17.04.2009 18:36:00

XETRA-SCHLUSS/DAX sehr fest - Rally bei Finanz- und Stahlwerten

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer sehr festen Tendenz ist der deutsche Aktienmarkt am Freitag aus der Handelswoche gegangen. Der Markt honorierte damit die besser als erwartet ausgefallenen US-Quartalszahlen. So wiesen Citigroup nicht die befürchtet hohen Verluste aus und der Gewinn von General Electric (GE) lag über Markterwartung. Auch die US-Konjunkturdaten fielen erneut besser als befürchtet aus.

   Der Dax legte um 1,5% bzw 67 auf 4.677 Punkte zu. Auch der Umsatz zog deutlich an: Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 170,3 (Vortag: 108,0) Mio Aktien im Wert von rund 4,50 (Vortag: 2,66) Mrd EUR.

   Vor allem Finanztitel und Stahlwerte standen auf der Kaufliste, Beiersdorf wurden für schlechte Geschäftsdaten abgestraft. Eine zunehmende Zahl institutioneller Anleger gerate unter Handlungsdruck, da sie gegenüber dem Index ins Hintertreffen gerieten, hieß es dazu im Handel.

   Für Sonderbewegungen sorgte zudem der kleine April-Verfallstermin an der Terminbörse Eurex. Marktteilnehmer befürchten nun, dass ein Teil der Kursgewinne nur auf diesen Termin hin ausgerichtet war. "Möglicherweise müssen wir dann ab Montag mit größeren Gewinnmitnahmen rechnen, sagte ein Händler. Dies zeige der Verlauf der Schlussauktion, in der der DAX noch um ein halbes Prozent nach oben geschossen sei.

   Anzeichen für eine zunehmende Sättigung der Marktteilnehmer durch "überraschend gute" Konjunkturdaten stellten auch andere Marktbeobachter fest. "Der Markt reagiert kaum noch auf die besseren Daten", sagte ein Händler zum Index der Uni Michigan. Das Barometer für die US-Verbraucherstimmung sprang im April auf 61,9, obwohl nur 57,5 Indexpunkte erwartet worden waren. Weder die US-Märkte noch die europäischen reagierten auf diese Kennzahl.

   Charttechniker sehen den Bereich um 4.680 Punkte nun als kurzfristiges Hindernis für den DAX. Ein Rückschlag bis in den Bereich um 4.400 Punkte würde aber nichts am positiven Erholungsszenario ändern.

   Mit kräftigen Kursgewinnen warteten vor allem die Stahlaktien auf. Händler verwiesen hierzu auf die jüngsten Verträge von Toyota mit den entsprechenden Anbietern. Laut der japanischen Zeitung "Asahi Shimbun" hat sich der Automobilhersteller mit den Stahlkochern für das laufende Geschäftsjahr auf Preissenkungen von über 10% geeinigt. "Das ist deutlich weniger als zuletzt befürchtet", erklärte ein Marktteilnehmer das Kursplus.

   ThyssenKrupp gewannen 4,7% auf 18,23 EUR und Salzgitter 8,6% auf 57,50 EUR. In der zweiten Reihe haussierten Klöckner & Co sogar um 19,4% auf 10,66 EUR. Einige Händler bezeichneten dies jedoch als Verhalten eines "typischen Final Movers". Der Markt rotiere immer weiter in die kleineren Werte, was ein begrenztes Aufwärtspotenzial für die großen zeigen. Dieses Verhalten sei typisch für das Ende von Rallys.

   Auch Finanzwerte gehörten zu den großen Gewinnern, nachdem die Zahlen der Citigroup wesentlich besser ausgefallen waren als befürchtet. Anstelle eines Verlustes von 0,34 USD je Aktie wies die US-Bank lediglich ein Minus von 0,18 USD aus. "Das bestätigt den positiven Trend, den Goldman Sachs eingeleitet hat", sagte ein Händler. Deutsche Bank stiegen um 6,2% auf 41,70 EUR, Commerzbank um 4,7% auf 5,30 EUR.

   Commerzbank profitierten zudem von Aussagen der Tochter Eurohypo, wonach sich das Engagement der Gruppe bei der insolventen General Growth lediglich auf 260 Mio USD beläuft. Am Vortag waren im Handel noch Summen von bis zu 2 Mrd USD erwartet worden. Im Sog guter GE-Zahlen verbesserten sich Siemens um 1,2% auf 48,16 EUR.

   Für einen Schreck am Nachmittag sorgten die Quartalszahlen von Beiersdorf. Die Aktie reagierte mit einem zwischenzeitlichen Kurseinbruch von über 10% und schloss 8,6% tiefer bei 31,38 EUR. "Entsetzlich" nannte ein Händler vor allem den Umsatzrückgang bei Tesa, der gegenüber dem Vorquartal drastisch von 224 auf 171 Mio EUR eingebrochen sei. Besonders belastend empfanden Analysten jedoch den Margeneinbruch: Die Gewinnmarge sank von 12,9% auf 10,1%.

   In der zweiten Reihe sprangen Infineon um 11,4% auf 1,67 EUR. "Die positiven Indikatoren kommen derzeit von allen Seiten, der Sektor dürfte die Trendwende gesehen haben", sagte ein Händler zu den Technologiewerten. Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hatte wegen einer Stabilisierung der Halbleiterpreise seine Verlustprognose gesenkt. Zudem waren die DRAM-Preise über Nacht um 6% gestiegen.

   TUI legten um 11,7% auf 7,41 EUR zu. Die "FAZ" hatte berichtet, das Unternehmen strebe eine Integration von TUI Travel an.

DJG/mod/reh Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   April 17, 2009 12:05 ET (16:05 GMT)

   Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 05 PM EDT 04-17-09

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Klöckner & Co (KlöCo)mehr Analysen

18.11.24 Klöckner Buy Deutsche Bank AG
07.11.24 Klöckner Buy Warburg Research
11.10.24 Klöckner Buy Deutsche Bank AG
05.08.24 Klöckner Buy Warburg Research
02.08.24 Klöckner Kaufen DZ BANK
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Beiersdorf AG 123,05 -0,44% Beiersdorf AG
Commerzbank 14,62 0,45% Commerzbank
Deutsche Bank AG 16,70 2,76% Deutsche Bank AG
Infineon AG 31,54 1,40% Infineon AG
Klöckner & Co (KlöCo) 4,60 -0,97% Klöckner & Co (KlöCo)
Salzgitter 16,64 1,09% Salzgitter
thyssenkrupp AG 3,85 -0,47% thyssenkrupp AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 016,75 0,42%
TecDAX 3 467,86 0,29%
MDAX 26 450,55 0,56%
STOXX 50 4 384,95 0,48%
EURO STOXX 50 4 878,51 0,66%
EURO STOXX Banks 140,84 1,09%
FTSE GLOB G IND -
Prime All Share 7 772,78 0,42%
HDAX 10 491,63 0,41%
CDAX 1 711,63 0,38%
DivDAX 185,50 -0,40%
NYSE International 100 7 594,38 0,78%
EURO STOXX 504,38 0,52%