Geändert am: 14.10.2024 22:08:48

ATX geht tiefer in den Feierabend -- DAX mit höchstem Schlusskurs aller Zeiten -- Allzeithochs bei Dow und S&P 500 -- Asiens Börsen schließen uneinig - Kein Handel in Japan

AUSTRIA

Der österreichische Aktienmarkt verbuchte am Montag Verluste.

Kurz nach Handelsbeginn lag der ATX im Minus und blieb auf rotem Terrain hängen. Er beendete die Sitzung 0,47 Prozent niedriger bei 3.597,97 Punkten.

Das europäische Umfeld zeigte sich hingegen mehrheitlich mit Zugewinnen. Die Vorgaben der Asien-Märkte waren uneinheitlich ausgefallen. Zwar kündigte China am Wochenende weitere Maßnahmen zur Wiederbelebung seiner angeschlagenen Wirtschaft an. Allerdings bliebt Minister Lan konkrete Details zur Höhe eines Konjunkturpakets schuldig, was Investoren an den Finanz- und Rohstoffmärkten ein wenig enttäuschte.

Im weiteren Wochenverlauf rückt dann die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank in den Fokus. Vertreter der Notenbank haben in den vergangenen Tagen und Wochen angedeutet, dass wegen der nachlassenden Inflationsgefahren und der schwachen Konjunkturentwicklung mit einer erneuten Zinssenkung zu rechnen ist.

Auf Unternehmensebene sorgt hierzulande Varta für Schlagzeilen. So warnt der österreichische Industrielle und Varta-Großaktionär Michael Tojner vor einer Deindustrialisierung in Europa. Am Nachmittag drückte außerdem die Gewinnwarnung von voestalpine den ATX noch tiefer ins Minus.

DEUTSCHLAND

Zum Wochenstart verbuchte der deutsche Aktienmarkt Gewinne, die zu einer neuen Bestmarke reichten.

Der DAX begann den Handel etwas höher und bewegte sich auch im weiteren Verlauf im grünen Bereich. Am Nachmittag reichte es für den deutschen Leitindex für ein neues Rekordhoch, welches nun bei 19.518,44 Zählern liegt. Mit 0,69 Prozent Aufschlag bei 19.508,29 Punkten ging er in den Feierabend, und damit auf dem höchsten Stand aller Zeiten.

"Momentan läuft es gut für den DAX", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die in den USA gestartete Berichtssaison sorge für Gewinnfantasie und die Wall Street bleibe ob der nahenden Präsidentschaftswahlen gelassen.

Laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets hält die Aussicht auf üppig vorhandene Liquidität durch eine weitere Lockerung der Geldpolitik sowohl in der Eurozone bereits am Donnerstag als auch in den USA im November und darüber hinaus die investierten Anleger bei der Stange. Die Skeptiker hingegen würden immer wieder gezwungen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen.

WALL STREET

Die US-Börsen zogen im Handelsverlauf am Montag an.

Der Dow Jones schaffte es zum Wochenstart auf ein neues Allzeithoch bei 43.139,00 Zählern. Zum Handelsende ging es um 0,47 Prozent auf 43.065,68 Zählern nach oben.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite schaffte es im Montagshandel unterdessen auf ein Plus von 0,87 Prozent auf 18.502,69 Zähler.

Daneben hat auch der marktbreite S&P 500 gleich zu Beginn eine neue Bestmarke aufgestellt. In der Spitze ging es bis auf 5.871,41 Punkte nach oben, am Ende stand ein Aufschlag von 0,77 Prozent auf 5.859,95 Zähler.

Der Rentenhandel ruhte zu Wochenbeginn wegen des Feiertags Columbus Day.

Etwas Unterstützung kam von dem Konjunkturpaket, das die chinesische Regierung am Wochenende angekündigt hat. China will ein Paket gezielter, schrittweiser fiskalpolitischer Massnahmen einführen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Beobachter bemängelten jedoch das Fehlen von Details. Das Paket beinhaltet auch die Anhebung der Schuldenobergrenze in einem relativ großen Umfang, um die bestehenden versteckten Schulden der lokalen Regierungen zu ersetzen und ihre Schuldenrisiken zu entschärfen, sagte Finanzminister Lan Foan.

Während die Bilanzsaison eine Pause einlegt, werden in den kommenden Tagen Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs aus dem Bankensektor Geschäftszahlen vorlegen - ausserdem Schwergewichte wie Netflix, Procter & Gamble, UnitedHealth oder auch Johnson & Johnson.

ASIEN

Die Aktienmärkte in Asien präsentierten sich am Montag uneins.

Der japanische Leitindex befand sich am Montag im Feiertag, so gewann der Nikkei 225 zuletzt zum Wochenschluss 0,57 Prozent auf 39.605,80 Zähler.

Vom chinesischen Festland wurden Gewinne gemeldet, wo der Shanghai Composite letztlich 2,07 Prozent im Plus bei 3.284,32 Einheiten notierte.
Abwärts ging es hingegen in Hongkong: Der Hang Seng schloss 0,75 Prozent tiefer bei 21.092,87 Punkten.

Im Fokus der Anleger standen die am Samstag vom chinesischen Finanzministerium angekündigten weiteren Konjunkturmaßnahmen. Kritisch angemerkt wurde, dass bisher keine konkreten Details zum Pakets bekannt sind. Das Paket beinhaltet wohl u.a. die Anhebung der Schuldenobergrenze, um die Verschuldungsprobleme der lokalen Regierungen zu entschärfen. Mit Blick auf den angeschlagenen Immobiliensektor sollen eine Reihe von fiskalpolitischen Maßnahmen zur Stabilisierung des Sektors beitragen. Auch sollen die großen staatlichen Geschäftsbanken bei der Aufstockung ihres Kernkapitals unterstützt werden.

Die Ankündigung des chinesischen Finanzministeriums vom Wochenende habe sich auf den Immobilienmarkt und die Verschuldung der lokalen Regierungen konzentriert und signalisiert, dass es einen "großen Spielraum für die Erhöhung des Haushaltsdefizits" gebe, aber es habe an Einzelheiten gefehlt, so ING. Die Märkte könnten ungeduldig auf Zahlen und eine Lösung warten. Dennoch seien die Signale aus Peking weiterhin positiv, und in den kommenden Monaten dürften weitere Maßnahmen angekündigt werden.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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