Radikaler Wandel |
30.11.2014 21:41:48
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E.ON gibt Geschäft mit Atom, Kohle und Gas auf
Aufsichtsratsvorsitzender Werner Wenning sagte laut einer am Sonntagabend verbreiteten Mitteilung: "Die drastischen Veränderungen der globalen Energiemärkte, technische Innovationen und wachsende, individuellere Kundenerwartungen erfordern einen mutigen Neuanfang. Das bisherige breite Geschäftsmodell von E.ON wird den neuen Herausforderungen nicht mehr gerecht. Deshalb wollen wir uns radikal neu aufstellen."
KEINE AUSWIRKUNGEN AUF ARBEITSPLÄTZE
Die Grundlagen für die Börsennotierung des neuen Unternehmens sollen im kommenden Jahr geschaffen werden. Dafür werden unter anderem die Investitionen um 500 Millionen Euro auf 4,8 Milliarden Euro erhöht. Nach der Zustimmung der Hauptversammlung soll die Abspaltung dann im Geschäftsjahr 2016 durchgeführt werden. Den verbleibenden Minderheitsanteil will E.ON mittelfristig über die Börse abstoßen. Auswirkungen auf die Arbeitsplätze sollen die Maßnahmen laut Mitteilung nicht haben.
Im laufenden Jahr reißt das bisherige Geschäft den Konzern tief in die roten Zahlen. Wertberichtigungen insbesondere bei den südeuropäischen Geschäften und Kraftwerken von 4,5 Milliarden Euro werden zu einem "erheblichen Konzernfehlbetrag im Geschäftsjahr 2014 führen", hieß es in der Mitteilung weiter. In den ersten drei Quartalen waren bereits Abschreibungen in Höhe von rund 700 Millionen Euro aufgelaufen.
PROGNOSE BESTÄTIGT
E.ON schiebt einen Schuldenberg von 31 Milliarden Euro vor sich her. Da mutet der Verkauf des gesamten Geschäfts in Spanien und Portugal an den australischen Investor Macquarie zu einem Unternehmenswert von 2,5 Milliarden Euro wie ein Tropfen auf den heißen Stein an. Neben dieser von Experten erwarteten Veräußerung prüft E.ON auch den Verkauf des Geschäfts in Italien. Zudem soll das Explorations- und Produktionsgeschäft in der Nordsee ebenfalls noch vor der Neuaufstellung strategisch überprüft werden.
Trotz der hohen Abschreibungen bestätigte E.ON sein Ziel, 2014 beim operative Ergebnis (Ebitda) zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro zu landen, 2013 hatte der Konzern noch 9,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Der sogenannte nachhaltige Konzernüberschuss - aus dem zahlreiche Sonder- und Bewertungseffekte herausgerechnet werden - soll von 2,1 auf 1,9 bis 1,5 Milliarden Euro sinken.
UMSTELLUNG AUF FESTDIVIDENDE
Statt wie bisher davon 50 bis 60 Prozent an die Aktionäre auszuschütten, soll für die Geschäftsjahre 2014 und 2015 eine feste Dividende von 50 Cent je Anteilschein an die Aktionäre fließen. Im letzten Jahr hatten die Anteilseigner 60 Cent je Papier erhalten.
/he
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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