Renault Aktie
WKN: 893113 / ISIN: FR0000131906
04.08.2017 16:19:48
|
UPDATE/Autoindustrie diktierte Kanzleramt Bedingungen bei Abgas-Test
--Ehemalige CDU-Politiker lobbyierten für Autoindustrie
--Straßentest für Autoabgase sollte entschärft werden
--Bundesregierung widerspricht Vorwurf der Kumpanei
(NEU: Reaktion der Bundesregierung)
BERLIN (Dow Jones)--Die Autoindustrie hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel im Bundeskanzleramt massiv gegen strenge Abgastests bei Dieselautos interveniert. Demnach drängten im Frühjahr 2015 sowohl der Cheflobbyist des Autobauers Daimler als auch der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) am gleichen Tag darauf, den EU-Entwurf eines strengen Abgastests unbedingt zu entschärfen.
Daimler-Lobbyist Eckart von Klaeden habe sich per E-Mail an den Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Lars-Hendrik Röller, gewandt und VDA-Präsident Matthias Wissmann habe Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) bearbeitet. Beide Lobbyisten gehören der CDU an und arbeiteten früher in der Bundesregierung - Klaeden als Staatsminister im Kanzleramt und Wissmann als Forschungs- und Verkehrsminister.
Die Beamten des Kanzleramts schrieben Altmaier dem Bricht zufolge daraufhin eine "Stellungnahme" auf, in der es heißt, man werde das Umweltministerium und Verkehrsministerium "bitten", bei der Sitzung in Brüssel "explizit die von VDA/Daimler geäußerte Befürchtung" zu dem Messverfahren "anzusprechen" und das von Wissmann geforderte "realistische Gesamtkonzept" bei "weiteren Diskussionen zu berücksichtigen".
Ein Regierungssprecher widersprach dem Eindruck, dass die Regierung die Anliegen der Autohersteller willfährig behandelt. "Die Bundesregierung erhält täglich eine Vielzahl von Stellungnahmen von Unternehmen und Interessengruppen und führt hierzu Gespräche", erklärte er. "Entscheidungen trifft die Bundesregierung jedoch unabhängig und in eigener Willensbildung", legte der Sprecher nach.
Bei dem Messverfahren handelt es sich um den sogenannten RDE-Test für Abgase von Autos, der Straßenmessungen vorsieht. Der RDE wird ab September für alle Neuwagen angewendet. Die Bundesregierung hatte sich bei der Verabschiedung dafür stark gemacht, dass für die mit dem Test korrespondierenden Grenzwerte großzügige Übergangsfristen eingeräumt werden. Seit dem Diesel-Skandal steht die Bundesregierung im Verdacht, sich zum Büttel für Deutschlands wichtige Industrie gemacht zu haben und sich schützend vor die Branche zu stellen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/sha
(END) Dow Jones Newswires
August 04, 2017 09:48 ET (13:48 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 48 AM EDT 08-04-17

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Renault S.A.mehr Nachrichten
Analysen zu Fiat Chrysler (FCA)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
BMW AG | 76,26 | -1,29% |
|
Ford Motor Co. | 8,80 | -1,26% |
|
General Motors | 41,16 | -4,49% |
|
Hyundai Motor Co Ltd Pfd Shs Issued 1999 | 149 700,00 | 2,25% |
|
Kia Motors Corp | 89 600,00 | 1,36% |
|
Mazda Motor Corp. | 5,04 | -3,48% |
|
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 51,12 | -0,43% |
|
Nissan Motor Co. Ltd. | 2,13 | -2,90% |
|
Renault S.A. | 42,89 | -2,28% |
|
Suzuki Motor Corp. | 9,93 | -3,71% |
|
Toyota Motor Corp. (spons. ADRs) | 159,00 | -1,55% |
|
Volkswagen (VW) St. | 93,90 | -0,90% |
|