01.07.2016 18:53:49
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UPDATE/BMW will das autonome Auto 2021 serienreif auf die Straße bringen
-- BMW, Mobileye und Intel kündigen Entwicklungspartnerschaft an
-- Partner wollen autonomes Fahren bis 2021 zur Serienreife bringen
-- BMW will beim autonomen Fahren Nummer 1 sein
-- BMW-Chef: Tesla-Unfall "sehr traurig"
(NEU: weitere Details)
Von Ilka Kopplin
FRANKFURT (Dow Jones)--In fünf Jahren will BMW das autonome Auto serienreif auf die Straße bringen. Dafür arbeitet der Autohersteller künftig in einer technologischen Partnerschaft mit dem israelischen Technologie-Unternehmen Mobileye und dem US-Chiphersteller Intel zusammen, wie die drei Unternehmen am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mitteilten.
"Unser Ziel ist bereits klar definiert: Wir wollen die Nummer 1 beim autonomen Fahren sein", kündigte BMW-Chef Harald Krüger auf der gemeinsamen Pressekonferenz an. Im vergangenen Jahr habe BMW mit der Übernahme des Kartendienstes Here dafür "den Weg geebnet". Das sei ein erster strategischer Schritt gewesen. Die Kooperation mit Mobileye und Intel sei nun "ein weiterer wichtiger Schritt", um das autonome Auto auf die Straße zu bringen.
Seit Jahren schon arbeiten Autohersteller wie Daimler und BMW, aber auch Technologieunternehmen wie Google und Apple am autonomen Fahren. Auch Tesla, der US-Hersteller von Elektroautos, spielt eine große Rolle. Die traditionsreichen Autohersteller müssen im Kampf gegen die US-Technologieunternehmen deshalb massiv investieren, um auch künftig führend zu bleiben. Vor allem aber müssen sie einen Wandel vollziehen. Motor, Karosserie und viel PS reichen künftig in einem Auto nicht mehr aus.
Für BMW steht dabei nun offenbar fest, dass die Vision des autonomen Fahrens mit den eigenen Kompetenzen allein nicht zu verwirklichen ist. "Zwei Dinge sind für uns unabdingbar: Wir müssen die eigene Kompetenz stärken und mit den richtigen Partner zusammenarbeiten", sagte Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich. Für das autonome Fahren brauche es neue Sensortechnologien, sehr leistungsfähige Computer, künstliche Intelligenz und Systeme, die die Umgebung erkennen, sagte Fröhlich weiter.
Der Chiphersteller Intel ist demnach insbesondere für die Datenverarbeitung und die Lieferung der Prozessoren zuständig. Mobileye trägt zu der Kooperation mit verschiedenen Softwarelösungen bei, beispielsweise zur Bildverarbeitung. Zudem bringt das Unternehmen auch Kameras mit ein.
Daimler verfolgt ähnliche Ziele wie die Konkurrenz aus München. Daimler-Chef Dieter Zetsche sorgte bereits auf der Internationalen Automobil Ausstellung im Jahr 2013 für viel Aufsehen, als er sich in einer S-Klasse auf die Bühne chauffieren ließ. Der Wettbewerber setzt dabei jedoch vorwiegend auf eigene Entwicklungen, auch bei der Software.
Technologie des autonomen Fahrens noch nicht ausgereift Derzeit haben die Autohersteller bereits verschiedene Fahrerassistenzsysteme in ihren Modellen, wie beispielsweise einen Stauassistenten für die Autobahn, ein System zum Halten und Wechseln der Spur oder auch einen Notbremsassistenten. Die Technologie des selbst fahrenden Autos ist jedoch noch nicht ausgereift.
Erst wenige Stunden vorher war bekannt geworden, dass die US-amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde einen tödlichen Unfall mit einem Tesla untersucht. Als das Elektro-Auto mit einem Lkw zusammenstieß, soll der Autopilot eingeschaltet gewesen sein. Tesla erklärte, dass das System den weißen Lkw vor dem hellen Tageslicht im Hintergrund nicht erkannt und deshalb nicht gebremst habe.
Der Tesla-Unfall sei "sehr traurig", sagte BMW-Chef Harald Krüger auf der Pressekonferenz. Er mache deutlich, dass die Technlogie nach heutigem Stand noch nicht serienreif sei und es noch ein paar Jahre brauche. Mobileye-Mitbegründer Amnon Shashua sagte, es sei sehr wichtig, dass Unternehmen transparent seien und deutlich machten, was die Systeme leisten, was sie aber auch nicht leisten könnten.
BMW-Modell iNext soll Grundlage für Strategie des autonomen Fahrens sein BMW, Intel und Mobileye wollen das autonome Auto auf Grundlage des iNext-Modells vorantreiben. Damit solle die Basis für "eine Flotte voll automatischer Autos" gelegt werden, sowohl für den Einsatz auf der Autobahn als auch im Stadtverkehr, kündigten die drei Unternehmen weiter an.
Ein Auto voll automatisch in der Stadt fahren zu lassen ist technologisch jedoch besonders aufwendig. In der Innenstadt sind Fußgänger und Fahrradfahrer unterwegs, zudem gibt es mehr Hindernisse im Straßenverkehr, wie beispielsweise Kreisverkehre oder auf der Fahrspur parkende Autos.
Technologisch sei es jedoch das Ziel, dass der Fahrer über mehrere Schritte künftig nicht nur die Hände vom Lenkrad nehmen, sondern die Zeit im Auto ganz anders nutzen könne, beispielsweise als zweites Büro. Er braucht seine Aufmerksamkeit demnach nicht mehr dem Straßenverkehr zu widmen. Sei dieses Stadium erst erreicht, dann sei es technisch gesehen auch möglich, dass das Auto sogar ganz ohne Fahrer auskäme, hieß es in einer Mitteilung der Unternehmen. Nach Ansicht der Technologie-Partner eröffnet diese Technologie dann wiederum die Möglichkeit für "selbst fahrende Flotten", die Basis seien für "grundlegend neue Geschäftsmodelle in einer vernetzten, mobilen Welt".
Um diese Vision zu verwirklichen, nehmen die drei Unternehmen viel Geld in die Hand. Mobileye-Manager Shashua sagte, mindestens 100 der insgesamt 700 Mobileye-Mitarbeiter würden künftig nur für das gemeinsame Projekt arbeiten. Intel-Chef Brian Krzanich sprach von Investitionen in der Größenordnung mehrerer hundert Millionen US-Dollar. BMW-Chef Krüger äußerte sich nicht zum Investitionsvolumen.
Das Ziel der drei Unternehmen ist jedoch, führend in der Branche zu sein, einen Industriestandard zu setzen, eine "offene Plattform" für autonomes Fahren zu kreieren, hieß es am Freitag. Diese Plattform werde auch anderen Herstellern der Autobranche, wie auch anderen Branchen zur Verfügung stehen, die von "autonomen Maschinen" profitieren wollten.
Kontakt zum Autor: ilka.kopplin@wsj.com
DJG/iko/jhe
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July 01, 2016 12:22 ET (16:22 GMT)
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