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11.02.2025 17:54:46
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TUI steigert Umsatz und bestätigt Prognose - Aktie trotzdem tiefer
"Das erste Quartal zeigt: Wir sind auf dem Weg zu weiterem Wachstum im Gesamtjahr. Die Menschen priorisieren ihren Urlaub auch in Zeiten von Veränderung und konjunkturellen Risiken. Das Geschäft unserer Hotel- und Kreuzfahrtgesellschaften wächst kontinuierlich und ist hochprofitabel", sagte Vorstandschef Sebastian Ebel laut der Mitteilung.
3,7 Millionen Gäste reisten im den drei Monaten Oktober bis Dezember mit der TUI, 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg im Geschäftsquartal um 13 Prozent auf 4,87 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang dank einer guten Performance im Bereich Urlaubserlebnisse auf 50,9 Millionen Euro, gegenüber 6,0 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Unter dem Strich stand ein Konzernverlust nach Steuern von 30,4 Millionen, gegenüber einem Minus von 83,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Analysten hatten im Konsens mit einem bereinigten EBIT von 16 Millionen bei Einnahmen von 4,49 Milliarden Euro gerechnet. Unter dem Strich hatten sie eine Ausweitung des Verlustes erwartet.
Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet TUI weiterhin einen Umsatzanstieg von 5 bis 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einen Anstieg des bereinigten EBIT um 7 bis 10 Prozent, insbesondere aufgrund der Erwartungen für den Sommer 2025.
Mittelfristig erwartet der Konzern ein durchschnittliches Wachstum des bereinigten EBIT von ca. 7 bis 10 Prozent pro Jahr und einen Nettoverschuldungsgrad von stark unter 1,0x.
TUI-Chef zu möglichem Warnstreik: Vorkehrungen getroffen
Der Reisekonzern TUI ist nach eigenen Angaben auf einen möglichen Warnstreik bei seiner Airline TUIfly vorbereitet. "Wir haben Vorkehrungen dafür getroffen", sagte TUI-Chef Sebastian Ebel bei einer Hauptversammlung in Hannover. Als Pauschalreiseanbieter sei man dazu verpflichtet, Kunden zu transportieren oder eine Ersatzleistung anzubieten. "Und das werden wir auch tun."
Die Verhandlungen über die Vergütungstarifverträge für die laut TUI rund 1.300 Beschäftigten in der Kabine, am Boden und der Technik von TUIfly laufen seit vergangenem Dezember. Die Gewerkschaft Verdi hatte im Januar ein Angebot der Arbeitgeberseite "als nicht verhandlungsfähig" abgelehnt. Warnstreiks seien nicht mehr auszuschließen und könnten schon im Februar beginnen, hieß es.
Was die Gewerkschaft fordert
Verdi fordert für die Kabinenbeschäftigten eine Gehaltserhöhung von 17 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro monatlich - bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem soll eine Corona-Krisenvereinbarung zurückgenommen werden, durch die die Vergütung auf dem Stand von 2019 eingefroren sei. Für die Beschäftigten am Boden werden eine Erhöhung um 8 Prozent sowie Verbesserungen bei der Arbeitszeit und dem Schichtdienst gefordert.
Aus Branchenkreisen heißt es, die Verdi-Forderungen summierten sich über drei Jahre auf über 40 Prozent. TUI-Chef Ebel sprach von einem harten Ringen um eine wirtschaftlich vertretbare Lösung. Grund dafür seien auch schlechte Standortbedingungen in Deutschland. "Es geht um die Zukunftsfähigkeit der TUIfly in einem Markt, der durch Überkapazität gekennzeichnet ist." Die Verhandlungen für die Kabinenbeschäftigten sollen laut Verdi am Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt werden.
TUI noch stärker unter Druck nach Zahlen - Maue Buchungslage
Nach durchwachsenen Geschäftszahlen sind die zuletzt erholten Aktien von TUI am Dienstag wieder kräftig unter Druck geraten. Die Papiere der Hannoveraner rutschten via XETRA schlussendlich um 10,80 Prozent ab auf 7,60 Euro. Damit wackelt die 100-Tage-Durchschnittslinie, nachdem sie zuvor schon die 50-Tage-Linie gerissen hatten. Beide sind ein Maß für die mittelfristige Entwicklung. Im etwas schwächeren MDAX der mittelgroßen Werte waren sie das Schlusslicht.
Analystin Chandni Hirani von der britischen Investmentbank Barclays sprach zwar von ermutigenden Resultaten im ersten Geschäftsquartal. Die schwache Entwicklung im Bereich Märkte und Airlines aber dürfte die Kursentwicklung bremsen. Sie konstatierte zudem eine Normalisierung im Buchungsverhalten.
Sowohl für den gesamten Winter als auch für die Sommersaison registrierte TUI bisher zwei Prozent mehr Buchungen als im Vorjahr. Damit lag man aber laut Hirani unterhalb der Steigerungsrate von vier Prozent für das Wintergeschäft, die noch im Dezember genannt worden sei. Für die Sommersaison sei es zuvor sogar ein Plus von sieben Prozent gewesen. Auch Cristian Nedelcu von der Bank UBS wies auf diesen Abschwung hin. Beide lobten allerdings die stärker gestiegenen Durchschnittspreise.
Vorstandschef Sebastian Ebel sieht für den Rest des Geschäftsjahres den Konzern auf Kurs zu weiteren Steigerungen - allerdings im geringeren Maße. Auch die Krise des US-Flugzeugbauers Boeing verhindert stärkere Verbesserungen.
Die Bank of America kürzte ihre Schätzungen für den diesjährigen Umsatz sowie das operative Ergebnis und senkte daraufhin das Kursziel von 12,50 auf 12,00 Euro. Mit einer bestätigten Kaufempfehlung geht Analyst Othmane Bricha davon aus, dass die Aktien innerhalb von zwölf Monaten eine Gesamtrendite aus Kursgewinn und Dividende von mindestens zehn Prozent abwerfen werden. Als Argument für den Reisekonzern erwähnte er die gesundete Bilanz, die vielleicht wieder Dividendenzahlungen zulasse.
DOW JONES / dpa-AFX Broker
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