Volkswagen Aktie
WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039
| Innovationscampus |
04.12.2025 15:42:38
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VW-Aktie: Volkswagen plant Umbau von Gläserner Manufaktur
Geplant ist ein Innovationszentrum für zentrale Technologiefelder, darunter Künstliche Intelligenz, Robotik, Mikroelektronik und Chip-Design. Deutschlands größter Autobauer, der Freistaat Sachsen und die Technische Universität (TU) Dresden gehen dafür eine strategische Partnerschaft ein, hieß es. Dafür hatten sie eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben.
Die TU werde in Zukunft fast die Hälfte der Flächen in dem Dresdner Werk anmieten. In den kommenden sieben Jahren sollen vier neue Stiftungsprofessuren, Nachwuchsgruppen und gemeinsame Forschungsprojekte eingerichtet werden. Insgesamt wollen VW und TU dafür insgesamt mehr als 50 Millionen Euro investieren, hieß es.
Wie geht es für die Beschäftigten weiter?
Die mehr als 200 Beschäftigten sollen nach Angaben von VW vorerst ihren Arbeitsplatz in Dresden behalten. Für eine mittlere zweistellige Zahl an Beschäftigten seien die künftigen Aufgaben allerdings noch nicht ausdefiniert, sagte Edig. "Es wird hier, wie an allen anderen Werken, keine betriebsbedingten Kündigungen geben." Bis 2030 gelte eine Beschäftigungsgarantie.
Den Beschäftigten, deren Tätigkeiten künftig entfallen, sollen demnach Alternativen angeboten werden. Dazu zähle neben Aufhebungsverträgen und Vorruhestandsregelungen auch die Möglichkeit, an die Volkswagen-Standorte in Zwickau oder Chemnitz zu wechseln. Für einen Wechsel ins Stammwerk nach Wolfsburg kündigte VW eine Wechselprämie bis zu 30.000 Euro an.
"Wir lassen keinen einzigen Kollegen, keine einzige Kollegin im Regen stehen", versicherte Edig. "Wer weiter Autos bauen will, der setzt sich morgen ins eigene Auto und hilft uns, die Personalbedarfe in Chemnitz zu decken." Nach Angaben des Konzern-Betriebsrats sollen in der Gläsernen Manufaktur künftig 155 Menschen beschäftigt sein, wie Thomas Schäfer, Marken-Vorstand von Volkswagen Pkw, demnach in der Betriebsversammlung sagte.
IG Metall fordert Klarheit
Die IG Metall wies nach der Betriebsversammlung auf offene Fragen hin. "In zwei Wochen läuft die Produktion aus und das heißt also, für eine Anzahl von Leuten ist die Frage ungeklärt, welcher Beschäftigung sie ab dann nachgehen", sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Dresden, Stefan Ehly. "Wir fordern vom Unternehmen ein, dass hier jetzt Klarheit geschaffen wird."
Die Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, Daniela Cavallo, betonte an die Beschäftigten gerichtet: "Freiwillige Wechsel sind okay. Aber Versetzungen gegen euren Willen wird es mit uns nicht geben", sagte sie. Die Entscheidung müsse jeder persönlich treffen, es werde niemand gezwungen. Es sei nun wichtig, allen Beschäftigten eine Perspektive zu geben.
Umbau ab Januar geplant
"Wir haben uns die Entscheidung, die Fahrzeugproduktion in der Gläsernen Manufaktur nach mehr als 20 Jahren zu beenden, nicht leicht gemacht", sagte Schäfer. "Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten war sie jedoch zwingend erforderlich." Umso wichtiger sei es, dass jetzt ein tragfähiges Zukunftskonzept stehe.
Die Gläserne Manufaktur galt einst als Prestigeprojekt von VW und wurde 2001 als Produktionsstätte für das VW-Oberklasse-Modell Phaeton eingeweiht. 2016 wurde dessen Fertigung eingestellt und später der ID.3 produziert. Mitte Dezember endet auch diese Serienproduktion. Ab Januar 2026 soll das Werk umgebaut werden, als Auslieferungs- und Erlebnisstandort aber erhalten bleiben. Mitte 2026 sollen die ersten gemeinsamen Forschungsprojekte mit der TU starten, ab 2027 im Regelbetrieb.
Kretschmer lobt Umbaupläne
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nannte die Pläne einen Wendepunkt für den Industriestandort Sachsen. "Mit der Neuausrichtung der Gläsernen Manufaktur entsteht nicht nur ein Innovationscampus von nationaler Bedeutung - wir setzen ein klares Zeichen für den Anspruch unseres Landes, bei Zukunftstechnologien ganz vorn mitzuspielen", sagte Kretschmer.
Auf die Zukunft der VW-Werke in Zwickau und Chemnitz blickt Kretschmer optimistisch. "Ich habe eine klare Vorstellung von den Problemen von VW. Aber ich habe auch die Zuversicht und das komplette Vertrauen, dass das miteinander Besprochene gilt und dass Zwickau-Mosel und Chemnitz auch in den nächsten Jahrzehnten wichtige Standorte von Volkswagen sein werden", sagte er der Zeitschrift "Auto Motor und Sport".
Kretschmer zuversichtlich für Zukunft von VW in Sachsen
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist zuversichtlich, dass die sächsischen VW-Werke in Zwickau und Chemnitz bestehen bleiben. Es gebe entsprechende Aussagen und Zusagen von VW-Chef Oliver Blume, des Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch und seines niedersächsischen Amtskollegen Olaf Lies (SPD), sagte Kretschmer der Zeitschrift "Auto Motor und Sport".
"Ich habe eine klare Vorstellung von den Problemen von VW. Aber ich habe auch die Zuversicht und das komplette Vertrauen, dass das miteinander Besprochene gilt und dass Zwickau-Mosel und Chemnitz auch in den nächsten Jahrzehnten wichtige Standorte von Volkswagen sein werden", betonte Kretschmer.
Volkswagen hatte das Werk in Zwickau als erste Fabrik komplett auf die Produktion von E-Autos umgestellt. Allerdings schwächelt die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Im Motorenwerk Chemnitz werden Verbrennungsmotoren hergestellt.
"Großer Vertrauensschaden" bei den Beschäftigten
Bis 2030 gilt bei VW eine Beschäftigungssicherung. Konzernchef Blume hatte in der Vergangenheit wiederholt versprochen, sich um Zwickau zu kümmern. Allerdings muss das Werk auf absehbare Zeit Modelle an andere VW-Standorte abgeben.
Kretschmer sagte, er könne die Verunsicherung der Belegschaft verstehen. Nach anfänglicher Skepsis hätten die Beschäftigten die Umstellung auf Elektromobilität mit viel Engagement mitgemacht. "Und nun sind sie natürlich sehr enttäuscht, dass ihre Leistungen nicht dazu geführt haben, dass sie jetzt in der Krise sich sicher fühlen können. Das ist schon ein großer Vertrauensschaden", sagte Kretschmer.
DRESDEN/ZWICKAU (dpa-AFX)
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