07.09.2010 22:36:17
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ROUNDUP: HP fürchtet Geheimnisverrat durch Ex-Chef Mark Hurd
Hurd habe Geheimhaltungserklärungen unterschrieben, ließ HP in einem Firmenblog wissen. "HP beabsichtigt, diese Vereinbarungen auch durchzusetzen." Zuletzt hatte Hurd sich vor einem Monat vertraglich zur Verschwiegenheit verpflichtet, als er HP wegen falscher Spesenabrechnungen und der Liaison mit einer externen Mitarbeiterin verlassen musste. Im Gegenzug bekam er ein stattliches Abfindungspaket im Wert von um die 35 Millionen Dollar.
Die beiden Konzerne bekriegen sich bei Großrechnern, wie sie in Firmen oder im Internet eingesetzt werden. Oracle, eigentlich der Erzrivale des deutschen Unternehmenssoftware-Herstellers SAP, hatte den Server-Spezialisten Sun übernommen und war damit auch ins Hardwaregeschäft eingestiegen. Oracle-Chef Larry Ellison machte keinen Hehl daraus, dass er Hurd gerade wegen dessen Erfahrung im Computergeschäft geholt hat.
Die Oracle-Präsidenten führen maßgeblich das Tagesgeschäft, aus dem sich der 66-jährige Firmengründer Ellison weitgehend zurückgezogen hat. "Es gibt keine Führungskraft in der IT-Welt mit mehr einschlägiger Erfahrung als Mark", lobte Ellison. Die Börsianer sahen das genauso: Die Aktie sprang im Tagesverlauf um mehr als 6 Prozent hoch.
Hurd gilt als einer der besten Manager in der Technologiebranche. Der 53-Jährige hatte Hewlett-Packard durch Zukäufe im hochprofitablen Servicegeschäft massiv vergrößert und damit das Unternehmen fast schadlos durch die Wirtschaftskrise gesteuert. Seine gleichzeitige Berufung in den wichtigen Verwaltungsrat von Oracle befeuerte sogleich Spekulationen, Hurd könne eines Tages an die Spitze des IT-Giganten vorrücken und Ellison beerben.
Die Klage, die HP am Dienstag vor einem Gericht im kalifornischen Santa Clara einreichte, hat auch eine persönliche Note: Ellison gilt als guter Freund von Hurd und hatte den Rauswurf des Managers öffentlich kritisiert. "Das war die dümmste Personalentscheidung, seitdem die Idioten im Apple-Verwaltungsrat (Apple) vor vielen Jahren Steve Jobs gefeuert haben", schrieb der für seine Verbalattacken bekannte Ellison Anfang August in einer E-Mail an die "New York Times".
Der 53-jährige Hurd war über seine Beziehung zu der ehemaligen externen Mitarbeiterin Jodie Fisher gestolpert, die bei Kunden- und Mitarbeiterveranstaltungen auftrat. Er führte sie des öfteren auf Firmenkosten zum Essen aus. Sie behauptete später, er habe sie sexuell belästigt. Diese Vorwürfe bestätigten sich allerdings nicht, man einigte sich auf einen Vergleich.
Wegen der falschen Spesenabrechnungen musste Hurd dennoch gehen. Die Geschichte kochte auch deshalb hoch, weil die Frau in den 90er Jahren in einer Reihe von Erotikfilmen mitgespielt hatte./das/DP/he

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