11.10.2012 14:29:55

Verbund verkaufte Anteile an Energie Klagenfurt um 70 Mio. Euro

Der Verbund beendet sein Engagement bei der Energie Klagenfurt GmbH (EKG). Er verkaufte seinen 49-Prozent-Anteil am regionalen Energiedienstleister um 70 Mio. Euro an die Klagenfurter Stadtwerke, die nun Alleineigentümer sind. Grund sei die strategische Ausrichtung, sich von nicht strategischen Minderheitenbeteiligungen zu verabschieden, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. In Klagenfurt spielt aber auch eine besondere Rolle, dass der Verbund mit der EKG ein - inzwischen gescheitertes - Gas-Dampfkraftwerk (GDK) geplant hatte. Der Ausstieg des Verbunds aus der EKG war laut Insidern deswegen vorhersehbar.

Die EKG, derzeit reiner Energiedienstleister, sollte durch den GDK-Bau nach dessen Betriebsstart auch in die Energieerzeugung einsteigen - was allerdings scheiterte. So blieb die EKG offenbar eine nicht-strategische Minderheitenbeteiligung des Verbunds.

Dieser konzentriert sich laut Aussendung auf Mehrheitsbeteiligungen mit Schwerpunkt Wasserkraft: "Mit der Abgabe unseres Anteils an diesem kommunalen Energiedienstleister setzen wir einen weiteren Schritt bei der Bereinigung nicht strategischer Minderheitsbeteiligungen, um uns voll auf die Stärkung unserer Position als einer der größten Wasserkrafterzeuger Europas zu konzentrieren", so Verbund-Vorstandschef Wolfgang Anzengruber.

Anno 2005 war der Verbund mit 130 Mio. Euro bei der EKG eingestiegen. Der Anteilstransfer soll noch im Jahr 2012 abgeschlossen werden und wird das Verbund-Konzernergebnis leicht positiv beeinflussen, hieß es. Stadtwerke Klagenfurt Vorstand Romed Karre lobte in der Aussendung die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.

Der Eigentümervertreter der Stadtwerke Klagenfurt, Bürgermeister Christian Scheider (FPK), war, wie auch Stadtwerkevorstand Karre vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. In einer Aussendung vor einigen Tagen, als der EKG-Anteile-Rückkauf angekündigt worden war, sprach Scheider von einem "Schritt für die Energiewende in Klagenfurt". Damit sei der Weg für eine klimaschonende Energielösung mit einem Mix aus Biomasse, Gas und alternativen Energieformen eingeschlagen, hoffte der Politiker.

Vor allem drängt für Klagenfurt in der Energielösung aber die Zeit: Das völlig überalterte, mit Schweröl befeuerte, Fernheizwerk in der Innenstadt hat nur noch bis 2015 eine Betriebsgenehmigung. Gibt es bis dahin nicht die erhoffte Energielösung für die Stadt mit knapp mehr als 90.000 Einwohner, bleiben die an Fernwärme angeschlossenen Wohnungen in der Kärntner Landeshauptstadt kalt.

(Schluss) phs/gru

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