Starker Gesamtmarkt |
09.10.2024 22:04:00
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Tesla-Aktie gewinnt: Tesla-Verkäufe in China legen kräftig zu - Aktivisten besetzen Bagger nahe Tesla-Werk
Im Vergleich zum stark gewachsenen Gesamtmarkt hinkte das Unternehmen von Elon Musk jedoch hinterher. Den Angaben zufolge zogen die Auslieferungen sämtlicher Fahrzeuge mit modernem Antrieb in China im September um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 1,29 Millionen Einheiten an. Für Schub hatten zuletzt Kaufanreize der chinesischen Regierung gesorgt.
Verband entscheidet über neuen Wasservertrag
Der US-Elektroautobauer Tesla will in einem neuen Vertrag mit dem regionalen Wasserverband eine geringere Wasserliefermenge und höhere Grenzwerte für zwei Stoffe im Abwasser festschreiben. Die Verbandsversammlung - drei Städte und 13 Gemeinden
- verschob am Mittwoch eine Entscheidung einstimmig auf den 4.
Dezember.
"Der Entwurf enthält einige Punkte, die einer tiefergreifenden rechtlichen Prüfung und Kommentierung durch die zuständige Kommunalaufsicht des Landkreises Märkisch-Oderland bedürfen", teilte der Verband mit. Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler (parteilos) - Vizechefin der Versammlung - zeigte sich aber optimistisch, "dass wir damit einen Kompromiss gefunden haben, der hoffentlich nach der Abstimmung mit der Kommunalaufsicht am 04.12.2024 in der Verbandsversammlung abgestimmt werden kann".
Der Entwurf war das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Tesla und der Wasserverbandsspitze. "Wir sind überzeugt, mit der nun vorliegenden Version des Änderungsvertrags die Versorgungssicherheit für das gesamte Verbandsgebiet langfristig zu sichern", heißt es in einem Brief von Tesla an die Vertreter der Verbandsgemeinden, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Weniger Wasser - erhöhte Grenzwerte
Im Entwurf des Vertrags zwischen Tesla und dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) ist demnach ein Rückgang der Trinkwasserliefermenge von 400.000 Kubikmeter vorgesehen - damit würde die maximal verfügbare Menge 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr betragen. Das wird möglich, weil Tesla nach eigenen Angaben bis zu 100 Prozent des Abwassers in der Fabrik recycelt. Dadurch ändert sich die Abwasserqualität in Richtung Sanitärabwasser.
Der Grenzwert für "Stickstoff Gesamt" im Abwasser soll auf 100 Milligramm pro Liter verdoppelt werden, der von "Biologischem Sauerstoff" von 300 auf 450 Milligramm pro Liter steigen. "Die angepassten Einleitparameter liegen immer noch deutlich unter denen im Verbandsgebiet zulässigen", teilte Tesla mit.
Bürgerinitiative will Kommunen stärker einbinden
"Stern" und RTL berichteten am Dienstag, Tesla wolle mit dem neuen Vertrag Trinkwasserschutz-Auflagen in Brandenburg umgehen. Die Bürgerinitiative gegen Tesla - der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg - forderte, die kommunalen Parlamente müssten über neue Verträge von dieser Bedeutung vorab beraten.
Die Entscheidung über einen möglichen Stopp der Abwasserentsorgung hatten die 16 Verbandskommunen des WSE im April vertagt. Nach bisheriger Ansicht des Wasserverbands zufolge überschreitet Tesla "ständig und in erheblicher Weise" Abwassergrenzwerte. Das betrifft Werte für sogenannten refraktären Phosphor sowie für Gesamtstickstoff.
Der Wasserverbrauch von Tesla liegt nach Angaben des Unternehmens unter dem Branchendurchschnitt. Das Wasser ist seit dem Bau der Fabrik ein umstrittenes Thema. Ein Teil des Werksgeländes liegt in einem Wasserschutzgebiet.
Aktivisten klettern auf Bagger in der Nähe des Tesla-Werks
In der Nähe des Tesla-Werks in Grünheide haben Aktivisten am Mittwochnachmittag einen Bagger besetzt und Bauarbeiten verhindert. Drei schwarz vermummte Menschen waren auf dem Baufahrzeug auf einem umzäunten Areal zu sehen. Polizisten von Land und Bund versuchten bis in den Abend, die Besetzer von dem Bagger zu holen, was vorerst nicht gelang.
Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, waren Bauarbeiter auf einer provisorischen Baustraße im Einsatz, wo im September Bäume gefällt worden waren. Es geht dort um Vorbereitungen für den Bau eines Güterbahnhofs und eines neuen Personenbahnhofs Fangschleuse ganz in der Nähe des einzigen europäischen Tesla-Werks von Elon Musk.
Protestaktion in der Nähe von Bahngleisen
Die Tesla-Gegner protestierten auf dem Bagger in der Nähe der Bahngleise von Berlin Richtung Frankfurt (Oder), rund 500 Meter vom Bahnhof Fangschleuse entfernt, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Im Wald daneben hielten sich noch einmal 25 bis 30 Personen auf. Von ihnen gingen keine Störungen aus, wie es hieß. Auf Videos im Internet war zu sehen, wie sie laute Musik spielten und Parolen riefen.
Die drei Aktivisten auf dem Bagger von der Gruppe "Tesla stoppen" konnten nach ersten Erkenntnissen der Polizei am Nachmittag durch den aufgestellten Zaun schlüpfen. Aufforderungen der Polizei, die Baumaschine zu verlassen, ignorierten sie. Die Umweltaktivisten schrieben in ihrem Kanal bei Telegram: "Hier wird ein Güterbahnhof für einen Milliardär gebaut und dabei der Wald und das Trinkwasser gefährdet. Aber nicht mit uns! Jetzt stehen die Maschinen still."
Am Abend waren in dem Telegram-Kanal Fotos von einer Hebebühne der Polizei zu sehen, die nach Einbruch der Dunkelheit und von Scheinwerfern beleuchtet aufgestellt und dann aber wieder abgezogen wurde. Die Besetzung und der Polizeieinsatz zogen sich da schon über Stunden hin.
Schon seit Ende Februar wenden sich in Grünheide Umweltaktivisten in einem Waldcamp mit Baumhäusern gegen Tesla. Ihr Protest richtete sich grundsätzlich gegen eine geplante Erweiterung des Fabrikgeländes für einen Güterbahnhof und Logistikflächen.
Die Tesla-Aktie notierte im NASDAQ-Handel am Mittwoch letztendlich 1,41 Prozent tiefer bei 241,05 US-Dollar.
/vr/DP/nas/mow/mis/he
STRAUSBERG (dpa-AFX) / PEKING (dpa-AFX)
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