05.03.2024 20:18:38

Aktien New York: Gewinnmitnahmen vor allem bei Technologiewerten

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Konsolidierung nach der jüngsten Rally hat sich an den New Yorker Börsen am Dienstag verstärkt. Wie sich schon zu Wochenbeginn abzeichnete, gingen die Anleger vor den in dieser Woche anstehenden Arbeitsmarktdaten und den Auftritten des Notenbankchefs Jerome Powell vor dem US-Kongress in die Defensive.

Am Markt hieß es außerdem, die Sorge vor überzogenen Bewertungen werde vor allem im Technologiesektor größer. Gewinnmitnahmen an der Nasdaq-Börse waren die Folge: Zwei Stunden vor Schluss weitete der Auswahlindex NASDAQ 100 sein Minus mit 17 852,25 Punkten auf 2,05 Prozent aus. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) sank zeitgleich um 0,98 Prozent auf 38 608,20 Punkte. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,09 Prozent auf 5074,83 Zähler.

Marktbeobachter sprachen von einem "kleinen Ausverkauf" vor möglichen Hinweisen zur künftigen Geldpolitik, die in den kommenden Tagen kommen könnten. Nach einem Anstieg des Nasdaq 100 um nochmals mehr als sechs Prozent im laufenden Jahr sei die Luft nach oben dünner geworden. Laut dem CMC-Markets-Experten Konstantin Oldenburger spielt auch die Angst mit, dass Fed-Chef Powell bei der Anhörung vor dem Kongress "plötzlich gar nichts mehr von einer Zinswende noch in diesem Jahr wissen will". Dann wäre fraglich, ob Wachstumswerte weiter die richtigen Aktien sind.

Im Fokus standen am Dienstag auch Wirtschaftsdaten. Der stark beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor verschlechterte sich im Februar deutlicher als erwartet. Der Indikator signalisiert jedoch weiter ein Wachstum, was die Auswertung erschwerte. "Gründe für schnelle und deutliche Zinssenkungen lassen sich aus den Stimmungsdaten nicht ableiten", sagte Ulrich Wortberg von der Helaba.

Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen hatte gepaart mit einer starken Berichtssaison und dem Hype um Künstliche Intelligenz (KI) zuletzt die Tech-Werte besonders kräftig angetrieben. Vor allem galt dies für die NVIDIA-Aktien, die am Dienstag zwar mit einem halben Prozent ins Minus drehten. In der Rangliste der wertvollsten Konzerne ist der Abstand zu Apple aber weiter geschrumpft auf nur noch gut 500 Milliarden Dollar.

Die Apple-Aktien knüpften an ihre jüngste Talfahrt an mit einem Abschlag von 2,9 Prozent. Seit dem Dezember-Rekord haben die Titel des iPhone-Herstellers fast 15 Prozent an Wert verloren. Der CMC-Markets-Experte Oldenburger verwies am Dienstag auf Nachrichten, wonach der Marktanteil am chinesischen Smartphone-Markt immer kleiner werde. "Eine Welle patriotischer Käufe chinesischer Verbraucher hilft lokalen Marken, ausländische Konkurrenten auszustechen", betonte er.

Im Chipsektor positionierten sich die Anleger generell vorsichtig. Vor allem Intel sackte als Dow-Schlusslicht um 5,6 Prozent ab. Die Aktien von AMD (AMD (Advanced Micro Devices) ) folgten dem um 1,5 Prozent nach unten. Der mit Intel konkurrierende Prozessorhersteller erlitt laut Insidern einen Rückschlag bei seinem Vorhaben, neue KI-Chips nach China zu liefern. Kreisen zufolge wird dies von den USA blockiert.

Probleme mit den Absätzen in China werden neuerdings auch wieder Tesla angelastet, die Papiere knüpften mit einem Abschlag von 3,7 Prozent an ihren jüngsten Kursrücksetzer an. Am Vortag waren sie wegen schwacher Auslieferungszahlen des Werks in Shanghai um mehr als sieben Prozent gefallen.

Darüber hinaus lieferten im Nebenwertebereich noch einige Nachzügler der Berichtssaison ihre Zahlen ab. An der Spitze des S&P 500 verteuerten sich die Target-Aktien (Target) um fast 13 Prozent und erreichten ein Hoch seit fast einem Jahr. Nach einem Umsatzrückgang im Vorjahr erwartet der Einzelhändler eine Rückkehr zum Wachstum. Dies half auch anderen Branchenwerten, wie Walmart im Dow mit einem Anstieg um 1,7 Prozent zeigte.

Davita (DaVita HealthCare Partners) waren ansonsten noch begehrt. Mit einem Kurssprung um 6,5 Prozent näherten sie sich ihrem Rekordhoch. In der Dialysebranche generell sorgte es für etwas Erleichterung unter den Anlegern, dass Studiendaten von Novo Nordisk zu einem potenziell die Geschäfte belastenden Medikament eine enttäuschende Effizienz aufwiesen./tih/jha/

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