Ziele im Blick 30.01.2025 15:14:00

Symrise-Aktie im Minus: Profitables Wachstum 2024, Margenplus 2025

Symrise-Aktie im Minus: Profitables Wachstum 2024, Margenplus 2025

2025 will der Duftstoff- und Aromenhersteller die kürzlich angepassten mittelfristigen Ziele erfüllen, wenngleich die Rendite am unteren Ende des Zielkorridors gesehen wird, wie das Unternehmen in Holzminden mitteilte.

2024 wurde das im November erhöhte Ziel von mehr als 7 Prozent organischem Wachstum übertroffen, wenn auch nicht ganz so deutlich, wie von Analysten erwartet: Um 8,7 Prozent steigerte der DAX-Konzern die Einnahmen auf vergleichbarer Basis, nominell betrug das Plus 5,7 Prozent auf 5 Milliarden Euro. Das EBITDA erreichte 1,033 Milliarden Euro, das sind 130 Millionen mehr Gewinn als im Vorjahr. Die EBITDA-Marge erreichte entsprechend 20,7 Prozent und erfüllte damit das selbstgesteckte Ziel von mehr als 20 Prozent.

Analysten hatten im Konsens mit 9,6 Prozent vergleichbarem Wachstum und einer Marge von 20,4 Prozent gerechnet.

Netto verdiente Symrise 478 Millionen Euro - 41 Prozent mehr als 2023, als das Ergebnis von einem Produktionsstillstand in einer US-Fabrik sowie Kosten für die Neuaufstellung des Segments Scent & Care und einer Kartelluntersuchung belastet war.

2025 will Symrise ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent schaffen und dabei eine Umsatzrendite bezogen auf das EBITDA von "um die 21 Prozent" erwirtschaften. Im November hatte der neue CEO Jean-Yves Parisot für die Zeit bis 2028 einen Margenzielkorridor von 21 bis 23 Prozent ausgegeben. Mit Blick auf 2024 sagte Parisot: "Wir haben das Jahr genutzt, und unser Portfolio weiter geschärft und die Kostensituation stark verbessert."

So reagiert die Symrise-Aktie

Ein teils durchwachsenes Zahlenwerk von Symrise hat die Aktie des Herstellers von Aromen und Duftstoffen am Donnerstag nur zeitweise stärker unter Druck gebracht. Am späten Vormittag stand ein Minus von 0,49 Prozent auf 100,90 Euro zu Buche. Damit war das Papier im insgesamt freundlichen Marktumfeld unter den schwächeren Titeln im DAX. Halt fand der Kurs an der 21-Tage-Linie, die charttechnisch interessierten Anlegern den kurzfristigen Trend signalisiert und bei 99,50 Euro verläuft.

Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen Symrise will im neuen Jahr etwas profitabler werden. Die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll 2025 rund 21 Prozent erreichen, nachdem sie sich 2024 nach einem außergewöhnlich schwachen Vorjahreswert um 2,7 Prozentpunkte auf 20,7 Prozent erholt hatte. Derweil wuchs der Umsatz im vergangenen Jahr in etwa wie von Experten erwartet. Wechselkurs- und Portfolioeffekte ausgeklammert, lag das Erlösplus aber unter der mittleren Analystenschätzung. Der Aktienkurs geriet am Donnerstag kräftig unter Druck.

Der seit April 2024 amtierende Unternehmenslenker Jean-Yves Parisot legte den Fokus von Anfang an verstärkt auf die Kosten. Die Effizienz soll gesteigert werden, etwa durch integrierte Prozesse auf Konzernebene, sei es bei der Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen oder bei der Auslieferung an Kunden. So werden der Einkauf mit teils sehr vielen Zulieferern bestimmter Rohstoffe sowie die Anzahl tausender, teils sehr individueller Produkte unter die Lupe genommen. Zudem soll die Struktur der Produktionsstätten verbessert werden. 83 gebe es davon, die jährlich 270 Millionen Euro Investitionen erforderten, hatte es noch im alten Jahr geheißen.

Alles in allem wurden die Kosten 2024 um 50 Millionen Euro gesenkt, wie Symrise bei der Veröffentlichung der vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Jahr in Holzminden weiter mitteilte. Zudem profitierte das Unternehmen von einer guten Nachfrage nach teuren Parfüms, Zutaten für würzige Produkte und dem Geschäft mit Zusätzen für Heimtiernahrung. Letzteres verlor zum Jahresende hin aber deutlich an Schwung, was laut Analyst Edward Hockin von der Bank JPMorgan die Aktionäre durchaus stören könnte.

Bei einem Konzernumsatzwachstum um 5,7 Prozent auf 5 Milliarden Euro stieg das operative Ergebnis (Ebitda) 2024 um gut ein Fünftel auf 1,03 Milliarden Euro. Beide Kennziffern liegen leicht über den mittleren Analystenschätzungen. Aus eigener Kraft - also Wechselkurs- und Portfolioeffekte herausgerechnet - wuchsen die Erlöse um 8,7 Prozent und damit weniger als von Analysten erwartet. Hier peilt das Unternehmen im neuen Jahr ein Plus von 5 bis 7 Prozent an. Unter dem Strich verdiente Symrise im vergangenen Jahr gut 478 Millionen Euro - nach 340,5 Millionen im Jahr davor.

Die Effizienzsteigerungen sollen im neuen Jahr auch positiv auf den Finanzmittelzufluss wirken. Der sogenannte Business Free Cashflow soll von 13,6 Prozent des Umsatzes auf rund 14 Prozent zulegen. Dazu beitragen soll auch das Management des Betriebskapitals, etwa durch mehr Augenmerk auf Zahlungskonditionen und das Forderungsmanagement sowie Bemühungen, die Lagerbestände zu reduzieren.

Analystin Georgina Fraser von der US-Investmentbank Goldman Sachs gab in einer ersten Reaktion aber zu bedenken, dass einige Anleger das Fehlen eines echten Effizienzprogramms zur Untermauerung der Rentabilitätsprognose hinterfragen dürften. Diese Investoren bräuchten auch Gewissheit, dass die operative Entwicklung auch zu Beginn des Jahres 2025 stark sei.

An der Börse kamen die Resultate in Summe schlecht an. Die Aktien hatten bis zum Mittag zwar ihre Anfangsverluste wettgemacht, gerieten dann aber wieder unter Druck. Am Nachmittag waren sie mit einem Minus von 3,7 Prozent auf 97,62 Euro zweitschwächster Dax-Wert. Der jüngste Erholungsversuch wackelt damit kräftigt, es droht ein Rutsch auf den tiefsten Stand seit dem vergangenen Frühjahr.

DOW JONES / (dpa-AFX)

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Bildquelle: Symrise

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