PPR kauft Mayfair-Anteil an Puma und macht Übernahmeangebot

Von Archibald PreuschatDow Jones Newswires HERZOGENAURACH (Dow Jones)--Der französische Luxusgüterkonzern PPR SA beabsichtigt offenbar die vollständige Übernahme der Puma AG. PPR erwarb einen 27,14%-Anteil an Puma vom bisherigen Großaktionär Mayfair, wie in der Nacht zum Dienstag mitgeteilt wurde. Die SAPARDIS S.A., eine nahezu 100%ige Tochtergesellschaft von PPR, zahlte an Mayfair 330 EUR je Aktie. Zu diesem Preis will PPR auch den übrigen Anteilseignern ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu unterbreiten, hieß es in zwei ad-hoc-Mitteilungen von PPR und Puma weiterhin. Am Donnerstag schloss das Puma-Papier bei 314,25 EUR. Mayfair, hinter dem die Tchibo-Erben Günter und Daniela Herz stehen, war im Mai 2005 bei dem nach Umsatz weltweit drittgrößten Sportartikelhersteller eingestiegen. Damals hatten die Herz-Geschwister einen Anteil von zunächst 17% für 500 Mio EUR erworben. Zuletzt hielten sie 25,1% an der Puma. Durch den am späten Donnerstagabend bekannt gegebenen Einzug eigener Aktien hatte sich der Mayfair-Anteil erhöht. Bereits am Donnerstag ist im Handel über einen Einstieg des französischen Luxusgüterherstellers PPR beim Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach spekuliert worden. Die Aktie legte am letzten Handelstag vor den Osterfeiertagen um 10,3% zu. Das "Wall Street Journal" hatte dann am Donnerstagabend berichtet, dass ein Einstieg von PPR bei Puma bevorstehe. In den vergangenen Wochen war auch mehrfach über eine Übernahme von Puma durch den weltweit größten Sportartikelhersteller Nike spekuliert worden, was sich aber als gegenstandslos erwiesen hatte. Das 1948 von Rudolf Dassler nach dem Streit mit seinem Bruder Adolf als Konkurrenz zu dessen adidas gegründete Unternehmen stand 1993 beim Einstieg von Jochen Zeitz als Vorstandsvorsitzender kurz vor dem Bankrott. Zeitz schaffte es nicht nur, Puma bereits nach kurzer Zeit wieder in die schwarzen Zahlen zu führen. Er positionierte Puma von einer Wühltischmarke auch grundlegend neu und machte den Brückenschlag zwischen Sport und Mode/Lifestyle. Zeitz gelang es, durch die Zusammenarbeit mit angesehenen Designern wie Jil Sander oder Philippe Starck, aus Sportschuhen und Trainingsbekleidung begehrte Modeobjekte zu machen. Zu PPR gehören Luxusmarken wie Yves Saint Laurent und Gucci. Für Gucci sind Designer wie Alexander McQueen tätig, der bereits Schuhe für Puma kreierte, oder Stella McCartney, die unter anderem Sportmode für den Konkurrenten Adidas entwirft. Im zurückliegenden Geschäftsjahr erwirtschaftete Puma einen Umsatz von rund 2,4 Mrd EUR, 33% mehr als 2005, und einen um 8% höheres Nettoergebnis von 263 Mio EUR. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen und das Nettoergebnis um "mindestens 10%" höher ausfallen. PPR setzte 2006 knapp 18 Mrd EUR um und konnte nicht zuletzt wegen der dynamischen Entwicklung im Luxusgütersegment das Nettoergebnis auf 685 Mio EUR nach 535 Mio EUR 2006 steigern. Webseiten: http://www.about.puma.comhttp://www.ppr.com -Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18, archibald.preuschat@dowjones.comDJG/apr (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   April 09, 2007 21:45 ET (01:45 GMT)

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