21.03.2022 13:02:44
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MÄRKTE EUROPA/Börsen wenig verändert - trügerische Ruhe
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen präsentieren sich auch am Montagmittag wenig verändert. Damit zeigt sich der breite Markt bislang widerstandsfähig gegen den Anstieg der Ölpreise. Seit dem Zwischentief in der vergangenen Woche hat US-Öl der Sorte WTI nun schon wieder fast 15 Prozent zugelegt. Aktuell notieren die kurzlaufenden Kontrakte wieder klar über der 100-Dollar-Marke. Damit trüben sich die Aussichten für die Konsumnachfrage und für die Margen der Unternehmen noch weiter ein. Im Handel ist von einer trügerischen Ruhe die Rede.
Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 14.440 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verbessert sich 0,1 Prozent auf 3.906 Zähler. Tendenziell gefragt ist der Dollar, da Kapitalanleger weiter aus Europa fliehen. Die klaren Aussagen der US-Notenbank zur Inflationsbekämpfung lassen auch laufende Zinserhöhungen im Dollar erwarten. Nicht aber in Europa, wo die EZB die Inflation ungebremst weiter laufen lässt. Untermauert wird dies von den deutschen Erzeugerpreisen, die mit einem Ansprung von fast 26 Prozent zum Vorjahr eine weitere Beschleunigung der Teuerung anzeigen.
Keine Bewegung in Ukraine
Im Blick steht unverändert der Krieg in der Ukraine. Während die türkische Regierung von Fortschritten bei den Verhandlungen um ein Kriegsende spricht, hatten die Außenminister Frankreichs und Großbritannien zuletzt gewarnt, das Putin-Regime führe die Verhandlungen nur zum Schein. Ein Gespräch vor dem Wochenende von Chinas Präsident Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden erbrachte keine Ergebnisse. Etwas verschnupft reagieren die Märkte laut Marktteilnehmern auf die Entscheidung der chinesischen Notenbank, die Geldpolitik zunächst nicht weiter zu lockern.
Im DAX werden am Montag zwei neue Mitglieder begrüßt: Daimler Truck (+0,2%) und Hannover Rück (+4,7%) ersetzen Siemens Energy und Beiersdorf. Für die Absteiger sind das häufig gute Nachrichten, da sich die meisten Werte im Anschluss erholen. Umgekehrt ist die DAX-Aufnahme oft für den Kurs schlecht und markiert einen Hochpunkt.
In Europa stehen fossile Energie- und Minenaktien im Fokus. Beide Branchen sind mit bis zu 2,8 Prozent Plus die Tagesgewinner. Nach dem Besuch von Wirtschaftsminister Habeck in Katar wird deutlich, wie schwer russisches Gas zu ersetzen ist. Dazu stimmt die Gewinnexplosion bei der saudi-arabischen Aramco freundlich: Der Konzern konnte seinen Nettogewinn vergangenes Jahr mehr als verdoppeln auf 110 Milliarden Dollar. Damit könnte er gleich zweimal das DAX-Schwergewicht BASF aufkaufen.
Schwach mit 1,5 Prozent Minus zeigen sich Reiseaktien. Der Ölpreis schneidet immer tiefer in die Portemonnaies der Verbraucher. Ein Marktteilnehmer verweist neben dem Ölpreisanstieg auch allgemein auf die hohe Inflation. Viele Branchen führten erst Richtung Jahresende neue Tarifverhandlungen: "Das birgt die Gefahr, dass die in der Corona-Krise aufgebauten Sparreserven nun einfach verpuffen." Damit wachse dann auch die Gefahr einer Rezession.
Rheinmetall gewinnen 6 Prozent. Morgan Stanley (MS) rechnet bei Rheinmetall mit einer anhaltend positiven Nachrichtenlage und einer weiter anspruchslosen Bewertung. Nach Vorlage von Zahlen bleibe das Basisszenario von MS voll intakt, nach dem insbesondere mittelfristig ein höheres Rüstungsbudget in Deutschland unterstützen werde. Die Verbesserungen bei Marge und Barmittelbestand seien zusätzlich positiv.
Delivery Hero und Hellofresh fallen bis zu 5,8 Prozent. Hier belastet der Verkauf von Aktien, die zum Verfalltag am Freitag bezogen werden mussten.
Salzgitter mit starkem Ausblick
Salzgitter legen nach Zahlenvorlage 7,5 Prozent zu. Angesichts der Jahreszahlen 2021 und des Ausblicks 2022 stellen die Analysten der Citigroup bei Salzgitter weiter prozentual zweistellige Konsensanhebungen in Aussicht. Obwohl die Citi-Schätzung von 686 Millionen Euro Vorsteuergewinn für 2022 in etwa in der Mitte der Prognose liege, seien die Konsenseinschätzungen für den Jahresgewinn von Salzgitter 2022 nicht besonders optimistisch.
Die Aktien von S&T springen um 10 Prozent nach oben. Hier teilte die Grosso Tec AG mit, ein Kaufgebot für bis zu 8,32 Prozent der Aktien abgeben zu wollen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.903,29 +0,0% 0,85 -9,2%
Stoxx-50 3.683,47 +0,4% 16,25 -3,5%
DAX 14.429,34 +0,1% 16,25 -9,2%
MDAX 31.713,00 +0,3% 107,29 -9,7%
TecDAX 3.297,19 -0,1% -4,38 -15,9%
SDAX 14.637,55 +0,1% 20,77 -10,8%
FTSE 7.459,92 +0,7% 55,19 +0,3%
CAC 6.615,42 -0,1% -4,82 -7,5%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,41 +0,04 +0,59
US-Zehnjahresrendite 2,19 +0,04 +0,68
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:00 Uhr Fr, 17:01 % YTD
EUR/USD 1,1037 -0,1% 1,1036 1,1045 -2,9%
EUR/JPY 131,52 -0,2% 131,63 131,62 +0,5%
EUR/CHF 1,0266 -0,3% 1,0318 1,0312 -1,0%
EUR/GBP 0,8402 +0,2% 0,8393 0,8387 -0,0%
USD/JPY 119,17 -0,1% 119,26 119,17 +3,5%
GBP/USD 1,3138 -0,2% 1,3150 1,3168 -2,9%
USD/CNH (Offshore) 6,3670 -0,1% 6,3764 6,3721 +0,2%
Bitcoin
BTC/USD 41.299,17 -0,3% 40.867,96 41.016,55 -10,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 108,88 104,70 +4,0% 4,18 +46,3%
Brent/ICE 112,38 107,93 +4,1% 4,45 +45,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.926,00 1.919,41 +0,3% +6,59 +5,3%
Silber (Spot) 25,05 24,98 +0,3% +0,07 +7,5%
Platin (Spot) 1.036,06 1.029,33 +0,7% +6,73 +6,8%
Kupfer-Future 4,67 4,73 -1,4% -0,06 +4,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
March 21, 2022 08:02 ET (12:02 GMT)
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
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Aktien in diesem Artikel
Beiersdorf AG | 125,55 | -0,87% |
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Daimler Truck | 42,38 | 1,53% |
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Delivery Hero | 30,14 | 2,13% |
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Hannover Rück | 250,70 | -1,99% |
|
Hannover Rueck SE (spons. ADRs) | 41,40 | -2,36% |
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HelloFresh | 12,53 | 0,64% |
|
Kontron | 20,44 | 2,97% |
|
Rheinmetall AG | 815,40 | 8,78% |
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Salzgitter | 18,70 | 0,27% |
|
Siemens Energy AG | 61,00 | -1,49% |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 22 513,42 | -0,44% |