09.01.2015 16:10:48
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WDH/GESAMT-ROUNDUP: Volkswagen und BMW knacken historische Marken
(Ergänzt wurde ein weggefallener Buchstabe in der Überschrift)
WOLFSBURG/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das hatte noch keiner geschafft: Volkswagen (Volkswagen vz) hat 2014 als erster Autobauer mehr als zehn Millionen Fahrzeuge in einem Jahr verkauft. Das geht aus den bis Freitag veröffentlichten Absatzzahlen der einzelnen Marken hervor. In der Oberklasse betrat BMW gleichzeitig neues Territorium: Die Münchner knackten die Marke von zwei Millionen verkauften Autos und ließen damit ein weiteres Mal die Konkurrenten von Audi und Daimler hinter sich.
Bei VW trieb vor allem die Hausmarke Volkswagen Pkw trotz einer Schwächephase zum Jahresausklang mit 6,12 Millionen Autos den Konzern zu dem historischen Rekord. Auch die Premiumtochter Audi (1,74 Millionen) und erstmals die tschechische Marke Skoda (1,04 Millionen) lagen im siebenstelligen Bereich. Ursprünglich hatten die Wolfsburger die zehn Millionen erst für 2018 angepeilt. Doch Konzernchef Martin Winterkorn hatte die bislang unerreichte Marke zuletzt schon für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Auch der bisherige Branchenprimus Toyota (Toyota Motor) wollte diese magische Marke der Autowelt 2014 knacken, hat dazu aber noch keine Zahlen veröffentlicht.
ZEHN-MILLIONEN-MARKE KÖNNTE NOCH DEUTLICHER ÜBERTROFFEN WERDEN
Bei VW gaben neben den großen Absatzbringern auch Volkswagen Nutzfahrzeuge, Porsche, Seat sowie die Lastwagenbauer MAN und Scania den Ausschlag. Zwar haben die Nutzfahrzeug-Schwestern bisher nur Daten für die ersten drei Quartale veröffentlicht. Trotzdem kommen unter dem Strich bereits 10,04 Millionen Fahrzeuge zusammen. Allerdings ist die schiere Menge noch kein Erfolgskriterium. Wichtiger ist, wieviel Geld die Konzerne pro verkauftem Auto verdienen - und da stellt Toyota VW derzeit in den Schatten.
Bei BMW ließ sich der Rekord indes ohne Rechenschieber ablesen: Mit 2,12 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce überschritten die Münchner - ebenfalls früher als gedacht - die nächste große Marke. Zwar konnten die Rivalen den Abstand zum weltgrößten Oberklasse-Hersteller verkürzen, doch vor allem Daimlers Lücke in China ist gewaltig. Während BMW dort rund 456 000 Neuwagen auf die Straße brachte, kam Daimler auf etwa 281 600 Stück - Audi lieferte mit knapp 579 000 Autos mehr als doppelt so viele aus, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten.
WACHSTUM IN CHINA VERLIERT AN SCHWUNG
China war in den vergangenen Jahren gerade für die Premium-Hersteller das Schlaraffenland der Autowelt. Doch inzwischen schwächt sich zumindest das Wachstum im Massengeschäft spürbar ab, selbst Platzhirsch Volkswagen musste zuletzt Monate der Stagnation verkraften. Der scheidende BMW-Chef Norbert Reithofer sieht China deswegen auf dem Weg, ein "normaler Markt" zu werden. Vergangenes Jahr legten die deutschen Premium-Marken bei den Verkäufen aber noch durch die Bank um mehr als 15 Prozent zu, Daimler verbuchte sogar ein fast doppelt so schnelles Wachstum.
Das trieb die drei Marktführer auch weltweit zu neuen Bestmarken. BMW verkaufte inklusive der britischen Töchter Mini und Rolls-Royce 2,12 Millionen Neuwagen und damit acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die VW-Tochter Audi legte um über zehn Prozent auf 1,74 Millionen Autos zu, diesen Wert schaffte Daimler dank elf Prozent Zuwachs auch - allerdings nur inklusive der Kleinwagen-Tochter Smart. Die Stuttgarter Hausmarke Mercedes-Benz kam alleine auf 1,65 Millionen Verkäufe, BMW lag bei über 1,8 Millionen Stück. Alle drei Hersteller wollen 2020 die Krone im Oberklasse-Segment aufhaben.
SUV-MODELLE BLEIBEN WICHTIGER TREIBER
Ein wichtiger Treiber dafür bleiben Autos in Geländewagen-Optik. Bei Audi war fast jeder dritte Neuwagen ein SUV, das Segment legte um 16 Prozent zu. BMW konnte von seinem größten SUV-Modell X5 über ein Drittel mehr verkaufen. In Planung ist bereits ein noch größeres Modell, das mit dem GL von Mercedes-Benz oder Audis Q7 konkurrieren soll, dessen neue Generation nächste Woche auf der Automesse in Detroit Premiere feiert. Dort zeigt Daimler-Chef Dieter Zetsche mit dem GLE Coupe den jüngsten SUV-Zuwachs und erhofft sich für 2015 "weitere Absatzimpulse". Auf die setzt auch Rivale Audi, der mit dem Q7 die zweite Stufe seiner Modelloffensive zünden will.
In Deutschland legte die Verluste schreibende spanische VW-Tochter Seat 2014 um zwölf Prozent auf gut 93 000 Neuwagen zu. Der koreanische Konkurrent Kia musste dagegen einen leichten Rückgang auf rund 53 500 Stück verkraften. 2015 soll aber ein ähnliches Wachstum stehen wie jetzt schon bei Seat. Bereits am Donnerstag hatte Renault einen Zuwachs von mehr als sechs Prozent auf über 172 000 Autos vermeldet./mmb/loh/fri/men
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