07.05.2009 13:15:00
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ROUNDUP 2: Britisches Geschäft drückt Telekom in die roten Zahlen
BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom <DTE.ETR> ist wegen Abschreibungen auf das Mobilfunkgeschäft in Großbritannien im ersten Quartal tief in die rote Zahlen gerutscht. Erst vor zwei Wochen hatte der Bonner Konzern seine Jahresprognose wegen Problemen auf ausländischen Mobilfunkmärkten zurückgenommen. Telekom-Chef Rene Obermann sprach nun von "Herausforderungen"; die der Konzern in den USA, Großbritannien und Polen angehen wolle. "Die Zahlen, die wir heute vorlegen, zeigen ein gemischtes Bild", räumte er bei Vorlage des Quartalsberichts am Donnerstag ein.
Den Schwierigkeiten in Großbritannien und den USA will der Konzern mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket begegnen. In Großbritannien wurde bereits das Management ausgetauscht, T-Mobile UK hat inzwischen einen neuen Geschäftsführer. "Wir brauchen jetzt eine ordentliche Marketing- und Vertriebsstrategie", sagte Obermann, kündigte aber im gleichen Zug Kosteneinsparungen im mittleren zweistelligen Millionen-Pfund-Bereich an, die sich auch auf die die Budgets für Marketing und Werbung erstrecken. Im ersten Quartal hatte die Telekom auf dem hart umkämpften britischen Markt erneut Mobilfunkkunden verloren.
WEITERER UMTS-AUSBAU
Auch in den USA kämpfen die Bonner gegen die starke Konkurrenz. Hier will Obermann das UMTS-Netz weiter ausbauen, um das lukrative Geschäft mit mobilem Datenverkehr weiter voran zu treiben. "Wir hatten bei UMTS über längere Zeit kein ausreichendes Angebot", sagte Obermann. Das Bruttowachstum sei insgesamt nicht schlecht gewesen, allerdings hätten mehr Mobilfunkkunden zur Konkurrenz gewechselt. Die Telekom ist nach Verizon <VZ.NYS> <BAC.ETR>, AT&T <T.NYS> <SOBA.ETR> und Sprint Nextel <S.NYS> <SRN.FSE> der viertgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten.
Das schleppende Auslandsgeschäft hatte dem Konzern im ersten Quartal ein Minus von 1,12 Milliarden Euro eingebracht. "Hauptsache hierfür war eine Goodwill-Abschreibung von 1,8 Milliarden Euro bei T-Mobile UK", erklärte Finanzchef Tim Höttges. Diese spiegele die starke Konjunkturabkühlung und den verschärften Wettbewerb in Großbritannien wider. Für 2009 werde aber ein positives Nettoergebnis nach Minderheiten angepeilt. Höttges hatte die Aktionäre bereits auf der Hauptversammlung auf die Abschreibung vorbereitet. Aber auch bereinigt um diesen Effekt ging der Überschuss von 750 auf 655 Millionen Euro zurück.
Börsianer nahmen den Quartalsbericht dennoch gelassen auf. Die meisten Zahlen seien bereits veröffentlicht und keine Überraschung, kommentierte Analyst Theo Kitz von Merck Finck. Die Aktie legte bis zum frühen Nachmittag mit 0,36 Prozent auf 8,33 Euro weniger als der Gesamtmarkt zu.
OTE-SYNERGIEN
Von der griechischen OTE, an der die Telekom 25 Prozent hält, erhofft sich der Konzern 2009 einen Beitrag für das EBITDA von 2,0 Milliarden Euro. Nach der Gewinnwarnung Ende April rechnet Obermann 2009 ohne OTE mit einem EBITDA-Rückgang von zwei bis vier Prozent. Zum Free Cashflow soll die neue Beteiligung 600 Millionen Euro beitragen, der damit 2009 bei insgesamt 7,0 Milliarden Euro liegen soll. Außerdem rechnet Obermann mit Synergien im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Von 2012 an sollen sich diese auf bis zu 250 Millionen Euro jährlich belaufen. Insbesondere im Einkauf will die Telekom von der Zusammenarbeit mit den Griechen profitieren.
Die bereits veröffentlichten Zahlen zum ersten Quartal bestätigte das Unternehmen. Danach stieg der Erlös dank der erstmals konsolidierten OTE leicht auf 15,9 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA legte auf 4,8 Milliarden Euro zu. Ohne OTE stagnierte der Umsatz und das EBITDA ging leicht zurück./gr/das/tw
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