Profitabilitätsprogramm 23.01.2025 16:52:00

PUMA-Aktie tiefrot: Ergebnisprognose am unteren Ende erreicht

PUMA-Aktie tiefrot: Ergebnisprognose am unteren Ende erreicht

Analysten zeigten sich enttäuscht, und an der Börse gab es am Donnerstag die Quittung mit einem massiven Kursrutsch. Unterdessen kündigte PUMA-Chef Arne Freundt ein neues Effizienzprogramm an, um künftig wieder profitabler zu werden. 2025 will das Unternehmen zudem schneller wachsen.

Im letzten Jahresviertel 2024 war der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Jahresvergleich von 94 Millionen auf 109 Millionen Euro gestiegen, wie das Unternehmen am Mittwochabend in Herzogenaurach mitgeteilt hatte. Analysten hatte im Schnitt 131 Millionen Euro erwartet. Das Konzernergebnis legte von 1 auf 24 Millionen Euro zu.

Laut einem Börsianer wurden PUMA-Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, nachdem Adidas besser abgeschnitten hatte als erwartet. "Bei Adidas wird noch Samba getanzt", sagte er in Anlehnung an kultige Trend-Sneaker des Sportartikelherstellers. Der PUMA hingegen werde seinem Ruf als "schnelle Katze" nicht gerecht.

Bei PUMA gebe es mehr Fragen als Antworten, schrieb Barclays -Analystin Wendy Liu in einem ersten Kommentar. Das Bankhaus Metzler äußerte sich ähnlich, denn es stünden Fragezeichen hinter den Lifestyle-Verkaufstrends. Analyst Felix Dennl nahm daher die schwachen Eckdaten und fehlenden Spielraum für steigende Markterwartungen zum Anlass, um die bisherige Kaufempfehlung für PUMA aufzugeben.

Adidas steht kursmäßig schon länger besser da als PUMA . Binnen zwölf Monaten haben die Adidas-Aktien gut die Hälfte an Wert gewonnen, während das Minus bei PUMA in dieser Zeit auf fast ein Fünftel angewachsen ist. PUMA hat vor allem den Jahresstart vermasselt, denn 2025 hat sich schon ein Kursminus von knapp 22 Prozent angehäuft. Adidas dagegen hat in diesem Jahr rund neun Prozent zugelegt.

Es gab aber nicht nur Kritik für PUMA am Donnerstag. Analyst Jörg Frey von Warburg Research betonte, der Konzern habe im vierten Quartal die Erwartungen zwar verfehlt und Margenziele angepasst; dennoch gebe es auch eine positive Sichtweise, denn PUMA erwartete immer noch eine Wachstumsbeschleunigung im neu angelaufenen Jahr.

"Wir erwarten, dass wir 2025 stärker wachsen als 2024", hatte PUMA -Chef Arne Freundt am Mittwoch bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen gesagt.

2024 steigerte PUMA den Umsatz um 2,5 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro. Dabei konnte das Unternehmen im Schlussquartal um 15,5 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro zulegen. Währungsbereinigt erzielte das Unternehmen ein Wachstum von 9,8 Prozent. Dies lag im Rahmen der Schätzungen. Dabei trugen alle Regionen zu dem Wachstum bei, angeführt von der europäischen Region sowie China und Asien/Pazifik.

Unterdessen zielt das angekündigte Effizienzpropgramm darauf ab, bis 2027 eine Ebit-Marge von 8,5 Prozent zu erreichen. Direkte und indirekte Kosten sollen "optimiert" werden. "Dies beinhaltet Personalkosten, die wir auf strategische Wachstumsbereiche ausrichten werden", so Freundt ohne nähere Details zu nennen. "In Kombination mit unserer Strategie zur Stärkung der Marke ist es unser Ziel, langfristig eine operative Marge von 10 Prozent zu erreichen."

Im vergangenen Jahr erreichte die Ebit-Marge vorläufigen Berechnungen zufolge 7,1 Prozent. Das Ebit lag mit 622 Millionen Euro auf Vorjahresniveau und am unteren Ende der von PUMA ausgegebene Spanne von 620 bis 670 Millionen Euro. Analysten hatten hier im Schnitt rund 645 Millionen Euro erwartet. Das Konzernergebnis sank von 305 Millionen auf 282 Millionen Euro, was PUMA auf einen höheren Nettozinsaufwand und ein höheres Ergebnis für nicht beherrschende Anteile zurückführte.

Die ausführlichen Zahlen sowie den Ausblick für 2025 will PUMA am 12. März veröffentlichen.

Jefferies belässt PUMA auf 'Hold' - Ziel 40 Euro

Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für PUMA nach vorläufigen Quartalszahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 40 Euro belassen. Die Eckdaten hätten die Erwartungen verfehlt, schrieb Analyst James Grzinic in einer am Mittwoch vorliegenden ersten Reaktion.

RBC belässt PUMA auf 'Sector Perform' - Ziel 45 Euro

Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für PUMA nach Quartalszahlen auf "Sector Perform" mit einem Kursziel von 45 Euro belassen. Die Kennziffern des Sportartikelherstellers seien schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Piral Dadhania in einer am Mittwoch vorliegenden ersten Reaktion.

UBS belässt PUMA auf 'Neutral' - Ziel 43,90 Euro

Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für PUMA mit einem Kursziel von 43,90 Euro auf "Neutral" belassen. Umsatz und operatives Ergebnis des vierten Quartals seien schwächer als gedacht, schrieb Analyst Robert Krankowski am Mittwochabend. Der Fokus liege aber vor allem auf dem Kosteneffizienzprogramm Nextlevel. Der Konsens habe zwar bereits unter dem nun verschobenen Margenziel gelegen. Die Verzögerung dürfte dennoch Fragen aufwerfen.

JPMorgan senkt Ziel für PUMA auf 42 Euro - 'Neutral'

Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für PUMA von 47 auf 42 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Neutral" belassen. Analystin Olivia Townsend sprach in ihrer am Donnerstag vorliegenden Reaktion von schwachen Quartalsergebnissen. Sie rechnet mit einer entsprechenden Kursreaktion, zumal auch die Signale für 2025 mau ausfielen. Der Konsens dürfte deutlich sinken.

PUMA-Aktie bricht ein

Bei den Aktien zeigt sich am Donnerstag ein Kursrutsch. Hatten sie am Vortag noch gemeinsam mit adidas auf gute Quartals-Eckdaten des Konkurrenten reagiert, bringen enttäuschende Resultate bei PUMA nun einen herben Rückschlag. Im XETRA-Handel werden die Aktien 22,29 Prozent tiefer bei 32,53 Euro gehandelt. NEW YORK dpa-AFX Broker und dpa-AFX

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Bildquelle: Tooykrub / Shutterstock.com,Robert Ascroft/ PUMA

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