04.01.2016 18:36:53
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XETRA-SCHLUSS/DAX mit schwächstem Jahresauftakt seit 1988
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Einen ganz schlechten Start in das Börsenjahr hat der deutsche Aktienmarkt erwischt. Einen Grund lieferte am Morgen bereits China. Enttäuschende Wirtschaftsdaten wie eine schwache chinesische Währung hatten dort bereits für einen Abverkauf an der Börse gesorgt. Eine Rolle spielte auch das bevorstehende Auslaufen eines Aktienverkaufsverbots für Großaktionäre. Der chinesische Leitindex hatte den Handel mit einem Minus von knapp 7 Prozent vorzeitig beendet. Damit griff eine neue Regel bereits am ersten Tag, die einen größeren Kursabsturz verhinderte. Am Dienstag könnte es dort erneut nach unten gehen, ETF auf den Aktienmarkt in China deuteten dies bereits an.
Für den Dax ging es am ersten Handelstag 2016 um 4,3 Prozent auf 10.283 Punkte nach unten. Das war der schwächste Jahresauftakt seit 1988, damals war der Index um 5,6 Prozent abgestürzt. Damit büßte der Index an nur einem Tag nahezu die Hälfte aller 2015er Gewinne ein. Das Tageshoch sah der Index mit 10.486 Punkten gleich zur Eröffnung, von da an ging es bergab.
Auch ein schwächerer Euro, er fiel im Tagesverlauf unter 1,08 Dollar, konnte dem Aktienmarkt keine Unterstützung liefern. Gesucht waren dagegen die "sicheren Häfen". So legten die Bundesanleihen zu. Gold glänzte zum Jahresauftakt und gewann 1 Prozent auf 1.071 Dollar.
Neben der Wachstumseintrübung in China belastete auch die politische Lage im Nahen Osten. Dort spitzte sich die Beziehung zwischen Sunniten und Schiiten, zwischen Saudi-Arabien und Iran, fast stündlich dramatisch zu. Wie die verfahrene Lage wieder entspannt werden kann, gehört zu den großen Aufgaben des noch jungen Jahres. Sollte sich der Konflikt noch weiter ausweiten, dürfte die Turbulenzen an den Börsen anhalten.
Alle 30 DAX-Werte schlossen im Minus. Die größten Verlierer waren, wie bereits 2015, erneut die Versorgerwerte. So schlossen RWE 7,1 Prozent schwächer, für EON ging es um 6,1 Prozent nach unten. Auch die Automobilwerte standen gehörig unter Druck, denn mit China ist ihr Wachstumsmarkt in Gefahr. So schlossen BMW 5,5 Prozent im Minus, für Daimler ging es um 5,1 Prozent nach unten, für VW um 5,5 Prozent. Der Volkswagen-Konzern musste infolge des Abgasskandals zudem einen Einbruch seiner Verkaufszahlen in Frankreich im Dezember hinnehmen.
Wesentlich besser hielten sich die Indizes der zweiten Reihe, die auch 2015 deutlich besser als der DAX abschnitten hatten. So gab der MDAX um 2,5 Prozent nach, der TecDax schloss 2,0 Prozent im Minus. Während die Versorger im DAX die Verlierer der Energiewende stellten, gehören im TecDAX Nordex (plus 1,3 Prozent) und SMA Solar (plus 1,8 Prozent) zu den Gewinnern.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 119,8 (Vortag: 35,2) Millionen Aktien im Wert von rund 4,98 (Vortag: 1,41) Milliarden Euro. Es gab keine Kursgewinner, 30 -verlierer und keine unveränderte Aktien.
=== INDEX zuletzt +/- % DAX 10.283,44 -4,28% DAX-Future 10.301,50 -4,37% XDAX 10.300,30 -3,95% MDAX 20.256,14 -2,50% TecDAX 1.793,60 -2,03% SDAX 8.938,14 -1,76% Stand Ticks Bund-Future 158,82% +82 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.comDJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 04, 2016 12:06 ET (17:06 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 06 PM EST 01-04-16
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