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Eigenkapitalregeln im Blick: 16.04.2022 15:22:00

Unsichere Wirtschaftslage: Deutsche-Bank-Vize hält zu strenge Bankenregulierung für gefährlich - Inflationsrate von 10% möglich

Unsichere Wirtschaftslage: Deutsche-Bank-Vize hält zu strenge Bankenregulierung für gefährlich - Inflationsrate von 10% möglich

"Jetzt manche dieser Instrumente noch zu verschärfen, halten wir nicht für sinnvoll", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Man dürfe gerade in der aktuellen Situation nicht die Balance verlieren.

"Für jeden Euro, den wir nicht aufgrund regulatorischer Vorgaben als zusätzliches Eigenkapital vorhalten oder in den europäischen Abwicklungsfonds einzahlen müssen, können wir je nach Art und Besicherung des Kredits zwischen 20 und 40 Euro an zusätzlichem Kreditvolumen ausreichen." Deutschlandweit seien das für alle Banken nach Schätzungen der Deutschen Bank bis zu 700 Milliarden Euro an potenziellem Kreditvolumen, das aufgrund verschiedener Vorschriften nicht für Unternehmen zur Verfügung stehen würde.

Der Vize-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank blickt mit Sorge auf die hohen Inflationsraten. "Unsere Prognose ist, dass wir im Laufe des Jahres bei einer Inflationsrate von 7 bis 8 Prozent liegen werden. Für den Fall, dass die Energieimporte stärker limitiert werden, könnten wir sogar 10 Prozent und mehr sehen", sagte er der Zeitung. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir Inflationsraten bekommen könnten, wie wir sie seit den Siebzigerjahren nicht mehr gesehen haben."

Mit Blick auf die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank hält von Rohr baldige Zinserhöhungen für "dringend erforderlich", "damit die Inflationserwartungen sich nicht auf hohem Niveau verfestigen".

Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) beschlossen, den Leitzins von null Prozent trotz anhaltend hoher Inflationsraten beizubehalten. Der Leitzins im Währungsraum der 19 Länder liegt seit nunmehr rund sechs Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent.

Weiterhin stellte von Rohr ein Ende der Strafzinsen für Sparer in Aussicht. "Sobald die Notenbank auf Negativzinsen verzichtet, wird es auch für uns keinen Grund mehr geben, im Privatkundengeschäft Verwahrentgelte zu erheben. Das sollte dann ziemlich schnell gehen", sagte er.

Dieses Jahr Inflationsraten von mehr als 10 Prozent möglich

Karl von Rohr hält in diesem Jahr zweistellige Inflationsraten für möglich. "Unsere Prognose ist, dass wir im Laufe des Jahres bei einer Inflationsrate von 7 bis 8 Prozent liegen werden. Für den Fall, dass die Energieimporte stärker limitiert werden, könnten wir sogar 10?Prozent und mehr sehen", so Rohr im Interview weiter. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir Inflationsraten bekommen könnten, wie wir sie seit den Siebzigerjahren nicht mehr gesehen haben", so von Rohr.

Mit Blick auf die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank sagte von Rohr, dass er baldige Zinserhöhungen für "dringend erforderlich" halte, "damit die Inflationserwartungen sich nicht auf hohem Niveau verfestigen". Die Deutsche Bank warne schon seit Längerem vor höheren Inflationsraten. "Mein Eindruck ist aber, dass die EZB jetzt auch sieht, dass Zinsanhebungen unvermeidlich sind", sagte er. Gleichzeitig stellte von Rohr ein Ende der Strafzinsen für Sparer in Aussicht. "Sobald die Notenbank auf Negativzinsen verzichtet, wird es auch für uns keinen Grund mehr geben, im Privatkundengeschäft Verwahrentgelte zu erheben. Das sollte dann ziemlich schnell gehen", sagte er.

BERLIN (dpa-AFX) / FRANKFURT (Dow Jones

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