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14.08.2013 15:05:00

Swiss Life legt deutschen AWD-Klägern Zusammenschluss nahe

Der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life will das unrühmliche Kapitel AWD möglichst schnell vom Tisch haben. Deutschen Sparern, die sich von dem Finanzvertriebsunternehmen falsch beraten fühlen und deshalb vor Gericht gezogen sind, legte Swiss-Life-Chef Bruno Pfister nahe, sich zu Gruppen zusammenzuschließen, um Vergleichsverhandlungen zu erleichtern. "Wenn einige Parteien zusammengehen und dann Verhandlungen anbieten, wären wir dazu bereit", sagte Pfister am Mittwoch in einer Konferenz mit Analysten zum Halbjahresbericht.

Insgesamt zeigte er sich kompromissbereit. Den Vorwurf der systematischen Falschberatung durch AWD-Vertreter weise Swiss Life zurück. Aber, "wenn wir sehen, dass Klagen berechtigt sind, werden wir eine Lösung finden", sagte Pfister.

In Österreich schloss der Versicherer, der AWD 2008 für 1,2 Mrd. Euro übernommen hatte, Anfang der Woche einen außergerichtlichen Vergleich mit dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) und zahlte 11,1 Millionen Euro. Der VKI hatte die Ansprüche von 2.500 Kleinanlegern von rund 40 Mio. Euro übernommen und gegen den AWD fünf Sammelklagen eingereicht, die ab September verhandelt werden sollten.

Die Verbraucherschützer und der Finanzberater hatten sich jahrelang ein öffentliches und juristisches Match um den Verkauf von Immofinanz-Aktien geliefert. AWD-Leute hatten die Papiere vor der Finanzkrise großflächig an den Mann und die Frau gebracht. Nach dem Zusammenbruch des Immofinanz-Imperiums 2008 verlor die Anlage jedoch den Großteils ihres Werts. Mit dem nunmehr erzielten Vergleich ist die Causa zivilrechtlich vom Tisch. Auf der Strafrechtsebene laufen aber nach wie vor Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKStA) in Wien. Die Anklagebehörde hat AWD-Gründer Carsten Maschmeyer und weitere (frühere) AWD-Manager im Visier. Es geht um den Verdacht des schweren gewerbsmäßigen Betrugs, es gilt die Unschuldsvermutung.

Laut Swiss-Life-Chef Pfister ist die Sache in Deutschland wegen der vielen involvierten Parteien komplexer. Die Sache werde Swiss Life wohl noch einige Zeit beschäftigen. Im letzten Jahr schrieb der Versicherer fast 600 Mio. Franken (485 Mio. Euro) auf den Unternehmenswert von AWD ab. Der Name verschwand von der Bildfläche, das Geschäft wird nun unter der Marke Swiss Life Select geführt. Auch AWD-Mitarbeiter hätten sich für den Namenswechsel ausgesprochen, sagte Pfister.

(Schluss) snu/stf

ISIN CH0014852781 WEB http://www.swisslife.com/ http://www.awd.at

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