20.01.2014 18:42:34

ROUNDUP: Aktionärsschützer gegen Ruf nach höheren Aufsichtsratsvergütungen

    DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Forderung von ThyssenKrupp-Chefkontrolleur Ulrich Lehner nach einer besseren Bezahlung für Aufsichtsräte stößt bei Aktionärsschützern auf Kritik. "Man muss die Kirche im Dorf lassen. Teilweise haben die Aufsichtsrats-Vergütungen heute schon ein Niveau erreicht, das nicht mehr vermittelbar ist", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, am Montag.

    Lehner, der auch dem Kontrollgremium der Deutschen Telekom vorsteht, hatte laut "Welt am Sonntag" dafür plädiert, insbesondere die Vergütung für den Aufsichtsratsvorsitzenden anzuheben. "Wenn der auf Augenhöhe mit dem Vorstandsvorsitzenden verhandeln will, muss er auch relativ ähnlich verdienen", zitierte die Zeitung den Manager. "Er müsste eigentlich ungefähr denselben Tagessatz bekommen."

    Aktionärsschützer Tüngler wies diese Einschätzung zurück. "Der Aufsichtsrat sollte sich nicht als besserer Vorstand verstehen. Und deshalb passt es auch nicht, die gleiche Vergütung anzustreben", sagte Tüngler. Ohnehin habe es ja in den vergangenen Jahren bereits deutliche Erhöhungen bei den Aufsichtsratsvergütungen gegeben. Gerade bei ThyssenKrupp sehe er derzeit keine weitere Luft für Erhöhungen, sagte Tüngler.

    Nach einer Studie der DSW überwiesen die 30 Dax (DAX)-Konzerne 2012 insgesamt 74,8 Millionen Euro an ihre Kontrolleure. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 7,4 Prozent. Top-Verdiener unter den Aufsichtsräten war demnach Volkswagen (Volkswagen vz)-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, der allein 1,1 Millionen Euro verdiente. Durchschnittlich lag der Verdienst der Aufsichtsratsvorsitzenden von DAX-Konzernen bei 314 000 Euro.

    Deutlich schlechter verdienen nach Angaben des Wirtschaftsprofessors Michael Wolff von der Universität Göttingen dagegen Aufsichtsräte in kleineren Unternehmen. So bekomme ein Aufsichtsrat etwa in einem SDax -Unternehmen durchschnittlich gerade einmal 45 000 Euro im Jahr.

    Das sei in vielen Fällen für die wichtige Kontrollfunktion "unangemessen niedrig", findet Wolff. Schließlich seien die Anforderungen an die Aufsichtsräte in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen./rea/DP/he

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