02.12.2009 18:15:57

Börse Frankfurt Schluss: Leichte Zugewinne, Bayer gefragt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Standardwerte tendierten am heutigen Handelstag nach volatilem Verlauf fester. Der Dax gewann 0,09 Prozent auf 5.781,68 Punkte, während der MDAX um 0,02 Prozent auf 7.326,73 Zähler abgab. Der SDAX tendierte 0,55 Prozent fester bei 3.515,55 Zählern, wobei beim TecDax ein Aufschlag von 0,09 Prozent auf 802,50 Punkte zu verzeichnen war. Beim Bund-Future war ein Minus von 0,11 Prozent auf 123,52 Punkte auszumachen.

Die US-Futures hatten für den heutigen Handelstag nach den deutlichen Zugewinnen vom Vortag im Vorfeld eine leicht festere Eröffnung der US-Börsen signalisiert. Zu Handelsbeginn waren beim Dow Jones leichte Aufschläge von 0,1 Prozent auszumachen, während der Nasdaq Composite um 0,4 Prozent fester tendierte. Zuvor wurde eine Zunahme der US-Hypothekenanträge sowie ein Rückgang der US-Beschäftigung ausgewiesen. Am Vortag hatten die Märkte positiv auf einen Restrukturierungsplan von dem ins Schlingern geratenen staatlich kontrollierten Konglomerat Dubai World profitiert, was auch in Asien zu deutlichen Aufschlägen geführt hatte. Zum Xetra-Schluss präsentierten sich die US-Leitbörsen gemischt. Der Dow Jones verlor knapp 0,1 Prozent, während der Nasdaq Composite um 0,6 Prozent zulegen konnte.

Am morgigen Donnerstag stehen unter anderem die Daten zur Entwicklung des deutschen Einzelhandelsumsatzes sowie des Dienstleistungsindex zur Veröffentlichung an. Am Nachmittag dürfte sich das Interesse in den USA auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Entwicklung der Arbeitsproduktivität, die Lohnstückkosten sowie die Daten zum ISM -Index richten. Auf der Unternehmensseite warten Anleger auf das Bilanzergebnis des Industriekonzerns Siemens.

Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist im Oktober 2009 erneut kräftig geschrumpft. Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Mittwoch in Frankfurt verkündete, sank der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahresmonat um real 29 Prozent. Hierbei sank die Binnennachfrage um 29 Prozent, während die Bestellungen aus dem Ausland um 28 Prozent zurückgingen.

Im DAX zog die Aktie der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom) zeitweise mehr als 1,8 Prozent an. Zuvor hatte die Geschäftskundensparte T-Systems vom britischen Ölkonzern BP plc einen Großauftrag erhalten. Dabei soll T-Systems künftig die gesamten Telekommunikationsdienstleistungen für den weltweiten Energiekonzern bereitstellen. Die Laufzeit des Abkommens liegt bei fünf Jahren, wobei finanzielle Einzelheiten der Vereinbarung nicht bekannt gegeben wurden. Daneben befand sich die Aktie von MAN nach den deutlichen Abschlägen vom Vortag auf Erholungskurs und befand sich mit Aufschlägen von mehr als 2,5 Prozent über weite Strecken an der Spitze des DAX. Am Ende musste MAN Bayer den Vortritt an der DAX-Spitze lassen, nachdem der Pharmakonzern von positiven Analystenkommentaren profitieren konnte. Deutlich fester präsentierten sich daneben BASF, E.ON, Deutsche Lufthansa, Beiersdorf und die Deutsche Post.

Die Aktie des Automobilkonzerns Daimler klettert teilweise um mehr als 1 Prozent. Am Vorabend hatte der Autobauer eine Absatzsteigerung auf dem US-Markt vorweisen können. Zugleich wurde von den Marktteilnehmern die beschlossene Verlagerung der Produktion der C-Klasse honoriert. Positive Analystenstimmen verhalfen der Aktie ebenfalls zu Zugewinnen. Wenig gefragt waren Finanzwerte. Zwischenzeitlich mussten Anteilsscheine der Commerzbank mehr als 3,4 Prozent abgeben. Aktien der Deutschen Bank (Deutsche Bank), mussten ebenfalls kräftig Federn lassen. Einem Pressebericht steht der Finanzkonzern nicht unmittelbar vor der Übernahme der Deutschen Postbank (Deutsche Postbank). In einem Interview mit dem "Handelsblatt" erklärte der Vorstandschef der Deutschen Postbank, Stefan Jütte, dass er derzeit keine Hinweise darauf habe, dass eine Aufstockung des bislang knapp 30-prozentigen Anteils der Deutschen Bank an der Postbank unmittelbar bevorstehe. Der Wert verlor daraufhin über weite Strecken rund 2,5 Prozent. Auch Anteilsscheine der Automobilhersteller VW und BMW befanden sich nach den gestrigen US-Absatzzahlen auf Tauchstation.

