Theorie des größeren Narren 29.06.2022 22:58:00

Bill Gates mit scharfer Kritik an NFT-Trend

Bill Gates mit scharfer Kritik an NFT-Trend

• Bitcoin trägt laut Gates "nichts zur Gesellschaft bei"
• NFTs ohne Mehrwert für die Welt
• "Winterperiode" am Markt

Warnung vor Krypto-Hype

Der Microsoft-Mitgründer Bill Gates machte sich in der Vergangenheit nicht verdächtig, ein Fan des Bitcoins zu sein. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur "Bloomberg" im Jahr 2021 warnte der Unternehmer Anleger davor, sich vom Hype um die digitalen Münzen blenden zu lassen. Dies war kurz nachdem Tesla-CEO Elon Musk bekanntgab, dass der E-Autohersteller 1,5 Milliarden US-Dollar in das Krypto-Urgestein Bitcoin investierte. "Ich glaube, dass sich Menschen in diese Manien einkaufen, die nicht so viel Geld übrig haben, also ich bin nicht bullish für den Bitcoin und mein genereller Gedanke ist, dass, wenn Sie weniger Geld als Elon haben, sollten Sie wahrscheinlich aufpassen", so Gates gegenüber Bloomberg. Dennoch sei er grundsätzlich positiv gegenüber Digitalwährungen eingestellt, erklärte er weiter. Gegen die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung spreche aber, dass deren Mining-Prozess einen erheblichen Energieaufwand mit sich bringe. Außerdem bemängelte er die Anonymität bei Bitcoin-Transaktionen, da dadurch Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ermöglicht würden.

"Bitcoin trägt nichts zur Gesellschaft bei"

In einer Reddit-Fragerunde bestätigte der Co-Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Foundation seine kritische Haltung gegenüber dem Bitcoin vor kurzem. Ein Nutzer fragte Gates, ob er in die Digitalwährung investiert sei.

"Ich besitze keine", antwortete der Unternehmer. "Ich mag es in Dinge zu investieren, die einen wertvollen Output generieren. Der Wert von Unternehmen wird dadurch bestimmt, wie sie tolle Produkte herstellen. Der Wert von Krypto wird nur dadurch bestimmt, was jemand anderes bereit ist dafür auszugeben, anders als bei anderen Investments, trägt dies also nichts zur Gesellschaft bei."

NFTs basieren auf "Theorie des größeren Narren"

Auf einer Konferenz des Online-Portals "TechCrunch" schoss der IT-Veteran nicht nur gegen Bitcoin & Co., sondern ließ auch an dem jüngsten Trend um Non-Fungible Token (NFT) kein gutes Haar. Gegenüber Redakteur Darrell Etherington stellte Gates den Nutzen der digitalen Sammelobjekte in Frage. Im Hinblick auf die beliebten "Bored Ape"-NFTs, die Abbildungen von mithilfe eines Algorithmus generierten Cartoon-Affen darstellen, scherzte Gates, dass "teure Digital-Bilder von Affen die Welt offenbar immens verbessern" würden. "Ich bin an Anlageklassen gewöhnt, wie z. B. an einen Bauernhof, der eine Produktion hat, oder an ein Unternehmen, das Produkte herstellt", betonte der Unternehmer. Digitale Assets wie NFTs basieren aber "zu 100 Prozent auf der Theorie des größeren Narren", so Gates. Diese Theorie besagt, dass eine Anlage - ob nun Aktie oder Token - zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Preis verkauft werden kann. Damit fände sich also ein "größerer Narr", der sogar bereit ist, einen noch höheren Preis zu bezahlen.

Anschließend betonte er aber, dass er nicht in digitale Anlagen investiert sei und weder auf steigende, noch auf sinkende Kurse wette.

Korrekturphase nach hohen Bewertungen

Darüber hinaus äußerte sich die IT-Größe im Interview auf den "TechCrunch Sessions: Climate 2022" zur derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung. So ändern sich die konjunkturellen Grundbedingungen in einer Geschwindigkeit, die er noch nie erlebt habe. Zukünftig dürften die deutlich zu hohen Bewertungen seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 jedoch deutlich korrigieren - und ins andere Extrem wechseln. "Wir werden einige Jahre lang durch eine Winterperiode gehen", ist sich Gates sicher.

Auf die Frage, welche Innovationen nötig seien, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, forderte der Ex-Microsoft-Chef erschwingliche Abschwächungsmaßnahmen, die auf die jeweiligen Anwendungsfälle genau zugeschnitten sein müssen. Wichtig sei außerdem, diese an den Orten einzusetzen, an denen sie den größten Nutzen haben, darunter etwa in Afrika.

Redaktion finanzen.at

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