Kampf ums Überleben |
22.06.2023 23:45:00
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Bitcoin-Halving steht an - Experten befürchten dramatische Folgen für die Miner
• Drohender Margenrückgang dürfte Miner stark unter Druck setzen
• Bitcoin-Rally könnte Überleben der Miner sichern
Bitcoins werden durch die Lösung kryptographischer Aufgaben auf einer Blockchain erzeugt. Im Rahmen dieses rechenintensiven Prozesses werden neue Datenblöcke geschaffen, die im Bitcoin-Netzwerk benötigt werden, um alle Transaktionen mit der Cyberwährung aufzuzeichnen. Im Gegenzug für das Bereitstellen ihrer Rechenleistung erhalten die sogenannten "Miner" für jeden erzeugten Block eine bestimmte Menge an ebenfalls neu generierten Bitcoins.
Nächstes Halving steht vor der Tür
Um jedoch eine übermäßige Inflation zu verhindern, hat Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakomoto bei der Programmierung der digitalen Währung festgelegt, dass sich die Menge der pro erzeugtem Block ausgeschütteten Coins immer dann halbiert, wenn von den Minern rund 210.000 Blöcke generiert wurden. Die Gesamtmenge der verfügbaren Coins wächst also mit immer geringerer Geschwindigkeit, bis die im Bitcoin-Code verankerte Obergrenze von 21 Millionen Bitcoins erreicht wird.
Doch für die Miner hat dieses etwa alle vier Jahre stattfindende, sogenannte Halving den Nachteil, dass sie immer weniger neue Bitcoins für ihre Leistung bekommen. So erhalten sie derzeit eine Belohnungen von 6,25 BTC pro Block, jedoch schon voraussichtlich im April 2024 wird sich diese auf 3,125 BTC pro Block reduzieren.
Wachsender Kostendruck bei Minern
Wie "CoinDesk" unter Berufung auf Wolfie Zhao, Head of Research bei der Mining-Beratungsfirma Blocksbridge, berichtet, belaufen sich die Kosten der börsennotierten Miner derzeit auf 10.000 bis 15.000 US-Dollar pro generiertem Bitcoin. Nach dem Halving werden sich diese Kosten verdoppeln und die Gewinnschwelle der Miner wird auf 20.000 bis 30.000 US-Dollar klettern. "Wenn der Bitcoin nicht ernsthaft über 30.000 US-Dollar liegt, könnten viele von ihnen mit einem Bruttoverlust schürfen", befürchtet der Experte.
Es könnte sogar noch schlimmer für die Miner kommen: So geht man bei der Investmentbank JPMorgan davon aus, dass die Kosten für das Bitcoin-Mining nach dem Halving sogar bis auf 40.000 US-Dollar steigen könnten.
Nur die Effizientesten werden überleben
Bei solch hohen Mining-Kosten könnten zahlreiche Miner gezwungen werden, ihre Operationen einzustellen, sollte der Bitcoinkurs nicht nachhaltig steigen. "Die Energiekosten sowie die Effizienz der Geräte werden bestimmen, wer nach dem Halving zu den Gewinnern und wer zu den Verlierern zählt", zitiert "CoinDesk" dazu Kerri Langlais, Chief Strategy Officer beim Bitcoin-Miner TeraWulf.
Angesichts des drohenden Margen-Rückgangs richtet die Branche ihren Fokus nun auf die Effizienz von Operationen und Maschinen, anstatt einfach so viel Hashrate wie möglich online zu bringen, wie es während des Bullenmarkts von 2021 der Fall war. "Miner haben damit begonnen, sich auf Kapitalerhaltungs-, Flotteneffizienz- und Diversifizierungsstrategien zu konzentrieren", schrieb Analyst Bill Papanastasiou von der Investmentbank Stifel Ende Mai in einer Notiz.
Bitcoin könnte steigen
Doch vielleicht ist die Zukunft für die Miner auch gar nicht so dunkel. Denn bei einem deutlichen Rückgang der Energiepreise oder bei einer Bitcoin-Rally könnte sich die Rentabilität wieder derart verbessern, dass die Miner auch nach dem Halving weiter operieren können.
Glaubt man Bloomberg Intelligence und Matrixport, dann besteht durchaus Grund zum Optimismus, denn wie sie berichten, habe das Halving das Potential, den Kurs der weltweit beliebtesten Kryptowährung wieder auf mehr als 50.000 US-Dollar klettern zu lassen. "Historisch gesehen hat der Anstieg des BTC-Preises die Auswirkungen des Halving übertroffen. Die Zeit wird zeigen, was in diesem Zyklus passiert", erklärte Kerri Langlais von TeraWulf.
Redaktion finanzen.at
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