Der Software-Hersteller SAP AG wird die zuletzt angekündigte Preiserhöhungen für den SAP Enterprise Support verschieben. Wie die Walldorfer Software-Schmiede am Dienstagabend bekannt gab, habe man eine Arbeitsgruppe gegründet, die den Dialog mit den Kunden und Anwendervereinigungen nun fortsetzen und erweitern wird, um den Mehrwert aller SAP-Supportangebote für die Kunden weiter zu steigern. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe werde SAP Anfang 2010 bekannt geben. Bis dahin werde das Unternehmen eine Entscheidung bezüglich der Preisanhebung für SAP Enterprise Support somit verschieben. Dadurch zeigt SAP erneut, dass das Unternehmen die Bedenken der Kunden und den Druck auf deren IT-Budgets gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage ernst nimmt, teilte der Konzern weiter mit. Anleger reagierten auf diese Ankündigung enttäuscht und straften den Wert mit Abschlägen von teilweise mehr als 3,3 Prozent ab.

Leicht schwächer präsentierte sich außerdem die Aktie des Industriekonzerns Siemens AG , nachdem man sich einem Pressebericht zufolge mit dem ehemaligen Vorstandschef Pierer auf einen Vergleich einigen konnte. Nach Informationen der "Süddeutsche Zeitung", die sich bei ihren Angaben auf Konzernkreise beruft, habe Pierer seine Meinung nun offenbar geändert und zahlt überraschend nun doch Schadenersatz für den Schmiergeldskandal, der den Industriekonzern nach eigenen Angaben bislang mehr als 2 Mrd. Euro gekostet hat. Dabei hätten sich die Parteien auf eine Summe von 5 Mio. Euro geeinigt, nachdem Siemens zuvor 6 Mio. Euro gefordert hatte. Am späten Nachmittag erklärte Siemens dann, dass man sich mit sechs weiteren ehemaligen Organmitgliedern, gegen die im Zusammenhang mit der früheren Bestechungspraxis im Unternehmen Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden, über Vergleichsvereinbarungen geeinigt habe, darunter auch mit Pierer.

Im MDAX waren vor allem Anteilsscheine von GILDEMEISTER gefragt, die teilweise mehr als 4,9 Prozent zulegen konnten. Auch bei MTU Aero Engines und Rheinmetall wurden deutliche Aufschläge verzeichnet. Am unteren Ende waren vor allem Sky, Aareal Bank sowie LANXESS zu finden. Unter Druck standen daneben Anteilsscheine von Pfleiderer , wobei die Aktie zunächst von positiven Analystenkommentaren profitieren konnte Zuvor hatte der Konzern außerdem bekannt gegeben, dass die Tochter wodego, die u.a. Spanplatten herstellt, vom deutschen Systemhausbauer Wolf als Partner für Bauvorhaben im von Erdbeben gebeutelten L'Aquila (Italien) gewählt wurde. Abschläge waren auch bei Bilfinger Berger auszumachen. Zuvor hatte der Baukonzern bekannt gegeben , dass er auf Basis langfristiger Verträge Produktionsstätten der niederländischen Akzo Nobel N.V. in Schweden und der amerikanischen Alcoa Inc. in Norwegen instand halten wird. Die Aufträge haben ein Gesamtvolumen von über 80 Mio. Euro, hieß es. Auch bei der Deutschen Postbank (Deutsche Postbank) waren deutlichere Minuszeichen auszumachen, nachdem der Vorstandsvorsitzende Stefan Jütte in einem Interview erklärt hatte, dass er derzeit keine Hinweise darauf habe, dass eine Aufstockung des bislang knapp 30-prozentigen Anteils der Deutschen Bank an der Postbank unmittelbar bevorstehe.

Im TecDAX waren vor allem Dialog Semiconductor gefragt, die das Geschehen über weite Strecken mit Zugewinnen von mehr als 4,9 Prozent bestimmten. Am Ende waren bei Drägerwerk sowie QSC noch deutlichere Aufschläge auszumachen.

Am unteren Ende mussten unter anderem SolarWorld und Manz deutlichere Abschläge hinnehmen. Der Solartechnikkonzern Roth & Rau AG (RothRau) konnte in der vergangenen Woche drei Aufträge über die Lieferung von Antireflexbeschichtungsanlagen der Serie SiNA in Höhe von insgesamt 14,6 Mio. Euro aus China an Land ziehen. Dennoch rangiert die Aktie mit 2,5 Prozent in negativem Terrain und nahm den letzten Platz ein. Wenig gefragt waren auch Anteilsscheine von Pfeiffer Vacuum Technology , nachdem der Konzern die Übernahme der Trinos Vakuum-Systeme GmbH mit Sitz in Göttingen angekündigt hatte. Die Trinos Vakuum-Systeme GmbH wurde 1997 von Peter Spreitz und Marcus Weinhagen gegründet. Das Unternehmen beschäftigt etwa 140 Mitarbeiter. Der Umsatz belief sich im Jahr 2008 auf rund 18 Mio. Euro. Der Kaufpreis werde aus Barmitteln finanziert. Finanzielle Einzelheiten wurden indessen nicht bekannt gegeben. Die Aktie musste daraufhin über weite Strecken knapp 1,5 Prozent abgeben, erholte sich gegen Handelsende jedoch etwas.

DAX: 5.781,68 (+0,09 Prozent) MDAX: 7.326,73 (-0,02 Prozent) SDAX: 3.515,55 (+0,55 Prozent) TecDAX: 802,50 (+0,09 Prozent) (02.12.2009/ac/n/m)

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Bilfinger SE 43,10 0,00% Bilfinger SE
BP plc (British Petrol) 4,62 0,12% BP plc (British Petrol)
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Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%
TecDAX 3 429,57 0,96%
Dow Jones 44 910,65 0,42%
NASDAQ Comp. 19 218,17 0,83%
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