholung folgen. Entsprechend steigen Covestro um 4,3 Prozent, Bayer um 4,5 Prozent und VW um 4,3 Prozent. Der ZEW strahlt dabei auch auf Europa aus und zieht auch den CAC-40 in Paris um 1,5 Prozent nach oben.

May im Fokus - Brexit-Deal durch Gespräche retten

Im Fokus der Marktteilnehmer steht daneben Großbritannien. Nun will die britische Premierministerin Theresa May am Dienstag bei EU-Kollegen um Zugeständnisse werben und reist dazu quer über das Festland. May trifft den niederländischen Regierungschef Mark Rutte und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Abstimmung über den Brexit soll nun bis 21. Januar stattfinden. Der FTSE-100-Index in London legt 1,4 Prozent zu. Am Nachmittag werden in den USA Daten zu den Erzeugerpreisen veröffentlicht.

Techniker blicken weiter mit Hoffnung auf den US-Markt, denn mit der Trendumkehr im Sitzungsverlauf vom Montag habe der S&P-500-Index die Chance auf eine Bodenbildung gewahrt. "Der Bruch der 2.600er Marke war zunächst einmal eine Bärenfalle", sagt ein Händler. Sogar ein technischer Dreifachboden sei möglich, wäre allerdings erst über 2.816 Punkten abgeschlossen.

Von eher schwachen Vorlagen aus den USA sprechen Händler nur mit Blick auf Finanztitel. Sie entziehen sich auch im DAX der Erholung und notieren so wie Allianz nur 0,5 Prozent besser. Grund ist die flacher werdende Zinskurve, die vor allem das Zinsergebnis bei Banken und Versicherern belasten kann. Die ebenfalls zinsempfindlichen Vonovia liegen sogar 0,9 Prozent tiefer.

WPP gesucht

Die Aktien der weltgrößten Werbeagentur-Holding WPP springen um 6,5 Prozent nach oben. Hier treibt das Strategie-Update, in dem von möglichen Kosteneinsparungen von bis zu 275 Millionen Pfund die Rede ist. Zudem sollen die trägen Entscheidungsstrukturen des Unternehmens umgebaut und verschlankt werden.

Aurubis notieren nur 0,5 Prozent höher nach einer unter Erwartung liegenden Dividende von 1,55 Euro. Der Markt hatte 1,65 Euro erwartet. Um 1 Prozent nach oben geht es trotz der Abstufung von Anheuser-Busch Inbev durch die Ratingagentur Moody's. "Grund ist die hohe Verschuldung, und die ist hinreichend bekannt", sagt ein Händler. Moody's hat die Bonität des Brauereikonzerns auf "Baa1" von "A3" gesenkt.

Über 12 Prozent fallen die Aktien von Spaniens Supermarktkette Dia: Das Vertrauen der Anleger hat weitere Risse bekommen, nachdem das Unternehmen seine Gläubiger Medienberichten zufolge um einen Schuldenschnitt ersucht hat. Der Großaktionär LetterOne weigert sich aber, selber Geld nachzuschießen. Die Aktie wird daher dem spanischen Leitindex IBEX-35 entnommen. In der Spitze brachen sie daher bis zu 30 Prozent ein.

Zu Kurseinbrüchen von bis fast 17 Prozent kommt es aber bei den Aktien der Hornbach Baumarkt AG und ihrer Muttergesellschaft Hornbach Holding AG nach ihren Gewinnwarnungen. Wegen eines schwachen Geschäfts im November wurde ein unerwartet starker Ergebnisrückgang im dritten Quartal verzeichnet, weshalb die Jahresziele gekappt wurden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.070,40 1,77 53,41 -12,37

Stoxx-50 2.832,43 1,81 50,49 -10,87

DAX 10.829,31 1,95 207,24 -16,17

MDAX 22.367,76 1,34 295,55 -14,63

TecDAX 2.539,74 2,36 58,63 0,42

SDAX 9.865,61 1,60 155,54 -17,00

FTSE 6.827,05 1,57 105,51 -12,57

CAC 4.835,33 1,96 92,95 -8,98

Bund-Future 162,97 -0,21 3,67

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:49 Uhr Mo, 17.27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1392 +0,36% 1,1364 1,1364 -5,2%

EUR/JPY 128,91 +0,25% 128,57 128,34 -4,7%

EUR/CHF 1,1253 +0,11% 1,1239 1,1246 -3,9%

EUR/GBP 0,9029 -0,08% 0,9038 0,9070 +1,6%

USD/JPY 113,14 -0,10% 113,14 112,92 +0,5%

GBP/USD 1,2618 +0,44% 1,2573 1,2529 -6,6%

Bitcoin

BTC/USD 3.344,25 -2,21% 3.408,75 3.442,50 -76,7%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,59 -0,58 0,03

Deutschland 10 J. 0,26 0,24 -0,17

USA 2 Jahre 2,75 2,73 0,86

USA 10 Jahre 2,89 2,86 0,48

Japan 2 Jahre -0,15 -0,15 -0,01

Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,61 51,00 +1,2% 0,61 -10,6%

Brent/ICE 60,48 59,97 +0,9% 0,51 -4,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.248,13 1.244,30 +0,3% +3,83 -4,2%

Silber (Spot) 14,67 14,54 +0,9% +0,13 -13,4%

Platin (Spot) 787,15 784,50 +0,3% +2,65 -15,3%

Kupfer-Future 2,75 2,72 +0,9% +0,03 -18,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/raz

(END) Dow Jones Newswires

December 11, 2018 07:31 ET (12:31 GMT)

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Allianz 290,40 -0,58% Allianz
ams AG 1,21 2,07% ams AG
Aurubis AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-20th Sh 37,40 2,19% Aurubis AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-20th Sh
Aurubis 76,35 0,66% Aurubis
Bayer AG (spons. ADRs) 4,80 -1,23% Bayer AG (spons. ADRs)
Bayer 18,93 -4,92% Bayer
Covestro AG 57,34 -0,35% Covestro AG
HORNBACH Holding 80,80 -1,94% HORNBACH Holding
HORNBACH Baumarkt AG 59,50 1,71% HORNBACH Baumarkt AG
Infineon AG 30,44 0,50% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 30,80 2,67% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
Volkswagen (VW) St. 82,60 -2,82% Volkswagen (VW) St.
Volkswagen (VW) AG Vz. 80,88 -1,41% Volkswagen (VW) AG Vz.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 30,30 -0,33% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)
Wirecard AG 0,02 0,00% Wirecard AG
WPP 2012 PLC (spons. ADRs) 53,67 0,88% WPP 2012 PLC (spons. ADRs)
WPP 2012 PLC 10,20 0,99% WPP 2012 PLC

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