Weniger Umsatz, mehr Gewinn |
05.06.2013 18:20:00
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voestalpine plant hohe Investitionen
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg gegenüber dem Jahr davor von 1,302 auf 1,442 Milliarden Euro, die EBITDA-Marge verbesserte sich von 10,8 auf 12,5 Prozent. Das operative Ergebnis kletterte von 704,2 auf 853,6 Millionen Euro - damit übertraf voestalpine die für das Gesamtjahr kommunizierte Guidance von 800 Millionen Euro deutlich. Die EBIT-Marge stieg von 5,8 auf 7,4 Prozent.
Der Stahlkonzern voestalpine plant hohe Investitionen - allein in ein neues Werk in Texas sollen insgesamt rund 550 Millionen Euro fließen - und rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2013/14 mit keinem weiteren Gewinnsprung, sondern Ergebnissen auf Vorjahresniveau sowie einem stabilen bis leicht steigenden Umsatz. "Wir gehen von einem EBITDA von knapp 1,5 Milliarden Euro und einem EBIT von 850 Millionen Euro aus", sagte Unternehmenschef Wolfgang Eder heute, Mittwoch, auf der Bilanzpressekonferenz. Der Umsatz soll sich "irgendwo zwischen 11,5 und 12 Milliarden Euro" bewegen.
Im per Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 ging der Umsatz noch um 4,4 Prozent auf 11,524 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 10,7 Prozent auf 1,442 Milliarden Euro, der operative Gewinn (EBIT) legte um 21,2 Prozent auf 853,6 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn (vor Minderheitsanteilen und Hybridkapitalzinsen) von 521,9 Mio. Euro - ein Plus von 26,3 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Das Gearing (Nettoverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) verbesserte sich von 53,5 auf 44,5 Prozent. Die Dividende soll von 80 auf 90 Cent je Aktie angehoben werden.
Der massive Gewinnsprung im abgelaufenen Geschäftsjahr ist den Unternehmensangaben zufolge auf einen Einmaleffekt aus dem Vorjahr zurückzuführen. Gemeint ist damit die 205 Mio. Euro schwere Vorsorge für das noch laufende Schienenkartellverfahren in Deutschland und die Schließung des Standortes Duisburg, die den Nettogewinn im Vergleichsjahr 2011/12 um fast ein Drittel gedrückt hatte.
Den zuletzt leichten Umsatzrückgang begründete Eder mit den gesunkenen Rohstoffpreisen - diese "Kostenvorteile seien an den Kunden weitergegeben worden". Zudem "wirkt sich natürlich auch die gesamtkonjunkturelle Abkühlung in gewisser Weise aus".
Das makroökonomische Umfeld bleibe herausfordernd - "nur Nischen in Bereichen wie Luftfahrt oder Bahninfrastruktur werden sich heuer sehr gut entwickeln und davon profitieren wir", so Eder.
Das Langfristziel - ein Umsatzanstieg auf 20 Mrd. Euro bis 2020 - bekräftigte der voestalpine-Chef: "Vorausgesetzt, dass wir in den nächsten zwei Jahren zu einer Normalisierung der Konjunkturentwicklung kommen," rechnet der Konzern fast mit einer Verdoppelung der Verkaufserlöse und einer "operativen Marge, die im Schnitt über die Jahre bei 14 Prozent liegt". Im Vorjahr verbesserte sich die EBITDA-Marge von 10,8 auf 12,5 Prozent und die EBIT-Marge von 5,8 auf 7,4 Prozent.
Um das angepeilte Umsatzziel auch tatsächlich zu erreichen, müssten die Verkaufserlöse im Schnitt jährlich um etwa 1 Mrd. Euro klettern. 50 bis 60 Prozent des Wachstums sollen "endogen" erfolgen "und etwas weniger exogen", also durch Zukäufe. Das Umsatzplus bis 2020 sei "ambitioniert, aber nicht utopisch", so Eder.
kre/tsk
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