Geändert am: 14.02.2025 22:52:56

Trump bringt neue Zölle auf den Weg: ATX geht stärker ins Wochenende -- DAX beendet Handel schwächer -- US-Börsen schlussendlich mit uneinheitlicher Tendenz -- Märkte in Fernost schließen uneins

AUSTRIA

Anleger am Wiener Aktienmarkt wagten sich am Freitag aus ihrer Deckung.

Der ATX legte bereits kurz nach dem Ertönen der Startglocke zu. Anschließend baute er das kleine Plus deutlich aus. Er beendete den Handel 1,42 Prozent höher bei 4.083,89 Punkten.

Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich zum Wochenschluss stärker. "Ob der Optimismus im Zusammenhang mit den Friedensverhandlungen (zu dem Ukrainekrieg; Anm.) berechtigt ist, wird sich noch zeigen müssen", kommentierten Analysten der Helaba. "Inzwischen scheint viel Positives in den Aktienkursen eskomptiert zu sein, sodass die Frage aufkommt, wie lange der Aufwärtsimpuls noch fortbestehen kann."

Mit Blick auf die Einzelwerte in Wien standen der Feuerwehrausrüster Rosenbauer und das Softwareunternehmen Fabasoft im Fokus der Anleger. Rosenbauer hat im Jahr 2024 seinen Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert und einen Auftragsrekord verbucht. Fabasoft vermeldete ein Umsatz- und Gewinnwachstum für das dritte Quartal.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Leitindex legte bei seiner Rekordjagd am Freitag eine Pause ein.

Der DAX tendierte bereits zur Eröffnung tiefer und verweilte auf rotem Terrain. Er schloss 0,44 Prozent im Minus bei 22.513,42 Einheiten.

Nach seiner rasanten Rekordrally hatte der DAX am Freitag etwas nachgegeben. Das Börsenbarometer hatte am Donnerstag bei gut 22.624 Punkten einen weiteren Höchststand erreicht. Beschleunigt wurde die Rekordjagd des DAX zuletzt durch die Hoffnung auf Ukraine-Verhandlungen nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin. Der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners wies nun darauf hin, wie heißgelaufen die DAX-Rally aus markttechnischer Sicht inzwischen sei.

Nach Auffassung des Kapitalmarktexperten Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets sind die Anleger hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg und der Sorge bezüglich einer Eskalation der angespannten Beziehungen zwischen Trump und der Europäischen Union, und zwar nicht nur in der Handelspolitik. Hier bestehe einiges Potenzial für Turbulenzen auch am Aktienmarkt, der sich angesichts dessen einmal mehr erstaunlich gelassen präsentiere.

WALL STREET

Die US-Indizes verabschiedeten sich ohne größere Ausschläge ins Wochenende.

Der Dow Jones rutschte nach anfangs gehaltener Tendenz ins Minus und verlor zum Handelsschluss 0,37 Prozent auf 44.546,08 Punkte.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite zeigte sich hingegen etwas freundlicher und legte um 0,41 Prozent fester bei 20.026,77 Zähler zu.

Vor dem Hintergrund der Debatte um die Zollpolitik und der Haltung der Vereinigten Staaten im Ukraine-Krieg sind die wichtigsten US-Aktienindizes am Freitag mit unterschiedlichen Vorzeichen aus dem Handel gegangen. Zahlen aus dem US-Einzelhandel fielen deutlich schlechter aus als von Experten erwartet. Laut dem Helaba-Ökonomen Ralf Umlauf dürften die Daten Zinssenkungserwartungen tendenziell stützen.

Im Fokus stand die Münchener Sicherheitskonferenz, auf der an diesem Wochenende die neue Richtung der US-Regierung im Ukraine-Konflikt klar werden könnte. US-Vizepräsident J.D. Vance forderte bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande der Konferenz einen schnellen, aber auch dauerhaften Frieden in der Ukraine. Es habe bereits eine Reihe guter Gespräche dazu gegeben, und die würden in den nächsten "Tagen, Wochen und Monaten" weitergeführt, betonte Vance. Zum genauen Zeitplan für eine mögliche Friedenslösung in dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine äusserte er sich auf Nachfrage nicht.

ASIEN

Die Börsen in Fernost konnten sich am Freitag nicht für eine gemeinsame Richtung entscheiden.

In Tokio gab der Nikkei 225 schlussendlich um 0,79 Prozent nach auf 39.149,43 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland ist der Shanghai Composite unterdessen um 0,43 Prozent nach oben geklettert auf 3.346,72 Zähler.

Daneben zog der Hang Seng in Hongkong um 3,69 Prozent an auf 22.620,33 Stellen.

Uneinheitlich tendierten die Aktienmärkte in Asien zum Wochenausklang. Während KI-Fantasie die Börse in Hongkong kräftig nach oben trieb, tendierte der Tokioter Aktienmarkt leichter, belastet von der Erholung des Yen zum Dollar. An den übrigen Börsen der Region hielten sich die Kursbewegungen meist in Grenzen. Die Vorgaben aus den USA waren gut. Dort hatten die Kurse von der Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs profitiert.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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