Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
06.01.2021 15:54:53

MÄRKTE EUROPA/Börsen halten an Gewinnen fest

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten am Mittwochnachmittag an den Gewinnen fest. Angesichts eines wahrscheinlich doppelten Wahlsieges in Georgia und der damit verbundenen Stärkung der Demokraten kommt es global zu kräftigen Umschichtungen. Gesucht sind Konjunktur- und Value-Werte mit der Hoffnung auf Infrastrukturmaßnahmen, abverkauft werden die Aktien von Technologieunternehmen, denen Regulierungen drohen könnten. Das Risiko, dass die Demokraten auch höhere Steuern durchsetzen könnten, wird derweil ignoriert genauso wie schwache ADP-Arbeitsmarktdaten.

Der DAX gewinnt 1,1 Prozent auf 13.799 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,3 Prozent auf 3.592 nach oben. Laut US-Medien soll der demokratische Herausforderer Raphael Warnock die Wahl gewonnen haben. Bei der zweiten Stichwahl zwischen dem republikanischen Senator David Perdue und seinem demokratischen Herausforderer Jon Ossoff stand zunächst kein offizieller Sieger fest. Ossoff hat sich aber bereits zum Sieger erklärt. Damit wäre der demokratische Siegeszug vollständig.

Risiko höherer Steuern in den USA überschaubar

Ein sogenannter "Blue Sweep" mit einem Sieg der Demokraten in Georgia könnte nach Einschätzung von Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg, die Diskussion über kommende US-Steuererhöhungen wiederbeleben. Er hält es allerdings für unwahrscheinlich, dass die neue Finanzministerin Janet Yellen eine Politik verfolgen wird, die die Erholung der US-Wirtschaft abwürgen könnte. Angesichts ihrer "taubenhaften" Neigung dürfte ihr Fokus stattdessen eher auf mehr Stimulierung der Wirtschaft liegen.

Ein Sieg der demokratischen Kandidaten in Georgia hätte nach Einschätzung der Deutschen Bank positive Wachstumswirkungen. "Unsere US-Ökonomen glauben, dass ein demokratischer Senat wahrscheinlich zu einem weiteren großen fiskalischen Stimuluspaket führen würde, das wohl auch einige Prioritäten der neuen Administration wie Infrastrukturprojekte enthalten würde", heißt es. Das würde dann auch ein Aufwärtsrisiko für die BIP-Prognose bedeuten.

Zyklische Branchen werden gesucht. An der Spitze liegt der Bankensektor mit einem Aufschlag von 4,7 Prozent. Hier stützen auch die gestiegenen US-Anleihezinsen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen hat erstmals seit März wieder die Marke von 1,0 Prozent zurückerobert. Hintergrund ist die Erwartung zusätzlicher Konjunkturprogramms in den USA, falls Joe Biden "durchregieren" kann.

Sehr fest präsentiert sich auch der Ölsektor mit Aufschlägen von 2,8 Prozent. Neben den bereits beschriebenen Gründen stützt auch, dass sich die Opec+ auf eine nur leichte Erhöhung der Fördermengen geeinigt hat. Die Drosselung der gesamten Fördermenge um 7,2 Millionen Barrel im Januar soll auf 7,125 Millionen Barrel im Februar und 7,05 Millionen Barrel im März zurückgefahren werden. Für Rohstoffaktien geht es im Schnitt um 3,1 Prozent nach oben.

Greggs nach Zahlen fest

Neben Techwerten (minus 0,9 Prozent) geht es für Autotitel um 1,3 Prozent nach unten. Auf Gesamtjahressicht deutet sich vor allem aufgrund der Corona-Krise eines der schwächsten Jahre seit fast einem Jahrzehnt auf dem US-Automarkt an. Auf Basis der bisher veröffentlichten Absatzzahlen der einzelnen Hersteller rechnen Analysten mit Gesamtjahresverkäufen von 14,4 bis 14,6 Millionen. Daimler verlieren 1,4 Prozent, VW 0,7 Prozent. BMW notieren unverändert.

Mit der Aktie von Greggs geht es in London um 11 Prozent nach oben. Für die Analysten der UBS sind die Umsätze höher als erwartet ausgefallen und der Vorsteuerverlust dagegen geringer. Die starke Gewinnentwicklung im zweiten Halbjahr spiegele die Unterstützung der Regierung durch Steuererleichterungen sowie die allgemein höhere Gewichtung der Profitabilität wider. Die deutlich oberhalb der Erwartung ausgefallene Netto-Cash-Position für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 37 Millionen Pfund zeige, dass Greggs weiterhin gut für eine Erholung positioniert sei.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.602,89 1,55 55,04 1,41

Stoxx-50 3.159,62 1,32 41,18 1,65

DAX 13.834,90 1,35 183,68 0,85

MDAX 31.100,18 0,13 40,30 0,99

TecDAX 3.240,38 -0,41 -13,41 0,86

SDAX 15.070,31 1,09 162,66 2,07

FTSE 6.839,28 3,43 227,03 2,35

CAC 5.631,02 1,19 66,42 1,43

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,55 0,02 -0,79

US-Zehnjahresrendite 1,03 0,08 -1,65

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:00 Uhr Di, 17:28 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2318 +0,18% 1,2315 1,2280 +0,9%

EUR/JPY 127,06 +0,59% 126,53 126,17 +0,8%

EUR/CHF 1,0830 +0,26% 1,0809 1,0797 -1,3%

EUR/GBP 0,9068 +0,48% 0,9037 0,9022 +1,5%

USD/JPY 103,17 +0,44% 102,73 102,74 -0,1%

GBP/USD 1,3582 -0,30% 1,3629 1,3611 -0,6%

USD/CNH (Offshore) 6,4465 +0,14% 6,4379 6,4408 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 34.398,50 +0,20% 35.294,50 32.557,36 +18,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 50,03 49,93 +0,2% 0,10 +3,1%

Brent/ICE 54,00 53,60 +0,7% 0,40 +4,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.934,64 1.949,40 -0,8% -14,77 +1,9%

Silber (Spot) 27,30 27,55 -0,9% -0,25 +3,5%

Platin (Spot) 1.098,90 1.116,28 -1,6% -17,38 +2,7%

Kupfer-Future 3,65 3,64 +0,2% +0,01 +3,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2021 09:55 ET (14:55 GMT)

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