24.10.2012 11:49:00
|
Verbund bis September 2 - Stromerzeugung gestiegen, mehr Wasserkraft
Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber erklärte in der Mitteilung, dass sich der Verbund auf die strategischen Prioritäten konzentriere: "Wasserkraft, Mehrheitsbeteiligungen und die Märkte Österreich und Deutschland. Darüber hinaus sehen wir auch in Windkraft und den Ländern zwischen Österreich und der Türkei langfristig Potenzial."
Zum Thema Beteiligungen wird im Zwischenbericht bekräftigt, dass laufend Maßnahmen zur Optimierung des Beteiligungsportfolios geprüft würden. "Im Rahmen der Optimierung werden ergebnisoffene Gespräche geführt, unter anderem auch über das Türkei-Engagement des Verbund." Gegenstand solcher Gespräche sei die Prüfung einer Vielzahl von Optionen - von einem Ausstieg über den Erwerb weiterer und den Ausbau einer bestehenden Beteiligung.
Die Eigenerzeugung des Verbund stieg in den ersten drei Quartalen um insgesamt 17 Prozent auf 26.271 Gigawattstunden (GWh). Dabei erhöhte sich die Produktion aus Wasserkraft um 23 Prozent auf 23.233 GWh. Der Erzeugungskoeffizient der Laufkraftwerke lag mit 1,07 um 7 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt und um 19 Prozentpunkte über Vorjahr. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg um 38,5 Prozent.
Bei der Wärmekraft gab es dagegen einen Rückgang um 17,1 Prozent auf 2.883 GWh. Davon kamen 549 GWh aus dem heuer in Betrieb genommenen Gaskraftwerk Mellach. Die Erzeugung aus den anderen thermischen Kraftwerken des Verbund in Österreich sank um 637 GWh und auch das Gas-Kombi-Kraft im französischen Pont-sur-Sambre erzeugte weniger Strom (minus 439 GWh).
Die Probleme bei den Gaskraftwerken - relativ niedrige Strompreise und hohe Gaspreise - wirkten sich auch im operativen Ergebnis aus. So wurde der Gasliefervertrag für Mellach im dritten Quartal neu bewertet - erstmals ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Der daraus resultierende Ergebniseffekt wird mit minus 58,2 Mio. Euro angegeben.
Im Bereich der Gaskraftwerke sei weiterhin ein Risiko von Wertberichtigungen gegeben, obwohl die wirtschaftliche Situation durch die Anpassung von Gasbezugsverträgen bereits verbessert worden sei, so der Verbund in seiner heutigen Mitteilung. Das Gaskraftwerk Mellach wurde laut früheren Aussagen von Anzengruber bisher in Summe um 160 Mio. Euro abgewertet.
Der Gasliefervertrag für das 412-MW-Kraftwerk Pont-sur-Sambre wurde im zweiten Quartal im Rahmen eines so genannten Sauvegarde-Verfahrens gerichtlich aufgehoben. Diese Vertragsauflösung sei Mitte Oktober auch in zweiter Instanz bestätigt worden.
Für Mellach sei mit der Econgas in konstruktiven Gesprächen eine Anpassung des Gasliefervertrags vereinbart, die die derzeit schwierige wirtschaftliche Situation des Kraftwerks vorerst verbessere. Vereinbart worden sei, bei Ende 2013 eine langfristige Lösung zu finden.
Profitiert habe der Verbund von höheren Großhandels-Strompreisen: Die im Jahr 2011 über Terminmarktkontrakte gehandelten für 2012 maßgeblichen Preise ("Year Base 2012") seien mit 56 Euro pro Megawattstunde (MWh) um 12,2 Prozent über dem Vorjahresvergleichswert gelegen. Die Spotmarktpreise seien in den ersten drei Quartalen um 16,5 Prozent auf 43 Euro je MWh gesunken.
Die Stromerlöse stiegen laut Quartalsbericht um 2,7 Prozent auf 2 Mrd. Euro. Der Stromabsatz ging leicht um 0,7 Prozent auf 35.166 GWh zurück. An Endkunden wurden mit 7.209 GWh um 11,8 Prozent mehr verkauft. Der Stromabsatz an Händler ging um 7,5 Prozent auf 12.312 GWh zurück. Am österreichischen Endkundenmarkt sanken die Absatzmengen im Industriebereich um 5,3 Prozent. Im Segment Haushalt, Landwirtschaft und Gewerbe habe der Verbund mehr als 255.000 Endkunden.
Das Konzernergebnis stieg bis Ende September um 5,3 Prozent auf 332,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis sank wegen der erstmaligen Bewertung des Mellach-Gasliefervertrages und wegen der positiven Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen im dritten Quartal 2011 um 21,7 Prozent auf 679,5 Mio. Euro, erhöhte sich aber vor den Effekten aus Werthaltigkeitsprüfung um 10,1 Prozent auf 732,6 Mio. Euro. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg in den ersten drei Quartalen um 11,4 Prozent auf 937,5 Mio. Euro. Der Nettoverschuldungsgrad betrug 82,5 (81,8) Prozent.
Die Verbund-Aktie legte an der Wiener Börse heute bis zum späten Vormittag um 3,13 Prozent auf 18,12 Euro zu.
(Schluss) itz/ivn
ISIN AT0000746409 WEB http://www.verbund.com
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Verbund AGmehr Nachrichten
29.11.24 |
Wiener Börse-Handel: ATX legt zum Handelsende zu (finanzen.at) | |
29.11.24 |
Schwacher Wochentag in Wien: ATX Prime gibt am Nachmittag nach (finanzen.at) | |
29.11.24 |
Schwacher Handel in Wien: ATX nachmittags schwächer (finanzen.at) | |
29.11.24 |
Börse Wien: So steht der ATX Prime am Mittag (finanzen.at) | |
29.11.24 |
Gewinne in Wien: ATX am Freitagmittag in Grün (finanzen.at) | |
29.11.24 |
Gewinne in Wien: ATX Prime zum Start fester (finanzen.at) | |
29.11.24 |
Gute Stimmung in Wien: ATX zum Start mit positivem Vorzeichen (finanzen.at) | |
28.11.24 |
ATX-Handel aktuell: Letztendlich Gewinne im ATX (finanzen.at) |
Analysen zu Verbund AGmehr Analysen
02.10.24 | Verbund verkaufen | Deutsche Bank AG | |
16.08.24 | Verbund Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
29.07.24 | Verbund Sell | Deutsche Bank AG | |
25.07.24 | Verbund Sell | Baader Bank | |
19.06.24 | Verbund buy | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. |