Was bringt 2024? |
27.12.2023 23:43:00
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Ausblick für 2024: Diese Investments hält Peter E. Huber im neuen Jahr für interessant
• Anleihen oder Aktien?
• Goldpreis im Blick
Inflation und Zinsen auch 2024 noch im Fokus
Was bringt das neue Börsenjahr 2024? Die genaue Antwort auf diese Frage kennt niemand, jedoch gibt es einige Experten, die einen Ausblick auf die Geschehnisse an den Handelsplätzen der Welt geben - so auch der Fondsmanager Peter E. Huber. Der Börsenexperte, der 2018 mit dem Sauren-Award als Fondspersönlichkeit des Jahres ausgezeichnet wurde, rechnet damit, dass das Thema Inflation und Zinsen die Märkte auch 2024 beschäftigen wird. Nicht nur schwächte sich die Inflation 2023 ab, mit den jüngsten Zinsentscheiden der Fed und der EZB rührten die Währungshüter den Leitzins auch wiederholt nicht an. Für das kommende Jahr erwarten Anleger daher erste Zinssenkungen.
Staatsschulden könnten Anleihen gefährlich werden
Diese Entwicklungen sorgen an den Anleihemärkten für eine "Jubelhausse", wie Huber im Rahmen seines Newsletters "Hubers Portfolio" erklärte. Hier warnte der Experte jedoch vor verfrühtem Optimismus. "Wir verfolgen diese Entwicklung mit äußerstem Misstrauen. Dies liegt zum einen an einer Explosion der Staatsschulden", so der Fondsmanager. "Dazu kommt eine inverse Zinsstrukturkurve (EZB-Zins bei 4%, 10jährige Bunds bei 2,3%). Wir befürchten, dass selbst bei Zinssenkungen durch die EZB die Renditen am langen Ende steigen werden. Dies bedeutet nichts anderes als eine Normalisierung der Zinsstruktur. Schlimmstenfalls befürchten wir sogar den Beginn einer Staatsschuldenkrise. Wir sind deshalb nur in Staatsanleihen mit maximal 12 Monaten Restlaufzeit investiert und vermeiden so jedes Zinsänderungsrisiko."
Value-Aktien vor Comeback?
Was Aktien angeht, könnte 2024 die Zeit für Value-Titel gekommen sein, wie der Experte festhielt. "2023 war für Value-Anleger ein Jahr zum vergessen! Während hoch bewertete Aktien - insbesondere aus dem Technologie-Bereich ("Die Glorreichen Sieben") immer teurer wurden, traten niedrig bewertete Unternehmen auf der Stelle", heißt es in Hubers Textbeitrag. "Bei langweiligen Titeln, die wenig Wachstum erwarten lassen und die deshalb niedrig bewertet sind, kommt es dagegen oft zu positiven Überraschungen. Es ist deshalb nur eine Frage der Zeit, bis Valueaktien wieder Freude machen. Bis dorthin kann man sich mit hohen Ausschüttungen verwöhnen lassen."
Schwieriges Umfeld für DAX-Unternehmen
Zwar hat der DAX in den letzten 20 Jahren deutlich zulegen und im Dezember 2023 erstmals die Marke von 17.000 Punkten überspringen können, betrachtet man jedoch alleinig die Kurse ohne Dividenden, habe sich seitdem kaum etwas getan, so Huber. "Im selben Zeitraum sind die Unternehmensgewinne und die Dividenden weiter gestiegen, so dass deutsche Aktien heute 25% unterbewertet sind", gab er zu bedenken. Ähnlich sehe es beim EURO STOXX 50 aus.
Bislang konnten besonders die im DAX enthaltenen Autobauer BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen zu einem Löwenanteil der Unternehmensgewinne im Index beitragen, in dieser Branche warnte Huber jedoch vor einer "Trendwende": "Die Nachfrage schwächelt, man muss wieder Rabatte gewähren, während gleichzeitig die Lohn- und Materialkosten steigen. Und bei der E-Mobilität tut man sich schwer, Anschluss zu halten", gab der Marktbeobachter zu bedenken.
Asiatische Aktien bleiben weitgehend interessant
Deutlich optimistischer ist Huber jedoch bei asiatischen Aktien - wenn auch nur mit Einschränkungen. "Niedrige Produktionskosten, steigender Wohlstand und zahlreiche neue Freihandelsabkommen stärken den innerasiatischen Handel", lobte der Börsenkenner. Besonders japanische Aktien habe Huber schon seit längerem auf seinem Kaufzettel. Aber auch der ein oder andere Schwellenmarktwert sei interessant. Vorsicht sei jedoch bei chinesischen Aktien geboten: "Aufgrund zahlreicher Faktoren - Megapleiten am Immobilienmarkt, repressiver Staat, geopolitischer Konflikt mit den USA, schwaches Wirtschaftswachstum - gelten chinesische Aktien (auch die in Hongkong notierten), bei den meisten Experten als nicht investierbar", heißt es im Jahresausblick. Ganz so dramatisch schätzt Huber die Lage jedoch nicht ein. So seien die Herausforderungen in der Volksrepublik bereits seit längerem bekannt und damit in den Kursen bereits berücksichtigt. Eine Kaufempfehlung spricht der Experte derzeit jedoch trotzdem nicht aus.
Goldpreis vor neuem Höchststand?
Ebenfalls kein "Buy"-Rating gibt es zum Jahreswechsel für Aktien von Goldminenbetreibern. "Hier liegen die historischen Höchstkurse in weiter Ferne", gab Huber zu bedenken. "Sie sind unbeliebt und in den Depots der Anleger nur selten stärker gewichtet." Mit Verweis auf Mark Dittli, Journalist bei der "Neuen Zürcher Zeitung"-Publikation "The Market", bezeichnet Huber Goldminenaktien gar als "unbeliebteste Anlage der Welt".
Anders sieht es hingegen für eine Direktinvestition in das gelbe Edelmetall aus. Nicht nur habe sich der Goldpreis 2023 "konstruktiv" verhalten, auch ein neues Rekordhoch sei in Bälde möglich. Als Treiber sieht der Fondsmanager den Stand von Gold als Währungsersatz in Ländern wie Argentinien, Venezuela und der Türkei. Aber auch die Tatsache, dass Gold immer wieder auf den Einkaufszetteln der Zentralbanken stehen, kommen dem Rohstoff zugute.
Redaktion finanzen.at
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