18.12.2009 18:48:25
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XETRA-SCHLUSS/Uneinheitlich nach Hexentanz - VW sehr schwach
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist mit uneinheitlichen Kursen aus dem Freitag gegangen. Der Dax verlor 0,2% oder 13 auf 5.831 Punkte. Der Handel verlief laut Händlern ganz im Schatten des so genannten großen Hexentanzes, des Verfalls von Index-Futures und Index-Optionen sowie von Optionen auf Einzelaktien an der Terminbörse Eurex. Das trieb auch den Umsatz nach oben: Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 220,6 (Vortag: 113,5) Mio Aktien im Wert von rund 6,57 (Vortag: 2,93) Mrd EUR.
Nachdem der DAX am Mittag im Umfeld des Verfalls der Index-Instrumente auf ein Tageshoch von 5.901 gestiegen war und damit bis auf zwei Punkte an das Jahreshoch herankam, drückte im späten Geschäft die Abrechnung der Aktienoptionen die Kurse tendenziell nach unten. Am Nachmittag lasteten auch leicht negative Vorlagen von der Wall Street auf den Kursen. Die Stimmung litt zudem unter dem Fall des Euro unter 1,43 USD und damit auf die niedrigsten Stände seit Anfang September: "Der Euro-Rückgang schürt Sorgen vor einem Kapitalabzug aus dem Euro-Raum", so ein Händler.
Noch sei die Hoffnung auf eine Jahresendrally aber vorhanden, heißt es mit Blick auf die kommenden fünfeinhalb Handelstage (am 30. Dezember schließt der Markt bereits am frühen Nachmittag). Die Zeit vor dem Jahresende gilt statistisch als eine der besten Börsenphasen. Von den Konjunkturdaten kamen erneut positive Impulse: Der ifo-Geschäftsklima-Index ist im Dezember auf 94,7 gestiegen von 93,9, erwartet war ein Anstieg auf 94,5. Die Unternehmen beurteilen sowohl die Lage als auch die Aussichten zuversichtlicher.
Aus technischer Sicht hat der DAX die Unterstützung um 5.830 Punkten verteidigt. Einen Widerstand sehen Marktteilnehmer beim Jahreshoch von 5.903 Punkten.
Thema Nummer eins war am Nachmittag VW. Katar hält nun 17% der Stammaktien. Porsche halte nun 53,13%, Niedersachsen 20,01% und Katar 16,93%. Damit liegt der Festbesitz bei 90,07%, der Streubesitz liegt leicht unter der Schwelle von 10% für eine DAX-Mitgliedschaft. Zwar fehlt eine offizielle Mitteilung noch, unter der Schwelle von 10% müsste die Aktie aber binnen zwei Handelstagen aus dem DAX entnommen werden, dann wären die Vorzüge laut Marktteilnehmern erster Nachrückkandidat.
VW-Vorzüge, nach der Mitteilung vorübergehend bis auf 69,05 EUR gestiegen, gaben zum Schlusskurs trotzdem 0,4% auf 65,95 EUR ab. "Noch liegt keine offizielle Mitteilung dazu vor", so ein Marktteilnehmer, der auf "Unsicherheiten" verweist. Er warnt, sollten Niedersachsen oder Porsche ein paar Stücke in den Streubesitz gegeben haben, würde der Austausch hinfällig. "Vermutlich bremst die Kapitalerhöhungsspekulation den Kurs", so ein weiterer Händler. VW will bis zu 135 Mio Vorzugsaktien ausgeben, die Kapitalerhöhung könnte rund 8 Mrd EUR in die Kassen spülen. Mit ihr will VW die Porsche-Übernahme finanzieren. Im Vorfeld hielten sich Anleger mit Käufen zurück. Die Stammaktien waren mit einem Minus von 4,7% auf 76,25 EUR schwächster Wert im DAX.
Erneut unter Druck standen Bankenaktien: Deutsche Bank gaben um 2,2% nach auf 49,90 EUR und Commerzbank um 2,8% auf 5,90 EUR. Händler sprachen von einer anhaltend schlechten Stimmung für die Banken, nachdem sich am Vortag die Hoffnungen zerschlagen haben, bei der Implementierung der Baseler Eigenkapitalvorschriften könnten lange Übergangsfristen gelten.
Auf der anderen Seite gewannen SAP 2,1% auf 32,20 EUR und profitierten damit von dem Quartalsbericht des Wettbewerbers Oracle. "Die Präsidentin Safra Catz hat im Conference Call faktisch die Trendwende für die gesamte Industrie ausgerufen", sagte ein Marktteilnehmer. Die Aussage, dass das Wachstum im vorangegangenen Vierteljahr auf Kosten von SAP gegangen sei, gehöre zum Ritual der Sticheleien zwischen zwei in "herzlicher Feindschaft" verbundenen Unternehmen. Infineon gewannen 4,1% auf 3,58 EUR, nachdem J.P. Morgan das Kursziel für das Papier auf 5,50 von zuvor 4,25 EUR erhöht hat.
Auf der Gewinnerseite lagen auch E.ON, deren Gewicht im DAX zum Schlusskurs zugenommen hat. Sie legten um 0,9% auf 28,15 EUR zu.
In der zweiten Reihe gaben Aareal Bank um 4,4% nach auf 13,10 EUR. MDAX und TecDax konnten sich knapp behaupten. Roth & Rau gewannen 8,2% auf 30,67 EUR und sind damit Tagesgewinner in der zweiten Reihe. Händler verwiesen auf einen Auftrag aus Indien über 68 Mio EUR.
-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/gei Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones NewswiresDecember 18, 2009 12:15 ET (17:15 GMT)
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Commerzbank | 14,50 | 0,28% | |
Deutsche Bank AG | 16,03 | 1,86% | |
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Infineon AG | 30,65 | 2,15% | |
Porsche Automobil Holding SE Vz | 34,76 | 1,25% | |
SAP SE (spons. ADRs) | 222,00 | 1,83% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 80,56 | -0,02% |
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Dow Jones | 44 910,65 | 0,42% | |
MDAX | 26 320,47 | 0,36% | |
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